Schneckenkönig - jemand der sich einzigartig fühlt
von Calaming
Rezension
"Schneckenkönig" ist der erste Roman von Rainer Wittkamp und vielleicht der Auftakt zu einer Krimireihe, denn das Ende des Krimis deutet eine Fortsetzung an. Der Kriminalroman hat 252 Seiten und ist als Taschenbuch im grafit-Verlag erschienen.
Der Ermittler, Martin Nettelbeck, wird nach 2 Jahren in der Versenkung (Strafversetzung ins Dezernat Dienstleistung) wieder als leitender Kommissar tätig. Ein glücklicher Zufall für Nettelbeck, leider aber über den Kopf von Kriminalrätin Jutta Koschke hinweg entschieden, die Martin Nettelbeck als Alleingänger bezeichnet.
Kommissar Nettelbeck ist die Hauptfigur im "Schneckenkönig" und als Person gut gelungen. Er war mir von Anfang an sympathisch und ist ziemlich normal rübergekommen, also kein Gejammere über Geld, Beziehungen oder zu langen Dienstzeiten. Nach und nach liest man immer mehr über das Privatleben von Nettelbeck, von seinem Hobby und auch was die Strafversetzung ausgemacht hat. Die Nebenpersonen sind eher weniger interessant, bzw. ausführlich ausgearbeitet.
Der Leser schaut dem Kommissar Nettelbeck während des Lesens beim Ermitteln über die Schulter. Es gibt keine Nebenstränge mit komplizierten menschlichen oder verwandtschaftlichen Verwicklungen der einzelnen Mitwirkenden. Die Mordermittlung verläuft eher ruhig. Nebenbei erfährt der Leser interessante Details, unter anderem über 'Outdooring Ceremony' sowie der Umgebung von Berlin.
Der Schreibstil von Rainer Wittkamp passt zu diesem Buch und zu seinem Ermittler. Er schreibt sehr ansprechend und äußerst angenehm. Insgesamt ließ sich das Buch kurzweilig durchlesen und war für mich ein guter, interessanter, nicht übermäßig spannender Krimi.