Es gibt wohl keinen gebürtigen oder langjährig dort wohnenden Dresdner, der nicht von Canaletto gehört hat. Viele dürften auch den sogenannten Canaletto-Blick kennen, von von es mindestens zwei gibt.
Zu Zeiten des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August III. wurde Bernardo Belotto, genannt Canaletto in die sächsische Residenz gerufen, er sollte Verduten malen, Stadtansichten. Und Canaletto malte. Maßgeblich war er im Hintergrund vermutlich an der Fertigstellung des Turmes der katholischen Hofkirche beteiligt, denn durch seine Bilder eines Turmes mit Gerüst, der noch gar nicht stand, stärkte er Chiaveri, dem Baumeister und ebenfalls Italiener den Rücken.
Natürlich stand er unter der Kontrolle des Grafen Brühl. Belotto hatte in Dresden viele Freunde aber auch Neider und Konkurrenten. Wir lernen Maler, Architekten und eine besondere Figur, den Hofnarren Fröhlich, kennen. Seine Bilder hängen in vielen Galerien der Welt.
Ralf Nürnberger schrieb einen Roman, der uns ein Bild von Dresden um 1750 vermittelt, ein Bild wie es auch Yadegar Asisi in seinem Panorama erzeugte, der dafür auf eine Reihe von Ansichten des Venzianers zurückgriff.
Ein großer Lesegenuss, nicht nur für Liebhaber von „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“. Der nächste Gang in die Gemäldegalerie alte Meister wird mit dem durch dieses Buch erworbene Wissen zu einem neuen Erlebnis. Dem könnte man einen langen Spaziergang folgen lassen zu den Orten, an denen der von Fürsten umworbene Vedutenmaler einst stand und durch seine Camera obscura blickend schwitzend eine Skizze nach der anderen schuf.