Rezension
Inhaltsangabe zu Karin. Glück ohne Ende von Rainer Schneider
Ostberlin, 1984. Karin ist sechzehn und zählt die Jahre bis zur Rente. Sie trinkt und raucht und hat ansonsten keine Pläne. So war es schon bei ihren Eltern - warum sollte es bei ihr anders sein? Da platzt Martin in ihr Leben. Wenn der Diplomatensohn Armee und Studium hinter sich hat, will er ins Ausland gehen. Die Liebe zu Martin setzt in Karin ungeahnte Energien frei. Sie will das Abitur nachmachen, einen neuen Beruf lernen, sie ist zu allem bereit, wenn sie nur mit Martin zusammenbleiben kann. Als er in den Westen fliehen will, ist es keine Frage, dass sie mit ihm geht. Doch während er auf Nimmerwiedersehen verschwindet, landet Karin im Gefängnis - und erfährt, dass sie ein Kind erwartet. Als die Mauer fällt, ist sie am Ende: kein Geld, kein Job, dafür eine Tochter, der sie irgendwie den Start ins Leben ermöglichen muss.
„Karin. Glück ohne Ende.“ erzählt in bester Fallada-Tradition vom Leben der kleinen Leute in der DDR. Der zweite Teil der Reihe „Lebenswege“ ist zugleich ein bewegendes Porträt der letzten drei Jahrzehnte.
Der Schreibstil und auch der Erzählstil des Autors haben mich von Anfang bis zum Ende in ihren Bann gezogen und ich konnte dieses Buch kaum aus den Händen legen. Beim Lesen hatte ich das Gefühl ein Teil dieser Geschichte zu sein, so lebensnah wurde sie erzählt. Diese Karins Geschichte spielt sich in zwei Zeitebenen ab. Zum einem wird Karins Leben in den 80er Jahren beschrieben und hier erfährt der Leser einen Menge aus der Zeit der damaligen DDR. Auch wenn ich nicht in der DDR aufgewachsen bin, interessiere ich mich sehr für diese Zeit und für mich ist es sehr spannend zu erfahren, wie dieses DDR System ablief, der Alltag aussah und auch das Leben der Bürger dort geprägt hat. Das hat der Autor sehr gut eingefangen und hier wurde nichts schön geschrieben bzw. geredet worden. Das hat mir sehr gut gefallen. Zum anderen haben wir das Jahr 2008, das Karins heutige Leben beschreibt und hier merkt man auch noch, wie die DDR- Zeit ihr Leben noch prägt.
Für mich war dieses Buch ein absolutes Lesehighlight, denn mir wurde das Leben in der DDR ein wenig näher gebracht und ich wurde es jeden weiter empfehlen, der sich für dieses Teil unsere Geschichte interessiert.