Rainer Schneider

 4,8 Sterne bei 128 Bewertungen
Autor von Anna. Sehnsucht., Alexander. Annas Sohn.: Lebenswege und weiteren Büchern.
Autorenbild von Rainer Schneider (©Sabine St.Clair)

Lebenslauf

Rainer Schneider wurde 1966 in Ostberlin geboren, gründete Ende der 1980er Jahre ein Kinder- und Jugendtheater, für das er mehrere Stücke verfasste. Nach der Wende bekamen seine Arbeiten Projektförderungen der Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten, er war Stipendiat der Stiftung Kulturfonds und schrieb für den deutschen Ableger des amerikanischen Filmstudios Columbia Tristar (SonyPictures).

Alle Bücher von Rainer Schneider

Cover des Buches Anna. Sehnsucht. (ISBN: 9781490351957)

Anna. Sehnsucht.

 (19)
Erschienen am 24.06.2013
Cover des Buches Alexander. Annas Sohn.: Lebenswege (ISBN: 9798849586458)

Alexander. Annas Sohn.: Lebenswege

 (16)
Erschienen am 27.09.2022
Cover des Buches Karin. Glück ohne Ende. (ISBN: 9781490462110)

Karin. Glück ohne Ende.

 (14)
Erschienen am 21.05.2014
Cover des Buches 1989. Alles auf Anfang. (ISBN: 9781517712945)

1989. Alles auf Anfang.

 (13)
Erschienen am 15.03.2016
Cover des Buches Paul. Das dritte Leben. (ISBN: 9781503232112)

Paul. Das dritte Leben.

 (13)
Erschienen am 23.03.2015
Cover des Buches Sebastian. Der Boxer. (Lebenswege, Band 8) (ISBN: 9798632468053)

Sebastian. Der Boxer. (Lebenswege, Band 8)

 (12)
Erschienen am 04.05.2020

Neue Rezensionen zu Rainer Schneider

Cover des Buches Alexander. Annas Sohn.: Lebenswege (ISBN: 9798849586458)
120_miless avatar

Rezension zu "Alexander. Annas Sohn.: Lebenswege" von Rainer Schneider

Anna - so fern und doch so nah
120_milesvor 7 Monaten

Ich möchte zunächst betonen, dass ich dringend empfehle, Annas Geschichte im Vorfeld zu lesen. Bei mir liegt sie inzwischen Jahre zurück und ich erinnerte mich längst nicht mehr an alles, eher an Fragmente. Und ich muss ehrlich sagen, dass es mein Leseerlebnis dahingehend eingeschränkt hat, dass ich durch einige Fragezeichen im Kopf nicht die Empathie insbesondere für Anna empfinden konnte, die möglich gewesen wäre, wenn mir ihre Geschichte präsenter gewesen wäre. Ich würde Alexanders Geschichte ganz klar als eine Art Fortsetzung der Geschichte Annas sehen, auch wenn beide Geschichten in sich abgeschlossen sind.


In der Kurzform: Hier liegt ein weiterer gut gelungener Band der Lebenswege-Reihe vor!!


———————————————————

Handlung (vermutlich trotz aller Bemühungen voller Spoiler): Die Geschichte beginnt mit Annas fragmentarischer Tonbandaufzeichnung. Sie befindet sich mit Richie und deren gemeinsamen Sohn Alexander in Thailand. Die Herrschaften sind unterwegs, sie ist allein im Hotel geblieben und plötzlich sieht sie sie: Die riesige Welle. Anna ist weg und wird nie wieder gefunden. Alexander wächst auf in dem Glauben, seine Mutter sei bei diesem Tsunami ums Leben gekommen, jedoch kommen mit der Zeit begründete Zweifel daran auf.

Die Geschichte handelt in Alexanders jungem Erwachsenenleben, also weit nach der Wende. Er studiert momentan Gamedesign und weiß bereits, dass das nicht die Endstation für ihn ist. Wohin es weitergehen soll, weiß er aber auch noch nicht. Sein Studium macht er eher so nebenbei. Zu seinem Vater Richie hat Alexander ein gutes Verhältnis, allerdings ist Richie oft auf Reisen und hat insgesamt wenig Zeit für seinen Sohn.

Richie hat inzwischen eine eigene Firma aufgebaut, die sich unter anderem mit IT beschäftigt — und hier vernetzen sich die Angelegenheiten: Als Richie in den Servern der Uni ein Sicherheitsleck entdeckt, schaltet sich Richies Firma ein. Alexanders Dozent und Namensgeber ist ein alter Bekannter seiner Eltern und hängt in allem mit drin. Das Ganze ist tatsächlich etwas verworren, aber ich habe mein Augenmerk im Wesentlichen darauf gelegt, wie Alexander das Vermächtnis seiner Mutter aufarbeitet und welche gestörte Mutter-Sohn-Beziehung die Arme hatte. Man möchte sich auch gar nicht ausmalen, wie Alexander sich fühlt, als er davon erfährt.

Wir erfahren in Alexanders Geschichte auch viel über Anna. Sie konnte nach der Wende kein "neues" Leben beginnen, das DDR-Leben nicht hinter sich lassen; es holte sie immer wieder ein. Sie arbeitete bis zuletzt an einem Projekt, um alles aufzuarbeiten. Besonders einschneidend, nicht nur für Alexander, sondern auch für mich, waren Annas Gedanken über ihren Sohn, den sie einfach nicht lieben konnte, nachdem sie Jahre zuvor ihre Tochter verloren hatte. Hier habe ich auch am stärksten wahrgenommen, dass Annas Lebensweg bekannt sein sollte. Wer nicht gelesen hat, wie es ihr damals mit ihrer Tochter ergangen ist, wie Anna es erlebt hat, wird ihre Tagebuchaufzeichnungen anders auffassen: Nüchterner und verständnisloser. Denn ihre Tochter wurde eben nicht einfach vergiftet. Ich glaube, Anna bleibt einem Leser, der sie nicht wirklich kennengelernt, sondern der nur ihre Hinterbliebenschaften zu lesen bekommen hat, wesentlich abstrakter, fremder und irgendwie auch weniger authentisch. Und das wäre schade, denn Anna ist ein sehr spannender Charakter!

Auch über Richie erfahren wir rückblickend so manches, was zumindest ich nicht hätte erahnen können.

Besonders beeindruckend ist, wie sich die Handlungen zweier Bücher hier ineinander fügen und Stück für Stück weiter aufklären.

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Alexander. Annas Sohn.: Lebenswege (ISBN: 9798849586458)
Casaplancas avatar

Rezension zu "Alexander. Annas Sohn.: Lebenswege" von Rainer Schneider

Intensive Zeitreise
Casaplancavor 9 Monaten

"Alexander. Annas Sohn." von Rainer Schneider ist schon der zehnte Teil dieser besonderen Buchreihe, Lebenswege. Ich habe mittlerweile die meisten davon gelesen und ich könnte nicht werten, welcher mir am besten gefallen, mich am meisten getroffen, beschäftigt hat.
Mit diesem hier wird ein großer Bogen geschlagen, ein Bogen in die Vergangenheit, zum ersten Teil, zu Anna. Dieses geschieht nicht über eine direkte Erinnerung, sondern über Briefe Tagebücher, Gespräche. Diese Art zwischen den Zeiten zu wechseln, gefällt mir sehr.
Alexander wächst, seit er dreizehn Jahre alt ist, ohne seine Mutter auf. Denn Anna blieb nach dem Tsunami in Thailand verschwunden. Sein Vater, Ritchie, hatte zwar Geld, aber nie wirklich viel Zeit für ihn.
Jetzt ist Alexander Student und geht seinem Leben, seinen Zielen und auch seiner Herkunft auf den Grund. Sehr gut beschrieben wird hier auch das Leben von Alexander zur heutigen Zeit, was ihn bewegt, was er erreichen will, wie er denkt.
Noch eindrucksvoller finde ich, wie er nach und nach in das Leben seiner Mutter eintaucht, seiner Mutter als jungen Frau, in seinem Alter etwa, in der DDR.
Wer den Teil "Anna. Sehnsucht." gelesen hat, wird hier viele Schnittstellen entdecken, aber auch ohne Vorkenntnisse ist alles zu verstehen und nachvollziehbar. Man kann die Reihe auch in anderer Reihenfolge genießen und lieben.
Was Anna in der DDR erlebte und erfuhr, beeindruckt nicht nur ihren Sohn, Alexander, sondern auch den Leser. Das is eine Reise in die Geschichte unseres Landes, der besonderen Art und ich reise sehr gerne mit zurück, um Sachen zu entdecken und erfahren, die bis heute nicht aufgearbeitet und viel zu selten angesprochen sind. Man lernt die Figur Anna hier sehr gut kennen und verstehen, ihre Träume und Wünsche, ihre Sehnsüchte, ohne ihr zu begegnen.
Der Schreibstil des Autors weiß mich wie immer zu begeistern, er nimmt mich direkt mit und lässt vieles sehr lebendig vor meinem Auge wieder auferstehen. Ich kann dieses Buch allen, die an der deutschen Geschichte und menschlichen Schicksalen interessiert sind, nur wärmstens empfehlen und hoffe auf viele weitere Werke.

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Alexander. Annas Sohn.: Lebenswege (ISBN: 9798849586458)
Babsi123s avatar

Rezension zu "Alexander. Annas Sohn.: Lebenswege" von Rainer Schneider

Traurige Reise in die Vergangenheit
Babsi123vor 10 Monaten

Mein Fazit: 

Das Cover reiht sich sehr gut in die vergangenen 9 Teile ein und gefällt mir sehr gut. 


Tsunami 2004 :  Wer kann sich nicht daran erinnern und hat noch die schlimmen Bilder im Kopf? Mehr als 250000 Menschen verloren damals ihr Leben und viele Menschen sind bis heute einfach verschwunden. In der Einleitung nimmt uns der Autor mit in dieses Trauma von damals und man bekommt Gänsehaut beim lesen. 


Der Hauptprotagonist Alexander ist 13 Jahre alt und ist mit seinen Eltern genau an diesem Tag im Weihnachtsurlaub in Thailand . Es sollen schöne Tage werden, enden aber in einer Kathastrophe. Nichts ist mehr wie es war , denn an diesem Tag verschwand seine Mutter Anna ohne eine Spur zu hinterlassen. Jahre später findet Alexander ihre Tagebücher und es stellt sich die Frage:  ist sie wirklich Tod oder einfach damals untergetaucht?  Weil sie mit dem Regime nicht mehr klar kam, oder gibt es noch andere Geheimnisse? Annas Aufzeichnungen gehen einem unter die Haut und es verändert mit einem Schlag Alexanders Leben.Und was ist mit Anna? Lebt sie noch? Alexander liest in Annas Tagebuch , warum seine Mutter ihm nicht die Liebe entgegen bringen konnte die er sich gewünscht hätte. Er erfährt Dinge die ihn an seinem Leben zweifeln lässt. Es bleibt spannend bis zur letzten Seite..........  


Der Autor macht es diesmal spannend. Annas Tagebuch Aufzeichnungen lösten bei mir sehr viele Emotionen aus und man taucht bewusst in ihre Gefühle und  Gedankengänge ein. Ich selbst habe die DDR erlebt und für mich ist es eine Reise in die Vergangenheit. Ob es die damaligen Probleme nach der Wende, die Zeit der Stasidiktatur oder die Zeit im " goldenen Westen " sind, auch für mich nicht einfach zu lesen. Man hat versucht das beste daraus zu machen und Alexander erging es nicht anders.......Alexander und Anna sind zwei starke Charaktere , die den Leser begeistern werden und nachhaltig in Erinnerung bleiben wird. 


Auch dieser Teil der Reihe " Lebenswege  " hat wieder überzeugt. Jeder Teil ist in sich abgeschlossen, wobei es von Vorteil ist die anderen Teile zu kennen. So erlebt man die Zusammenhänge besser und es erleichtert den  Einstieg enorm. 

Die Geschichte von Alexander wird den Leser tief berühren und auch Anna ist die ganze Zeit durch die Tagebücher präsent in der Story. Man kann sich mit beiden Protagonisten identifizieren, da sie sehr autentisch beschrieben sind. Die Handlung wird in zwei Zeitebenen durch den Autor erzählt, was sehr gut gelungen ist. Einmal die junge Anna mit ihrer Familie und ihrem Kampf gegen das Regime der DDR . Annas innere Zerrissenheit und ihre Selbstzweifel gehen einem sehr nahe. Habe ich es doch so ähnlich erfahren und diese Zeit beschäftigt mich noch heute.     Und Alexanders Leben nach dem verschwinden seiner Mutter , daß Leben nach der Wende ..... Man findet sich sehr gut zurecht und es ist ein tolles Lesevergnügen.


Der Schreibstil des Autors ist wie immer sehr lebendig , die Charaktere und Handlung sehr autentisch beschrieben. Jetzt heißt es warten auf den nächsten Teil.

Kommentieren
Teilen

Gespräche aus der Community

Alexander glaubt, dass seine Mutter bei einem Tsunami ums Leben gekommen ist. So hat er es immer wieder von seinem Vater und seinen Großeltern gehört. Doch stimmt das wirklich? Als ihm Annas Tagebuchaufzeichnungen in die Hände fallen, wachsen die Zweifel an dieser Version der Geschichte – wie überhaupt einiges anders gewesen zu sein scheint, als man es ihm erzählt hat … 

470 BeiträgeVerlosung beendet
RainerSchneiders avatar
Letzter Beitrag von  RainerSchneidervor 9 Monaten

Was für eine schöne Neujahrsüberraschung! Ich schließe mich deinen Wünschen an: Allen hier ein gesundes und gutes 2023!

Was passiert, wenn ein politisches System zusammenbricht, mit den Menschen, die sich darin eingerichtet hatten? Wir wird die Nachwelt ihre Rolle beschreiben? Der neunte Teil der "Lebenswege" beschreibt das Generationengefüge der ehemaligen DDR und stellt die Frage, wer von der Aufarbeitung tatsächlich profitiert hat.

447 BeiträgeVerlosung beendet
RainerSchneiders avatar
Letzter Beitrag von  RainerSchneidervor 2 Jahren

Ich danke herzlich! Bis zum nächsten Mal!

Hallo,

es ist Herbst und die nächste Lebenswege-Lebensrunde startet. Wie immer geht es um Geschichten, die ihren Ursprung in der ehemaligen DDR haben. Diesmal ist es das Thema Rechtsextremismus. 


191 BeiträgeVerlosung beendet
RainerSchneiders avatar
Letzter Beitrag von  RainerSchneidervor 3 Jahren

Ich danke dir sehr herzlich!

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks