Ein ungewöhnlicher Regionalkrimi, spielt er doch gleich in drei Regionen: Ostwestfalen (mit Schauplätzen in Wiedenbrück, Stukenbrock, Rietberg und Verl, alle im Kreis Gütersloh), Wien und Brünn (in Tschechien). Vielmehr ist er denn auch als ein Beitrag um die Diskussion zum Ausbau der Gedenkstätte des Stammlagers 326 Senne zu sehen. Dort liegt eine der größten sowjetischen Kriegsgräberstätten Deutschlands. Die Handlung des Romans verknüpft eine Mordserie - von der der Ermittler in Ostwestfalen und in Wien zunächst nicht wissen (können), dass es eine zusammenhängende Serie ist - mit Fakten und Denkanstößen zur Thematik der Zwangsarbeit von Kriegsgefangenen während der NS-Herrschaft. Denn die Toten an Ems und Donau, so stellt sich heraus, haben allesamt vom System der Zwangsarbeit profitiert. Da die Handlung Mitte der 1960er-Jahre spielt, ist die Frage, wer 20 Jahre später den einstigen Tätern und Profiteuren nach dem Leben trachtet. Neben der Spannung der Handlung und den hineingeflochtenen Fakten überzeugt vor allem, wie der Autor das Zeitkolorit jener Jahre (Kalter Krieg, Aufbegehren der Jugend u. ä.) eingefangen hat.
Krimi um ein wichtiges Thema im Zeitkolorit der 1960er-Jahre