Ralph-Rainer Wuthenow

 4,4 Sterne bei 49 Bewertungen

Lebenslauf

Ralph-Rainer Wuthenau, geboren 1928, lehrte als Komparatist an der Goethe-Universität in Frankfurt und beschäftigte sich intensiv mit der europäischen wie der japanischen Literatur. Er starb 2013 in Seligenstadt. Kaiser Akihito verlieh ihm den »Orden der Aufgehenden Sonne, Goldene Strahlen, am Band«.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Ralph-Rainer Wuthenow

Neue Rezensionen zu Ralph-Rainer Wuthenow

Cover des Buches Menschliches, Allzumenschliches (ISBN: 9783458343813)
P

Rezension zu "Menschliches, Allzumenschliches" von Friedrich Nietzsche

Petar
Rezension

Das Buch ist ein großartiges Werk mit tiefsinnigen Konzepten und Gesellschaftskritik. Es ist ein wahrer Muss für jeden Nietzsche-Fan. Es liefert uns einen großartigen Einblick in das Gedankengut Nietzsches und animiert zum Nachdenken nach jeder Passage. Das Buch wurde nie langweilig und es bliebt bis zum Ende Spannend. Allerdings muss man sich an den Schreibstil Nietzsches gewöhnen. Ich spreche nicht vom sprachlichen Niveau, sondern von der Art, wie Nietzsche uns seine Konzepte mittteilt. Er schreibt kurz den Titel einer Idee auf und philosophiert einen Paragraphen, welcher sich auch über mehrere Seiten erstrecken kann, über diese. Doch dies fördert das Nachdenken über das Geschriebene.

An dem Buch habe ich nichts auszusetzen und ich kann es jedem empfehlen

Cover des Buches Titan (ISBN: 9783458323716)
Steffens avatar

Rezension zu "Titan" von Jean Paul

Steffen
Jean Pauls Kardinal- und Kapitalroman

Dieses Buch ist nichts für Gelegenheitsleser, denn es erfordert Hingabe. Fühlt man sich aber in die Handlung ein und lässt sich durch die zahlreichen parenthetischen Ab- und Ausschweifungen des Erzählers nicht abschrecken – so wird dieser Roman zum intellektuellen Hochgenuss!

Denn hier findet sich bereits alles, was eine spannende und gut erzählte Geschichte auszeichnet: Schwärmerische Liebe und ihr tragisches Ende, Freundschaft, Ehre und Falschheit, Verrat, Selbstmord und politische Intrigen.

Um aber weniger abstrakt zu sein: Es ist die Bildungsgeschichte des jungen Albanos, der sich vom jugendlichen Schwärmer zum reifen Herrscher entwickelt und dabei verschiedene Entwicklungsstadien durchlebt. – Interessanter aber und in seinem Charakter vielschichtiger als der eigentliche Protagonist ist sein antagonistisches Pendant Roquairol, der das unstete und amoralische Leben eines nihilistischen Ästheten führt. Seine humoristische Prägung erhält der Roman aber durch den Titularbibliothekar Schoppe, der sich mit der idealistischen Philosophie Fichtes beschäftigt und dabei langsam dem Wahnsinn verfällt. Schön gezeichnet sind zudem die beiden jungen Frauen, denen Albano begegnet: Die zerbrechliche gottesfürchtige Liane und die freiheitsliebende Titanide Linda.

Und wer könnte kein Mitgefühl mit dem armen Albano empfinden, da er die ersten schmerzlichen Erfahrungen in der Liebe macht und der Erzähler diese mit den schönsten Metaphern und Vergleichen kommentiert: »Ach welche warme Seele sprach nicht einmal die Bitte der Liebe vergeblich aus und konnte dann, gelähmt vom erkaltenden Gifte, gleich andern Vergifteten, die schwere Zunge und das schwere Herz nicht mehr bewegen? – Aber liebe fort, du warme Seele; gleich Frühlingsblumen, gleich Nachtschmetterlingen durchbricht die zarte Liebe zuletzt doch den hartgefrornen Boden, und jedes Herz, das nichts anderes verlangt als ein Herz, findet endlich seine Brust! – –«

Am Ende ist es immer die eigene Einseitigkeit, an der die Figuren scheitern. So ist es das Ziel von Albanos Bildungsweg, die charakterliche Mitte der Extreme auszutarieren, um ein guter Herrscher zu werden.

Wer nicht die Zeit oder die Muse hat, die knapp 1000 Seiten durchzulesen, dem empfehle ich wärmstens „Dr. Katzenbergers Badereise“ vom selben Autor, der zwar weniger erhaben, aber weitaus humoristischer ist.

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