Rezension zu Berlin Werwolf - Blutsbrüder von Rainer Stenzenberger
Rezension zu "Berlin Werwolf" von Rainer Stenzenberger
von Leela
Rezension
Leelavor 11 Jahren
Gero lebt in Berlin und verbringt seine Zeit am liebsten mit Dingen wie Saufen, Herumprollen usw. Na ja, er scheint also wirklich genug Probleme zu haben - auch wenn man ganz außen vor lässt, dass er sich in Vollmondnächten in einen Werwolf verwandelt. Außerdem ist Gero chronisch pleite, weshalb er mit Freunden einen Überfall auf einen Wettpaten plant. Na, das kann ja nur schiefgehen... Zugegeben: Ich war zuerst etwas skeptisch, ob ich dieses Buch überhaupt lesen soll, denn Geschichten mit Werwölfen sind nur bedingt mein Fall - vor allem seit der Twilight-Welle vor ein paar Jahren, während der auf einmal der Horror auf der Strecke bleib und ... anderes in den Mittelpunkt rückte. Gut, ein Liebesschmöker ist das hier zum Glück nicht, weshalb ich beschloss, dem Buch eine Chance zu geben. Gut, die Kulisse Berlin spricht mich wirklich nicht an - es scheint in vielen deutschen Büchern leider zum guten Ton zu gehören, seine Geschichte in dieser Stadt spielen zu lassen. Als gäbe es keine anderen interessanten Städte in Deutschland... Was mich aber wirklich störte, ist das ständige, klischeehafte Neanderthaler-Getue im Buch: Hier sind alle Männer muskulöse Machos, zwischen denen es etwas rauer zugeht und die gerne flotte Sprüche klopfen. Kann man haben, muss man aber nicht, vor allem, wenn man das Gefühl hat, dass es einfach zu viel davon gibt. Und Geschlechterklischees finde ich sowieso nicht gerade intelligent. Muss man mal erwähnt haben. Die Geschichte gefiel mir aber ansonsten gut - vor allem ab dem Überfall nimmt die Handlung schnell an Fahrt auf und einige, actionreiche Szenen lassen es nicht langweilig werden. Zu blutig fand ich das Buch eigentlich nicht - es hat irgendwie ins Gesamtbild gepassst. Von mir gibt es insgesamt 3,5 Sterne für einen interessanten Erstling - mit der Hoffnung, dass die Charaktere in weiteren Büchern noch vielschichtiger werden.