Wir schreiben das Jahr 2020. Hans-Peter Grießau ist Rechtsanwalt und Notar und lebt mit seiner Frau Sabine und dem Hund Alf in Oldenburg. Alles ist völlig normal - bis eines Tages der Zeitreisende Harm Meesters in seiner Praxis erscheint und ein Grundstück im Ammerland kaufen möchte um dort eine Temporalkuppel für Zeitreisen zu erschaffen. Von dem Tag an, ist alles anders. Grießau fungiert fortan als Temporalanwalt für die Temporalkuppel und Zeitreisenden. Doch eines Tages kommen ihm Zweifel an der Ehrbarkeit Harm Meesters und alles wird anders als gedacht….. Meine Meinung: Die Geschichte ist in Ich-Form aus der Sicht von Hans-Peter Grießau geschrieben. Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten mit der kleinen Schrift, aber das hat sich schnell gelegt, so dass ich die Geschichte flüssig lesen konnte. Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten und tragen als Einstieg jeweils ein Zitat über die Zeit. Die Landschaft im Ammerland, das Moor und auch meine Heimat Wilhelmshaven sind detailgetreu beschrieben. Man kann sich direkt in diese Gegend hineinversetzen. Auch der Bau der Temporalkuppel und seine Funktion werden so genau beschrieben, dass man beim Lesen auch weiß, um was es geht. Angereichert wird die Geschichte durch wundervolle Zeichnungen der Natur und der Temporalkuppel. Ich persönlich fand diese Geschichte über Zeitreisen derart spannend und unterhaltsam, dass ich das Buch in einem Zug durchgelesen habe. Ich wollte nach jedem Kapitel unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Ralf Boldt
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Der Temporalanwalt
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Hans-Peter Grießau lebt mit Ehefrau und Hund in Oldenburg. Er ist Anwalt und Notar. Doch er ist nicht nur ein normaler Anwalt, sondern auch ein Fachanwalt für Temporalrecht. Geplant war das von ihm nicht, sondern es hat sich einfach so ergeben. An einem schönen Tag betreut er als Notar einen Grundstückskauf im Ammerland und lernt dabei den Zeitreisenden Harm Meesters kennen. Auf diesem Grundstück soll in einigen Jahren die erste und einzige Temporalkuppel Deutschland erbaut werden, die Reisen in die Vergangenheit ermöglichen soll. Hans-Peter Grießau soll diesen Bau als Rechtsbeistand betreuen und anderen Klienten aus der Zukunft beistehen. Doch plötzlich taucht eine Frau auf, die Ihn vor Harm Meesters und seinen Machenschaften warnt. Daraufhin ist sein Misstrauen dem Zeitreisenden gegenüber geweckt.
Der Temporalanwalt ist aus der Ich-Perspektive von Hans-Peter Grießau geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Jedoch hat man das Gefühl, als ob er nur einen Bericht über die Geschehnisse abliefert. Eine richtige Spannung hat sich in meinen Augen nicht aufgebaut, da die ganze Geschichte sehr distanziert berichtet wurde. Aus diesem Grunde konnte mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen und bekommt von mir drei Sterne.
Hans-Peter Grießau führt in Oldenburg als Notar und Rechtsanwalt eine Kanzlei mit der Unterstützung seiner Sekretärin Frau Gisela Halbstedt, wobei ihr Name eher an eine Frau im mittleren Alter vermuten lässt. Sie ist aber gerade einmal fünfundzwanzig Jahre alt – allerdings im Jahre 2020. Hans-Peter hat sich bereits im Jahre 2020 auf Temporalrecht spezialisiert. Privat ist Hans-Peter mit Sabine glücklich verheiratet, und beide wohnen in einem schönen Haus in der Stadt Oldenburg im nördlichen Niedersachsen. Eines Tages tauchen drei Männer in Hans-Peters Kanzlei auf, wobei zwei von ihnen sich wie eineiige Zwillinge ähneln nur mit den Unterschied, dass der eine als Zwanzigjähriger durchgehen könnte, und der andere eher sein Vater sein könnte, weil er dreißig Jahre älter aussieht. Diese beiden täuschend ähnlich aussehenden Männer sind ein und dieselbe Person: Harms Meesters. Herr Meesters will ein großen Grundstück kaufen mitten in der Moorlandschaft im Ammerland nahe Oldenburgs. Harms Meesters verfolgt ein großes Projekt: eine Temporalkuppel, in der Zeitreisen-Forschung betrieben werden soll. Aber zunächst muss diese Temporalkuppel gebaut werden, und dafür müssen wiederum alle juristischen Formalitäten erledigt werden. Deshalb beauftragt Harm Meesters den Anwalt Hans-Peter Grießau, damit dieser sämtliche Abwicklungen gegenüber den Behörden wasserdicht notariell durchführt. Um das Projekt verstehen zu können, weiht Meesters Grießau in alle – naja fast alle – Projektentwicklungen ein vom Ausschachten des Bodens bis zur Nutzung der Zeitreise-Maschinen. Hans-Peters Ehefrau Sabine wird ebenso in die Projektabwicklung integriert, so dass sie den ganzen Ablauf von Anfang an mitverfolgen kann. Eines Tages beim Einkaufen taucht eine schwarz gekleidete Frau auf, die Hans-Peter anstarrt. Ehe er diese Person richtig wahrnimmt, ist sie auch schon wieder verschwunden. Bei einer anderen Begegnung drückt diese Person Hans-Peter einen Chip in die Hand. Ab nun geht die Reise in die Zukunft in das Jahr 2024 bis 2043, aber zwischendurch geht die Reise auch wieder in die Vergangenheit zurück in das Jahr 300 nach Christus mit Hilfe von Wissenschaftlern, die sich mit Raum-Zeit-Theorien beschäftigen. Welche Rolle spielt Harm Meesters, den Hans-Peter Grießau als jungen und alten Mann gleichzeitig gesehen hat?
Der Autor Ralf Boldt schrieb einen modernen Science-Fiction-Roman, dessen Geschichte in der regionalen Landschaft um Oldenburg herum spielt, was anhand der Handlungsorte bildlich nachvollziehbar ist, weil sich gerade die Zeiten in der Geschichte ständig ändern von 900 nach Christus bis in das Jahr 2043. Der Beginn des Romans liest sich zunächst nüchtern, aber nachvollziehbar und die Entwicklung der Geschichte wird interessanter. Allerdings las sich das Kapitel „Der Baubeginn“ (ab S. 44) sehr nüchtern, so dass man eher meinte, einen wissenschaftlichen Sachtext zu lesen. Das Erzähltempo der Handlungen – vor allem die Entwicklung der sogenannten Temporalkuppel –ist sehr angenehm zu lesen. Ab dem Kapitel „Ein erster Zeitunfall“ wird der Roman wieder interessant und erzählreicher als die Kapitel davor, wie z.B. als Professor Petrovich seinen Vortrag hält, denn vereinzelte Sätze lesen sich philosophisch/ soziologisch, so dass dieser Romanteil nicht interessant genug ist. Spannung ist zu erwarten als die unbekannte Frau auftaucht, und im selben Moment wieder verschwindet. Diese Spannung hält weiter an bis zum Schluss, vor allem die Kapitel „Moorleiche“ und „Enthüllungen“ spannen den Bogen bis zum Ende des Romans.
Diesen Roman kann ich weiter empfehlen an diejenigen, die sich generell für Science-Fiction-Romane interessieren, oder gerne einen relativ kurzen unterhaltsamen Science-Fiction-Roman lesen möchten. Dieser Roman war mein erstgelesener Science-Fiction-Roman, der mich gut unterhalten hat bis auf wenige Textstellen, die eher nüchtern und sachlich erzählt wurden. Was mir sehr gut gefallen hat, sind die Illustrationen in dem Buch, die die Geschichte somit etwas unterstützen beim Unterhaltungswert.
Gespräche aus der Community
Hans-Peter Grießau ist DER TEMPORALANWALT. Natürlich firmiert er nicht unter diesem Titel, und eigentlich weiß auch keiner – außer einigen wenigen Eingeweihten –, dass er überhaupt mit Zeitreisen zu tun hat.
Er ist in diesen Job hineingerutscht; als eines Tages der aus der Zukunft stammende Harm Meesters zu ihm Kontakt aufnimmt. Im Ammerland soll die Temporalkuppel gebaut werden, die Reisen in die Vergangenheit ermöglicht. Grießau soll den Bau als Rechtsbeistand betreuen. Er lernt dabei Menschen kennen, die aus Zeitreisen Gewinn machen möchten oder die sich in unserer nahen Zukunft selbst verlieren.
Harm Meesters aber hat seine ganz eigenen nicht ungefährlichen Pläne. Eine geheimnisvolle Frau in Schwarz warnt Grießau, dem Zeitreisenden nicht zu trauen.
DER TEMPORALANWALT ist auf dem ersten Blick eine »normale« Zeitreisegeschichte – sofern Zeitreisen normal sind. Der Roman nimmt den Leser mit – in eine nahe und eine fernere Zukunft, und in die ferne Vergangenheit der Germanen.
Am Ende ist aber alles anders.
Die Frage, die ich stelle ist ganz einfach oder auch nicht:
Was bedeutet ZEIT für Euch?
Zusätzliche Informationen
Ralf Boldt wurde am 11. Juni 1962 in Norden (Deutschland) geboren.
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