Was haben ein Spiegel, ein Stück Holz und ein totes Haustier gemeinsam? Sie alle sind die Hauptdarsteller in Ralf Boschers neuen Kurzgeschichten. Alltägliche Dinge und Begebenheiten werden hier in Horrorszenarien verpackt, die den Leser länger beschäftigen als vielleicht gedacht. Es sind nicht nur Horrorgeschichten, sie alle haben auch einen tieferen Sinn. Neid auf Andere, die schöner sind, der Umgang mit dem Tod und die ernstgemeinten Ratschläge Erwachsener, die in kindlicher Naivität missachtet werden, sind die Hauptschwerpunkte der Geschichten. Der Autor schafft es Bilder zu erzeugen, die sich regelrecht im Kopf des Lesers einbrennen und nicht mehr loslassen. Die einem eine Gänsehaut verpassen. Und doch klingt manches recht vertraut. Beim Lesen fühlte ich mich sehr an die Werke von Stephen King erinnert. Parallelen zu den Werken von King sind unverkennbar, und sicher hat Ralf Boscher sich davon inspirieren lassen. Aber im Gegensatz zu Stephen King braucht Ralf Boscher nur wenige Seiten um seine Geschichten zu erzählen und den Leser zu fesseln. Wer also Stephen King liebt, wird auch Ralf Boscher mögen.