Landwirtschaftliches Vorbereiten auf den Klimawandel
Nicht erst in jüngster Zeit, bedingt durch Faktoren des aktuellen Klimawandels, vollzieht sich eine Anpassung der Landwirtschaft und der Ernährungswirtschaft. Im Gegenteil, eine stetige Entwicklung dieses existenziellen Sektors menschlicher Zivilisation ist im Kern ein Wesensmerkmal, seitdem Ackerbau betrieben wird.
In der Anpassung an konkrete Gegebenheiten, in der Anpassung an sich verändernde Faktoren und in der stetigen Entwicklung zum Ziel des je bestmöglichen Ertrages.
Durch die Globalisierung der Weltwirtschaft und die aktuellen Entwicklungen sich verändernder klimatischer Bedingungen allerdings haben sich Rahmenbedingungen verändert, Veränderungen haben sich in ihren Zeitabläufen auf „Seiten der Natur“ beschleunigt, ebenso sieht sich die Landwirtschaft der Notwendigkeit einer schnelleren Reaktion auf diese Rahmenbedingungen nun gegenüber. In Verbindung mit der Herausforderung, immer mehr Lebensmittel für eine (noch) stetig wachsende Weltbevölkerung herzustellen.
Wie konkret exemplarische Regionen unter bestimmten Herausforderungen in Deutschland mit dieser Sachlage Umgang finden und welche sinnvollen Anpassungsstrategien sich aus diesen Erfahrungen ableiten lassen, dass ist im Kern Thema dieses Forschungsberichtes.
Hierbei ist es ein wichtiger Paradigmenwechsel der Studie, weniger die betroffenen Regionen und Akteure als „passive Elemente“ nachzuvollziehen (in ihren Reaktionen auf die sich verändernden Bedingungen), sondern in guter Weise einem konstruktiven Ansatz nachzugehen, indem die „aktive Steuerung“ von realen (und möglichen) Maßnahmen Untersucht, dargestellt und in ihren Ergebnissen vorgelegt wird.
Die „Erhöhung der Resilienz“ von Agrarökosystemen findet durchaus erfolgreich statt, wie diese Studie detailliert aufzeigt. Wie in merkbarer Breite die Bereitschaft zugenommen hat, die Fakten des Wandels anzuerkennen und aktiv gegenzusteuern.
Wie kann eine nachhaltige Nutzung in Flächenregionen sichergestellt werden?
Welche Anpassungsstrategien sind dabei, sich auf überwiegend sandigen Böden mit deutlichem Wassermangel zu bewähren?
Wie weit bietet eine Integration von Gehölzen in agrarisch genutzten Flächen der Anpassung des Pflanzenbaus?
Fragen, die in den einzelnen Beiträgen sorgsam aufgenommen werden und im dritten Hauptteil des Buches dann in den notwendigen Voraussetzungen und Elementen einer zentralen Analyse von je konkreten Wertschöpfungsprozessen und – ketten mündet.
Hier wird dem Leser überzeugend der notwendige zukünftige „Dreiklang“ der Land- und Ernährungswissenschaft dargelegt, Klimaanpassungsstrategien müssen mit Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zu einer neuen Ernährungsverantwortung verknüpft werden. Was nicht nur in ethischen Begründungen seine Ursache findet, sondern bereits der rein pragmatischen Überlegung der Sicherstellung der Ernährung und der wirtschaftlichen Modelle in konkreten Regionen geschuldet ist.
Differenziert und fundiert stellt die Studie ihre Ergebnisse zur Zukunft der Landwirtschaft unter sich ändernden Rahmenbedingungen vor. Im Stil durchaus verständlich formuliert, auch wenn das Buch eher trocken in Form eines reinen Sachbuches konzipiert vorliegt.
Ein fundierter Baustein für die weitere Diskussion mit konkreten und konstruktiven Handlungsvorschlägen versehen, die aus der Praxis kommend auf die Praxis zielen.
Landwirtschaftliches Vorbereiten auf den Klimawandel