Ralph Edenhofer

Ich habe das Buch bereits im Mai 2022 quasi zur Veröffentlichung gelesen. Auf der Leipziger Buchmesse 2023 habe ich den Autor Ralph Edenhofer (sehr sympathisch) kennengelernt und habe eine Lesung mit dem Sprecher Omid Paul Eftekhari gehört. In dem Moment war mir bereits klar, dass ich das Hörbuch hören möchte, obwohl ich das Buch bereits kenne, denn man lernt das Buch so nochmal ganz anders kennen. 

Den Protagonisten Leonard von Montesaro fand ich genauso wie damals ein sehr interessanter Protagonist. Man geht mit ihm in die Vergangenheit und erfährt wie er zum Vampir (oder lieber gesagt Unsterblichen) wurde und über seine ersten Jahre als solcher. In dem zweiten Erzählstrang ist man in der Gegenwart (2005), in der Leonard auch als Templer bekannt ist, der für die Einhaltung der Gesetze in New York sorgt. Die Gegenwart birgt allerdings auch einen mächtigen Gegner für Leonard und die Neugeborene Veronika Masters, auf den sie im ersten Teil der Trilogie treffen.  

Die Unsterblichen sind blutrünstig, egozentrisch und machtgierig, so wie man sich Vampire nunmal vorstellt. Da glitzert nichts, außer die Städte in denen die Erzählstrenge spielen. Die Beschreibung des Konstantinopel im Jahr 1096/97 ist so bildreich, dass ich mir es perfekt vorstellen konnte. Der zweite Schauplatz ist, wie bereits erwähnt, New York 2005. 

Der Schreibstil von Ralph Edenhofer ist leicht zu lesen und sehr bildreich. Dies kommt ebenfalls im Hörbuch sehr gut beim Hörer an. Der Sprecher Omid Paul Eftekhari gibt jedem Charakter die passende Stimme und liest dieses tolle Buch so gut vor, dass ich erneut richtig in die Welt abtauchen konnte. 

Ich weiß ja bereits, wie es weiter geht, da ich bereits alle drei Teile gelesen habe, also kann ich nicht gespannt sein wie es weiter geht. Würde ich das nicht wissen, wäre ich sehr gespannt. 

Von mir gibt es auf jeden Fall 5/5🦉 und eine Extra-🦉 für den tollen Sprecher und eine absolute Hörempfehlung oder auch Leseempfehlung.

Marigua James ist eine starke und unabhängige Frau, die sich in der männerdominierten Welt der Raumfahrt behaupten muss. Sarit Mendoza ist ein intelligenter und loyaler Mann, der mit den Widersprüchen seiner Mission kämpft. Das sind die zwei schillernden Hauptfiguren.

Die eigentliche Mission, die Erkundung des Signals, tritt etwas im Verlauf des Buchs in den Hintergrund. Der Auslöser für die Mission war der Auftrag, das fremdartige Signal zu erforschen, welches aus dem Sternsystem Epsilon Eridani empfangen wurde. Daraufhin entsenden zwei Parteien von der Erde ungleiche Expeditionsschiffe, um der Quelle des Signals auf den Grund zu gehen.

Eher detailliert und buchfüllend ist die Begegnung und Auseinandersetzungen der zwei Besatzung beschrieben. Für mich ist der Plot nicht interessant genug und zu einfach gehalten, um mich zu packen. 

Es handelt sich um Band 1 "Erebos und Terror - Drift" von insgesamt zwei Bänden. Es wäre anzuraten, beide Bände in einem Buch zu integrieren, damit der Plot etwas mehr Substanz hat.

Das Cover zeigt zwei Raumschiffe, die quasi identisch sind, doch im Hörbuch sind diese sehr unterschiedlich.

Das Geschehen ist gut und nachvollziehbar erzählt und  einfach verständlich, wobei ein Charakter etwas übertrieben wirkt. 

Humor wurde wenig integriert, wobei die Paragraphen-Herumreiterei schon komisch so fern ab jeder Gesetzgebung wirkt. 

Das Hörbuch habe ich mit 1,5-facher Geschwindigkeit und damit schneller als die Raumfahrtbehörde erlaubt gehört, was allerdings sehr gut geht, ohne die Auswirkung, dass die vielen gesprochenen Dialoge unnatürlich wirken. Der Vorteil war, dass ich damit auch die vielen Kampfszenen abkürzen konnte und damit auch schnell am Ende angelangt war.

Etwas Positives zum Schluss. Das Buch hat einen gescheiten Schluss und keinen Cliffhanger.

Die Raumschiffe Erebus und Terror versuchen auf einer 374 Jahre andauernden Reise den Ursprung eines rätselhaften Signals aus dem Sternsystem Epsilon Eridani zu finden. Ausgesandt wurden sie von den um die Vorherrschaft im Sonnensystem kämpfenden Vereinten Nationen und dem Konsortium. Überraschenderweise werden die Crews bereits nach 200 Jahren aus dem Kälteschlaf geweckt. Doch bevor sie der Ursache der Planabweichung auf den Grund gehen können, müssen sie feststellen, dass der in ihrer Heimat tobende kalte Krieg auch ihre Existenz bedroht…

Der Stil des Hörbuchs ist routiniert und flüssig. Aus stetig wechselnden Perspektiven werden die verschiedenen Konflikte der Raumschiffbesatzungen geschildert. Wenig überraschend bekriegen diese sich nicht nur gegenseitig, sondern auch jeweils untereinander. Dabei wirkte die umfangreiche Kriegsrhetorik auf mich ziemlich ermüdend und wenig spannend. Auch die Figuren bieten wenig Neues und wirken recht austauschbar. Letztlich ist es eine solide erzählte, aber leider wenig originelle Science- Fiction- Geschichte.