Cover des Buches Der Tigerbiss auf dem Weihnachtsmarkt (ISBN: 9783360021984)
Krimifee86s avatar
Rezension zu Der Tigerbiss auf dem Weihnachtsmarkt von Ralf Romahn

Leider unerträglich langweilig

von Krimifee86 vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Kriminalfälle, die gar keine Fälle sind und deren Lösung von Anfang an feststeht, unspektakulärer geht es kaum.

Rezension

Krimifee86s avatar
Krimifee86vor 7 Jahren
Klappentext: Ein gastfreundliches Ehepaar wird getötet für einen Fahrschein nach München. Im Altersheim findet man eine alte Dame in ihrem Lesesessel auf - einen Seidenschal um den Hals, leblos. Eine Frauenleiche fällt aus einem Schneehaufen auf ein Autodach. Und einem westdeutschen Besucher wird auf dem Alexanderplatz der Arm abgebissen - von einem Tiger und bei Weihnachtsmusik. Unglaubliche Fälle, denen sich der ehemalige Kriminaloberrat Ralf Romahn als damals zuständiger Ermittler zuwendet. Ob nun Eifersucht oder Rache, Sexualtrieb oder schlichtweg Übermut zur Tat führten, stets schildert der Autor die Fälle auf spannende, ergreifende Weise und gibt nebenbei einen interessanten Einblick in Polizei- und Justizstrukturen und behördliche Entwicklungen.

Cover: Das Cover gefällt mir sehr gut. Dieser blutrote Liebesapfel passt zum einen perfekt zum Thema Weihnachten, zum anderen finde ich es super, wie die rote Farbe heruntertropft und sich unten sammelt, weil es tatsächlich wie eine Blutlache unter dem Apfel aussieht. Gut gemacht, gefällt mir.

Schreibstil: Das Buch ist einem sehr nüchternen und sachlichen Ton geschrieben, was ich jedoch nicht schlecht finde. Ich würde den Schreibstil als ruhig und unaufgeregt bezeichnen. Der Autor schildert alle Vorgänge sehr detailliert und fachlich korrekt. Allerdings ist das Lesen dadurch auch keine besonders große Freude. Es ist nicht spannend, es ist nicht wirklich interessant und es macht einfach keinen Spaß.
Zu den Charakteren an sich kann ich leider nicht viel sagen. Zum einen, weil diese natürlich ebenfalls sehr sachlich dargestellt werden und ich als Leserin somit keine Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Zum anderen ändern sich diese ja auch größtenteils in den vier Fällen und die ermittelnden Beamten sind für mich genau das: Typische Beamten.

Die Story: Eine richtige Story gibt es in diesem Buch nicht. Erzählt werden vier unterschiedliche – reale – Kriminalfälle. Hier wird ziemlich genau dargelegt, wie diese vonstattengingen und wie die Polizeiarbeit vorging. Wie immer fällt es mir hier schwer, dies zu beurteilen, da es sich nun einmal um reale Fälle handelt. Ich kann schlecht sagen, dass es unrealistisch ist, Personen anders hätten reagieren müssen etc.
Nichtsdestotrotz bin ich der Ansicht, dass der Autor nicht wirklich spannende Fälle herausgesucht hat. Ich denke hier wären sicherlich auch Fälle vorhanden gewesen, bei denen die Ermittlungsarbeit wesentlich anspruchsvoller war, wo der Täter nicht von vorneherein feststand und wo tatsächlich umfangreiche Ermittlungen durchgeführt werden mussten. Mich jedenfalls hätte das mehr interessiert, als zu lesen, wie ein Polizist irgendwelche Tigerkäfige im Zoo vermessen muss.

Fazit: Von diesem Buch bin ich leider wahnsinnig enttäuscht. Die „Kriminalfälle“ waren teilweise nicht einmal richtige Fälle (siehe der namensgebende Fall) oder ihre Auflösung war von Anfang an völlig klar und es ging nur noch darum, den Täter zu überzeugen, ein Geständnis zu machen. Dabei ist das Buch nicht einmal schlecht geschrieben und als Sachbuch über die Polizeiarbeit in der ehemaligen DDR vielleicht auch interessant. Aber ich habe mir einfach etwas anderes erhofft und aus diesem Grund kann ich nur ein mageres Pünktchen vergeben.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks