Ralph Knobelsdorf

 4,2 Sterne bei 41 Bewertungen
Autor*in von Des Kummers Nacht, Ein Fremder hier zu Lande und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Ralph Knobelsdorf wurde in Löbau/Sachsen geboren und studierte in Halle an der Saale Philosophie, Jura und Geschichte mit dem Schwerpunkt Deutschland im 19. Jahrhundert. Nach Tätigkeiten in Werbe- und Internetagenturen arbeitet er gegenwärtig in einem Unternehmen der IT-Branche. Mit seinen Kriminalromanen um Wilhelm von der Heyden führt er die Leser zurück zu den Anfängen der Kriminalistik. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Erfurt.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Die Toten von der Königsmauer (ISBN: 9783404193394)

Die Toten von der Königsmauer

Erscheint am 26.04.2024 als Taschenbuch bei Lübbe.
Cover des Buches Die Toten von der Königsmauer (ISBN: 9783751759830)

Die Toten von der Königsmauer

Erscheint am 26.04.2024 als eBook bei Lübbe.

Alle Bücher von Ralph Knobelsdorf

Cover des Buches Des Kummers Nacht (ISBN: 9783785727300)

Des Kummers Nacht

 (21)
Erschienen am 27.08.2021
Cover des Buches Ein Fremder hier zu Lande (ISBN: 9783785727898)

Ein Fremder hier zu Lande

 (18)
Erschienen am 29.07.2022
Cover des Buches Der Mann im Fenster (ISBN: 9783757700355)

Der Mann im Fenster

 (0)
Erscheint am 26.07.2024
Cover des Buches Die Toten von der Königsmauer (ISBN: 9783404193394)

Die Toten von der Königsmauer

 (0)
Erscheint am 26.04.2024
Cover des Buches Die Toten von der Königsmauer (ISBN: 9783751759830)

Die Toten von der Königsmauer

 (0)
Erscheint am 26.04.2024
Cover des Buches Ein ehrenwertes Opfer (ISBN: 9783751742962)

Ein ehrenwertes Opfer

 (0)
Erschienen am 25.08.2023
Cover des Buches Ein ehrenwertes Opfer (ISBN: 9783404189854)

Ein ehrenwertes Opfer

 (0)
Erschienen am 25.08.2023
Cover des Buches Des Kummers Nacht (ISBN: 9783838796901)

Des Kummers Nacht

 (2)
Erschienen am 15.09.2021

Neue Rezensionen zu Ralph Knobelsdorf

Cover des Buches Des Kummers Nacht (ISBN: 9783785727300)
Igelmanu66s avatar

Rezension zu "Des Kummers Nacht" von Ralph Knobelsdorf

Trotz einiger Längen wegen besonders detaillierten Schilderungen ein packender Fall
Igelmanu66vor einem Jahr

»Eine tote Österreicherin, ein verschwundener Österreicher. Das ist vermutlich der Beginn eines diplomatischen Albtraums.«

 

Berlin, 1855. Wilhelm von der Heyden, Sohn aus gutem Hause, hat gerade sein Jura-Studium abgeschlossen und sollte nun anfangen, die für Männer seines Standes vorgesehene Karriereleiter zu erklimmen. Doch der Direktor der Kriminalpolizei, bekannt mit der Familie und begeistert von Wilhelms ungewöhnlich hoher Beobachtungsgabe, umwirbt den jungen Mann. Schließlich werden gute Leute für die noch neue preußische Ermittlungsbehörde dringend benötigt!

Als Wilhelm zufällig Zeuge eines Anschlags wird, bei dem eine junge Frau getötet wird, schließt er sich zur Probe den Ermittlungen an und steckt schon bald bis zum Hals in einem äußerst kniffligen und delikaten Fall, der bis in höchste Kreise führt…

 

Bei diesem Krimi reizte mich besonders der zeitgeschichtliche Hintergrund. Dieser wird auch sehr gelungen dargestellt, detailliert formt sich beim Lesen ein Bild der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse der damaligen Zeit. Auch alle Infos, die sich mit dem Polizeiwesen befassen, wie z.B. Struktur, Aufgaben und Vorgehensweisen, fand ich hochinteressant. Von Zeit zu Zeit jedoch lässt der Autor diesem Umfeld der Handlung ein wenig zu viel Raum, was für die rein historische Vorstellung gut ist, den Krimi aber ausbremst. Im Anhang finden sich diverse (ebenfalls hochinteressante) Ausführungen zu all diesen Hintergründen sowie zu realen und fiktiven Personen im Buch. Hier hätte man vielleicht noch das ein oder andere aus dem Haupttext ergänzen können, um diesen im Gegenzug etwas zu straffen.

 

Die Spannung leidet also zeitweise, was bedauerlich ist, da die Handlung mit all ihren Verstrickungen viel Spannungspotential hat. Sie wirkt auch realistisch, ich kann mir gut vorstellen, dass Dinge in dieser Art ablaufen könnten oder womöglich sogar abgelaufen sind. Wer weiß das schon? Auch der Fall hier lässt ahnen, dass nicht alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden können.

 

In der Nebenhandlung muss sich Wilhelm mit einem gravierenden familiären Problem auseinandersetzen, dabei hilft ihm sein neuer Beruf. Außerdem leidet er unter einem Trauma, das sich in nächtlichen Albträumen auswirkt und das vermutlich auf einem verdrängten Kindheitserlebnis beruht. Ich hoffe, mehr dazu im nächsten Band zu erfahren.

 

Ein Punkt hat mich allerdings gestört, oder vielleicht besser, beschäftigt. Der Krimi spielt 1855. Laut Wilhelms Vita, gleich zu Beginn des Buchs, wurde er im Sommer 1835 geboren, ist also zum Zeitpunkt der Handlung gerade einmal 20 Jahre alt. Soll aber bereits einen einjährigen Freiwilligendienst in einem Infanterieregiment absolviert, es zum Leutnant der Landwehr gebracht und ein Jurastudium erfolgreich mit Examen abgeschlossen haben. Ich glaube ja gerne, dass er sehr talentiert ist, aber das alles vor Abschluss des 20. Lebensjahres erscheint mir zweifelhaft.

 

Fazit: Trotz einiger Längen wegen besonders detaillierten Schilderungen ein packender Fall. Ich lande bei 3,5 Sternen, die ich auf 4 aufrunde.

Cover des Buches Ein Fremder hier zu Lande (ISBN: 9783785727898)
Andrea-Karminrots avatar

Rezension zu "Ein Fremder hier zu Lande" von Ralph Knobelsdorf

Mord im alten Berlin
Andrea-Karminrotvor einem Jahr

Ein Fremder hier zu Lande ist der zweite Teil einer Berliner Krimiserie aus der Kaiserzeit. Ich habe mich gefreut, dass Ralph Knobelsdorf noch einen Roman mit dem Kriminalkommissar Wilhelm von der Heyden und seinem Kollegen Vorweg geschrieben hat. Der erste Teil Kummers Nacht hat mir nicht ganz so gut gefallen und nun hoffte ich Ein Fremder hier zu Lande wird mich mehr überzeugen. Da wollen wir doch mal sehen, was Wilhelm von der Heyden in diesem Buch widerfährt und welche Mordfälle aufgeklärt werden müssen.

Ein Fremder hier zu Lande

Es ist das Jahr 1856 im alten Berlin. An der Königsmauer befand sich das Vergnügungsviertel. Eine Straße mitten in Berlin, die sich an der Stadtmauer befand. Prostituierte flanierten dort ganz ungeniert über die Straßen. Die Spree fließt unweit der Königsmauer. Und genau dort, an der Spree, fand man die erste Leiche einer jungen hochgewachsenen Blondine. Doch blieb es nicht bei dieser einen Toten. Noch weitere Frauen sollten folgen. Die beiden Polizisten von der Heyden und Vorweg sind sehr bemüht, den Täter zu finden. Es muss wohl ein Serientäter sein, der in der Stadtmitte sein Unwesen treibt. Er hat es scheinbar auf die Dirnen der Stadt abgesehen. Als dann auch noch eine Tochter aus gutem Hause tot aufgefunden wurde, wird es eng für die Ermittler. War das Mädchen jetzt auch eine Dirne oder hatte der Mörder sich vertan?

Dieses Mal hat es mir gefallen, wie der Autor Ralph Knobelsdorf es schafft, ein interessantes und deutliches Bild vom alten Berlin zu schreiben. Auch die Sprache seiner Figuren bringt einem die alten Zeiten deutlich näher. Die Mordaufklärung steckte für unsere heutigen Verhältnisse ja noch in den Kinderschuhen. Es war noch nicht üblich, dass man einen Forensiker zu dem Tatort hinzuzog. Und doch war man kurz davor, sich dessen zu bedienen. Sehr spannend!
 Zudem lernt man auch noch eine Menge über die Geschichte Berlins. Inzwischen habe ich schon so viele Berlinbücher gelesen, dass ich auch in diesem Buch, über alte Bekannte gestolpert bin. So zum Beispiel der ehemalige Polizeipräsident Hinckeldey der einen besonderen Beerdigungsumzug durch die Stadt bekam, nachdem er in einem (verbotenen) Duell sein Leben verlor. Dieser Tod sorgte für einiges an Aufruhr in der Stadt und in der Presse.

Die dunklen Ecken Berlins

Zusammen mit den Kommissaren betritt man dunkle, heruntergekommene Häuser, die sich als okkulte Bordelle herausstellen, oder trifft auf Örtlichkeiten, die heutzutage ihre Verruchtheit längst verloren haben. Man gewinnt einen Einblick in die Wohnungen und Häuser der besseren Gesellschaft, sowie in die kalten und nassen Wohnungen der Arbeiter. Noch fahren keine Autos durch die immer voller werdenden Stadt. Doch Pferdefuhrwerke und Omnibusse verstopfen dafür die Straßen.

Auch die Geschichte der Liebenden Wilhelm von der Heyden und seiner Marie von Brenkendorff geht weiter. Schon im ersten Buch wartete man immer auf eine Erklärung, warum sich deren Familien so spinnefeind sind. In dem vorliegenden Roman Ein Fremder hier zu Lande kommt man dabei allerdings auch nur wieder ein winziges Stück weiter. Es bleibt weiterhin ein Geheimnis. Aber Wilhelm hat es endlich geschafft, seiner Angebeteten einen Antrag zu machen. Doch so einfach ist das Heiraten damals in der Oberschicht nicht. Das Pärchen braucht nämlich die Zusage der Eltern und da ist es wieder, das Problem. Bei denen ist einfach nichts in Ordnung. Was verbirgt sich bloß dahinter? Ich denke, da werde ich auch noch auf den nächsten Band warten müssen.

Unser Fazit

Es ist alles dabei: Liebe, Mord, Geschichtsunterricht … für mich ein gelungenes Buch. Zu dem vorangegangenen um einiges besser und übersichtlicher. Was mir am Ende dann doch noch fehlte, war eine Übersicht über die mitspielenden Figuren. Es kommen so viele Namen vor, dass ich manchmal etwas verwirrt war. Dafür kann man auf den letzten Seiten noch einiges an Fakten aus dieser Zeit nachlesen.

Cover des Buches Ein Fremder hier zu Lande (ISBN: 9783785727898)
Panda0712s avatar

Rezension zu "Ein Fremder hier zu Lande" von Ralph Knobelsdorf

Netter Kriminalroman mit Luft nach oben
Panda0712vor einem Jahr

Das Cover passt zum historischen Setting und trifft mit der eher düsteren Gestaltung den Nerv der Geschichte.
Mit dem Schreibstil von Ralph Knobelsdorf habe ich mir anfangs etwas schwergetan, da dieser an die damalige Zeit angepasst wurde. Mit dem Voranschreiten der Story habe ich mich jedoch an den bildhaften Stil gewöhnt, der mir die einzelnen Schauplätze nähergebracht hat.

Da ich den ersten Band nicht gelesen habe, kann ich die beiden Teile nicht miteinander vergleichen. Der Einstieg hat mir allerdings ausgesprochen gut gefallen, da er für Spannung gesorgt hat. Der Autor fängt die Atmosphäre der damaligen Zeit perfekt ein, beschreibt die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und bindet die politischen Verhältnisse mit ein, sodass man als Leser*in mitten im Geschehen ist.
Gut gefallen hat mir ebenfalls, dass immer mal wieder Kapitel aus der Sicht des unbekannten Täters eingestreut wurden, die mir einen Einblick in seine Gedankenwelt gewährt haben.
Die vorgestellten Charaktere wurden mal mehr und mal weniger facettenreich beschrieben, wodurch manche von ihnen etwas blass blieben. Wilhelm von der Heyden und Vorweg haben mir als Team aber gut gefallen, da sie einander wunderbar ergänzt haben.
Der eigentliche Fall war auch relativ spannend, jedoch muss ich zugeben, dass ich aufgrund des Klappentextes etwas andere Erwartungen an die Geschichte hatte. So wird in der Inhaltsbeschreibung von einem möglichen Serienkiller gesprochen, der es auf Prostituierte abgesehen zu haben scheint. Dieser war dann zwar auch Bestandteil der Story, allerdings spielen im Buch mehrere Mordfälle eine Rolle, die den eigentlichen Fall oft in den Hintergrund gerückt haben, was ich sehr schade fand.
Zudem wurden mir die familiären Verhältnisse und Probleme der einzelnen Beteiligten oft zu ausschweifend erzählt, wodurch der Fokus immer mal wieder verlorengegangen ist. Spannend war es also wirklich nur dann, sobald es um besagte Morde ging.
Meiner Meinung nach wäre die Geschichte deutlich spannender gewesen, wenn sich der Autor auf einen einzigen Fall konzentriert und die ausschweifenden Beschreibungen ein wenig gekürzt hätte.
Das Ende hingegen hat mir wieder besser gefallen, da alle losen Fäden zusammengeführt wurden.

Fazit:
"Ein Fremder hier zu Lande" ist ein solider Kriminalroman, der für meinen Geschmack etwas den Fokus verloren hat. Punkten kann die Geschichte mit einem größtenteils interessanten kriminalistischen Anteil, dem sympathischen Ermittlerduo und dem toll beschriebenen Setting.
3/5 Sterne

Vielen Dank an die Bloggerjury und den Lübbe Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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