Cover des Buches Die radioaktive Marmelade meiner Großmutter (ISBN: 9783939239468)
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Rezension zu Die radioaktive Marmelade meiner Großmutter von Ramona Ambs

Noch immer fordert der Holocaust Opfer

von Kerry vor 10 Jahren

Rezension

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Kerryvor 10 Jahren

Romy Marzimek hatte nicht unbedingt das, was man eine unbeschwerte Jugend nannte. Ihre Mutter gab sie in die Obhut ihrer Großmutter, da ihr das Heroin wichtiger war, als ihr eigenes Kind. Nicht lange nach Romys Geburt starb ihre Mutter. Zwar hatte die kleine Romy Kontakt zu ihrem Vater, einem Hausmeister, doch ein wirklich inniges Verhältnis hatte sie zu ihm nicht. So wuchs die kleine Romy, die den gleichen Namen trägt wie ihre Mutter, bei ihren Großeltern auf.


Es war eine traurige Kindheit, denn ihre Großeltern waren Überlebende des Holocaust und gerade ihre Großmutter hat diesen nie wirklich verarbeiten können. So hatte die Kleine zwar Spielzeug, durfte damit aber nicht spielen, es könnte ja was kaputt gehen. Dass Romy Halbjüdin ist, machte es ihr nicht leichter, denn in ihrer Umgebung wurde sie mit "Kanaken" gleichgestellt oder sogar als schlimmer angesehen. Von daher waren Freundschaften für das Kind fast unmöglich zu pflegen.


Romy wurde als Süchtige geboren und schon früh bemerkte sie, dass sie anders ist als andere Menschen. Schon als Kind berauschte sie sich gerne an den Farben im Keller ihres Großvaters. Mit zwölf Jahren machte sie erste Erfahrungen mit Alkohol, kurze Zeit später mit Heroin. Die Droge, die sie ihre Mutter gekostet hat, wird immer bedeutender in ihrem Leben. Sie hat "Glück", verliebt sich und verliert an diesen Jungen ihre Unschuld, anstatt auf den Straßenstrich, doch dieser ist nicht mehr weit, denn als erst ihr Großvater und dann auch noch ihr Freund sterben, verliert sie fast jeden Halt, den sie noch hatte ...



Noch immer fordert der Holocaust Opfer! Der Plot des Buches wurde sehr authentisch und realistisch erarbeitet. In diesem Buch erzählt die Figur der Romy ihre Lebensgeschichte und warum sich ihr Leben so entwickelte, wie es geschah und warum alles mit dem Holocaust begann. Die Figur der Romy wurde sehr empirisch erarbeitet, so, als wäre sie es tatsächlich selbst, die dem Leser ihre Lebensgeschichte erzählt, ohne etwas zu beschönigen, ohne unnötige Emotionen. Den Schreibstil empfand ich als sehr rational gehalten und dennoch, das Buch hat etwas, das mich nicht losgelassen hat.

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