Rainer Noltenius

 4,2 Sterne bei 10 Bewertungen

Lebenslauf

Rainer Noltenius ist Literatur- und Kunsthistoriker. Professor an der Universität Dortmund i.R., Leiter des Fritz Hüser-Instituts für Literatur und Kultur der Arbeitswelt i.R., Veröffentlichungen zur Darstellung der Wirkung von Literatur und Medien auf die Lebensgeschichte der Menschen, Literatur-, Kultur-, und Sozialgeschichte 18.–21. Jh., Kunstgeschichte 20.–21. Jh.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Rainer Noltenius

Cover des Buches Mit einem Mann möcht ich nicht tauschen (ISBN: 9783786175070)

Mit einem Mann möcht ich nicht tauschen

 (10)
Erschienen am 29.06.2020

Neue Rezensionen zu Rainer Noltenius

Cover des Buches Mit einem Mann möcht ich nicht tauschen (ISBN: 9783786127994)
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Rezension zu "Mit einem Mann möcht ich nicht tauschen" von Rainer Noltenius

Marie Bruns-Bode – eine besondere Frau
friederickesblogvor 5 Jahren

Das Cover:

 

Das Cover zeigt Marie Bruns-Bode, die Frau, deren Leben in dieser Biografie aufgezeigt wird und das Buch zu einem ganz besonderen Buch macht.

 

Das Buch:

 

Rainer Noltenius erzählt aus den Tagebüchern und Briefen seiner Großmutter Marie Bruns-Bode, Tochter des Wilhelm Bode, Generaldirektor der Berliner Museen. Mit seiner Hilfe wurde sie 1907 als Lehrerin für Kunstgeschichte an den Kaiserhof berufen. 1915 heiratete sie Viktor Bruns, einen internationalen Richter beim Völkerbund in Den Haag. Ausführlichere Hinweise auch im Klappentext.

 

 

Meine Meinung:

 

Der Name Bode sagt jedem etwas, der sich für Kultur interessiert, oder auch als Gast in Berlin war, denn das Bode Museum ist in jedem Stadtführer. Der Autor hat ein bemerkenswertes Zeitgemälde aus den Tagebüchern und Briefen (1885 – 1952) geschaffen, das mich sehr fasziniert und tief beeindruckt hat.

So habe ich diese faszinierende und außergewöhnliche Frau einerseits über ihre Tagebucheinträge und anderseits aus Briefen von Verwandten und Bekannten kennenlernen dürfen. Zahlreiche Fotos untermauern das geschriebene Wort.

Eine Biografie, ein Stück Familiengeschichte, wunderbar aufbereitet und in guter Gliederung geschrieben und beschrieben, dabei werden uns nicht nur das junge Mädchen und die Frau nähergebracht, sondern auch ein großes Stück Zeitgeschichte vermittelt, und zwar von ihrer Kindheit an, über die Ehe mit Volker Bruns, während der Weimarer Republik, sowie die NS Zeit, bis über den Krieg und ersten Jahre danach.

 

 

Es ist meines Erachtens kein Buch, das man liest und dann ins Bücherregal stellt. Es ist ein Buch, das immer wieder einmal in die Hand genommen werden will, zumal es durch den Gebr. Manns Verlag in einer wunderbaren hochwertigen Ausstattung vorgelegt wurde. Danke an den Autor für dieses meisterliche Werk.

 

Heidelinde von friederickes Bücherblog

Cover des Buches Mit einem Mann möcht ich nicht tauschen (ISBN: 9783786127994)
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Rezension zu "Mit einem Mann möcht ich nicht tauschen" von Rainer Noltenius

Eine ungewöhnliche Frau
Buchgespenstvor 5 Jahren

Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts gab es für Frauen ein nur eng begrenztes Lebensfeld. So träumte Marie Bode früh davon ein Mann zu sein. Später entdeckte sie dann, wie sie sich als Frau entfalten kann. Selbstbewusst und emanzipiert setzt sie ihre Träume von Kreativität und Selbständigkeit durch. Ihre Briefe und Tagebücher zeigen eine Welt, die heute kaum noch vorstellbar ist. Man begleitet Marie Bode durch das strenge ausgehende 19. Jahrhundert in die neuen Freiheiten der Weimarer Republik bis in den Rückschritt der dreißiger Jahre, die in eine harte Kriegs- und Nachkriegszeit führen. Es sind Blitzlichtaufnahmen untergangener Gesellschaften und großer Träume, dabei gleichzeitig ein Einblick in die Tagebuch- und Briefkultur der Vergangenheit, die mit der privaten und geschützten Sphäre der heutigen Zeit nicht mehr als das Medium gemein hat.

Mit diesem Buch macht Rainer Noltenius sehr viel mehr zugänglich als ein Stück seiner Familiengeschichte. Es ist ein Zeitzeugnis, das einen einzigartigen und exemplarischen Einblick in ein Leben gibt, das von mehreren, umfassenden gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen gezeichnet ist. Das große Ganze in einem Einzelschicksal zu lesen ist äußerst spannend. Schwarzweißfotos, Postkarten und Farbtafeln illustrieren diese großartige Zusammenstellung. Die unkommentiert zusammengestellten Briefe und Tagebuchauszüge werden durch ein umfassendes Nachwort ergänzt, das über Einzelschicksale, Hintergründe und historische Besonderheiten informiert.

Fazit: Ein hochspannender Einblick in das Leben einer außergewöhnlichen Frau, der gleichzeitig Aspekte der Geschichte und Kulturgeschichte aufzeigt, die in allgemeinen Werken unterschlagen werden müssen. Persönliche Schicksale in den turbulenten 100 Jahren vom Kaiserreich bis in die 50er Jahre zeigen erst wie umwälzend sich die Ereignisse auf den einzelnen ausgewirkt haben.

Eine mitreißende Zusammenstellung, die sich nicht aus der Hand legen lässt!

Cover des Buches Mit einem Mann möcht ich nicht tauschen (ISBN: 9783786127994)
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Rezension zu "Mit einem Mann möcht ich nicht tauschen" von Rainer Noltenius

Zeitgemälde
ulrikerabevor 5 Jahren

Marie Bruns-Bode (1885-1952) war Tochter des Berliner Museumsdirektors Wilhelm von Bode und Ehefrau von Viktor Bruns, Professor für Völkerrechte und Begründer des Kaiser Wilhelm Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Berlin.
Rainer Noltenius, der Enkelsohn der Protagonistin, legt Maries Biografie nach akribischer Recherche in Form von Tagebucheinträgen und Briefen dieser außergewöhnlichen Frau auf.
Privilegiert und bildungsaffin wuchs Marie auf. Ihr Wunsch nach einer fundierten Ausbildung wurde ihr vom Vater zwar nicht erfüllt, aber trotzdem fand sie die Möglichkeit junge Mädchen in Kunstgeschichte zu unterrichten. Sogar die Tochter des Kaisers zählte zu ihren Schülerinnen. Heirat, Kindererziehung und vor allem der erste Weltkrieg beendete ihre Unterrichtstätigkeit, und so fand sie Erfüllung darin, ihren Ehemann beruflich zu unterstützen. Zahlreiche Tagebucheinträge und Briefe erzählen von dieser Zeit.
Über Maries Leben während des NS-Regimes und des Zweiten Weltkrieges finden sich nur wenige Aufzeichnungen, Seiten aus den Tagebüchern waren entfernt worden. Die verbliebenen Berichte lesen sich allesamt sehr unpolitisch, dies wohl aus gutem Grund.
Marie Bruns-Bode war wohl für die Zeit, in der sie aufwuchs, eine Ausnahmeerscheinung. Weltoffen, wortgewandt, kritisch und interessiert an Kunst und dem aktuellen Zeitgeschehen musste sich dennoch gewissen Zwängen der Gesellschaft beugen.
Mir schien, dass in Maries Brust zwei Seelen wohnten, einerseits strebte sie nach Eigenständigkeit und Selbstverwirklichung anderseits wollte sie dem Ideal der Ehefrau und Mutter entsprechen. So war ihr auch die Verheiratung ihrer Töchter ein großes Anliegen, wollte sie versorgt wissen, allerdings nicht ohne Ausbildung. Sie selbst haderte in späteren Jahren mit ihrer Mutterrolle, ausgedrückt in einem sehr persönlichen und berührenden Brief an ihre Lebensfreundin Marie von Gebsattel.
Die Ausstattung und Gestaltung des Buches möchte ich lobend erwähnen, der Einband haptisch sehr ansprechend, mit Lesebändchen. Fotografien, Bilder und Zeichnungen werten die Ausgabe ungemein auf. Mir persönlich wäre eine chronologische Reihung von Tagebüchern und Briefen lesefreundlicher erschienen und nicht, wie vorgelegt, die beiden Textsorten in voneinander getrennten Blöcken anzuführen. Vieles was im Nachwort stand, hätte ich gerne als Vorwort gelesen, um manche Zusammenhänge richtig zu verstehen. Vermisst habe ich einen Familienstammbaum.


 

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