Rana Dasgupta

 3,2 Sterne bei 33 Bewertungen
Autor*in von Solo, Die geschenkte Nacht und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Rana Dasgupta, 1971 im englischen Canterbury geboren, veröffentlichte bislang die Romane Solo und Die geschenkte Nacht. Solo wurde 2010 mit dem Commonwealth Writers' Prize für den besten Debütroman ausgezeichnet. Er lebt in Delhi.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Rana Dasgupta

Cover des Buches Die geschenkte Nacht (ISBN: 9783453405240)

Die geschenkte Nacht

 (12)
Erschienen am 08.02.2008
Cover des Buches Delhi (ISBN: 9783518466445)

Delhi

 (1)
Erschienen am 05.12.2015
Cover des Buches Solo (ISBN: 9780547577661)

Solo

 (17)
Erschienen am 14.02.2012
Cover des Buches Solo (ISBN: 9780007182152)

Solo

 (2)
Erschienen am 22.02.2012
Cover des Buches Tokyo Cancelled (ISBN: 9780802199706)

Tokyo Cancelled

 (1)
Erschienen am 01.12.2007

Neue Rezensionen zu Rana Dasgupta

Cover des Buches Solo (ISBN: 9780547577661)
Jorokas avatar

Rezension zu "Solo" von Rana Dasgupta

Das Leben ist eines der schwersten
Jorokavor einem Jahr

Ein uralter, erblindeter Mann kommt kurz vor seinem Lebensende ins Erzählen. Er hält Rückschau und reißt den Leser mit in den Strudel gelebten Lebens, auch wenn es ein fiktives ist. Durch eine Laune und Vorliebe seines Vaters trägt der Bulgare einen typischen deutschen Namen: Ulrich. Und tatsächlich verschlägt es ihn in jungen Jahren auch einmal eine Zeit lang zum Studium nach Berlin. Ansonsten bleibt er seiner Heimatstadt Sofia eng verbunden. Mit seinen Eltern kommt er anfangs weit herum, sogar bis nach Bagdad, führt aufgrund des Berufes seines Vaters ein priveligiertes, fast abenteuerliches Leben. Doch sein Vater muss in den 1. Weltkrieg ziehen und kommt als gebrochener Mann zurück. Damit beginnt auch der gesellschaftliche und finanzielle Abstieg der Familie.


Ulrich interessiert sich für die Welt der Chemie. Seine eigentlich Leidenschaft wäre jedoch die Musik, wäre, wenn nicht sein Vater diesbezüglich und endgültig einen Strich durch diese Rechnung gemacht hätte. Er möchte, dass aus seinem Sohn „etwas wird“ und schafft gerade damit die Grundlage, dass Ulrich in seinem Leben tendenziell unzufrieden bleiben wird und ein Schatten ihn verfolgt. Seine Ehe scheitert, seine Frau entschwindet mit seinem einzigen Sohn nach Amerika. Im Kommunismus gleicht er sich fast gänzlich an. Als seine Mutter jedoch ins Lager kommt, lehnt er sich gegen das System auf. Doch auch der Kommunismus findet ein Ende. Ulrich ist unterdessen schon ein alter Mann. Seine Tagträume nehmen zu. Im Alltag hat er nicht viel zu lachen. Seine privaten Fiktionen bringen ihn durch den Tag und sind zunehmend Ersatz für nicht gelebte Wünsche und Sehnsüchte.....


Soweit zum ersten Teil des Buches, welchen ich mit großem Genuss verschlungen habe. Dann ein Bruch und der zweite Teil des Buches beginnt, der mit dem Titel: „Tagträume“ überschrieben ist.


Hier stocherte ich eine ganz Weile im Dunkeln. Es beginnt nun eine Art Parallelwelt. Die Geschichte beginnt mit Petar, der in einer kleinen Industriestadt in Bulgarien aufwächst und dessen Sohn Boris, der eine Große Liebe zur Geige entwickelt und als alle gehen, mit seiner Großmutter als einziger zurückbleibt, bis er eines Tages von einem Agenten entdeckt und mit nach Amerika genommen wird. Und von Chatuna und ihrem Bruder Irakli, die in Tiflis groß werden. Chatuna und Irakli müssen letztendlich nach Amerika fliehen. Dort überkreuzen sich die Wege mit Boris, der unterdessen eine sagenhafte Karriere begonnen hat. Doch richtig glücklich scheinen alle nicht im ‚gelobten Land’ zu sein. Als Ulrich dann im Geschichtsverlauf auftaucht, sehend ist und auch alte Bekannte wieder trifft, wird man sich der doppelten Fiktionalität dieses zweiten Teiles bewusst.


Für den ersten Teil des Buches gehe ich die volle Sternenzahl. Diesem gelang es, mich umfassend einzuwickeln. Mit dem zweiten Teil konnte ich selber nicht so zufrieden werden, weshalb es dafür nur 3 Sterne gibt. Insgesamt fließt der Roman in einer überaus gefälligen Sprache dahin. Eigentlich bin ich kein Fan von dermaßen Wälzern. Doch diesen konnte ich für meine Verhältnisse recht zügig durchlesen.


Nett die Idee des ersten Teils die Kapitel mit Namen chemischer Elemente zu überschreiben. Im zweiten Teil sind es Meeressäuger (?).


Der britisch-indische Autor Rana Dasgupta ist in Canterbury geboren, in Cambridge aufgewachsen, lebt aber unterdessen in Delhi. Beim vorliegenden Buch handelt es sich um seinen ersten Roman nach Veröffentlichung eines Erzählbandes im Jahre 2005.

Cover des Buches Solo (ISBN: 9780007182152)
Jorokas avatar

Rezension zu "Solo" von Rana Dasgupta

Das Leben ist eines der schwersten
Jorokavor 2 Jahren

Ein uralter, erblindeter Mann kommt kurz vor seinem Lebensende ins Erzählen. Er hält Rückschau und reißt den Leser mit in den Strudel gelebten Lebens, auch wenn es ein fiktives ist. Durch eine Laune und Vorliebe seines Vaters trägt der Bulgare einen typischen deutschen Namen: Ulrich. Und tatsächlich verschlägt es ihn in jungen Jahren auch einmal eine Zeit lang zum Studium nach Berlin. Ansonsten bleibt er seiner Heimatstadt Sofia eng verbunden. Mit seinen Eltern kommt er anfangs weit herum, sogar bis nach Bagdad, führt aufgrund des Berufes seines Vaters ein priveligiertes, fast abenteuerliches Leben. Doch sein Vater muss in den 1. Weltkrieg ziehen und kommt als gebrochener Mann zurück. Damit beginnt auch der gesellschaftliche und finanzielle Abstieg der Familie.


Ulrich interessiert sich für die Welt der Chemie. Seine eigentlich Leidenschaft wäre jedoch die Musik, wäre, wenn nicht sein Vater diesbezüglich und endgültig einen Strich durch diese Rechnung gemacht hätte. Er möchte, dass aus seinem Sohn „etwas wird“ und schafft gerade damit die Grundlage, dass Ulrich in seinem Leben tendenziell unzufrieden bleiben wird und ein Schatten ihn verfolgt. Seine Ehe scheitert, seine Frau entschwindet mit seinem einzigen Sohn nach Amerika. Im Kommunismus gleicht er sich fast gänzlich an. Als seine Mutter jedoch ins Lager kommt, lehnt er sich gegen das System auf. Doch auch der Kommunismus findet ein Ende. Ulrich ist unterdessen schon ein alter Mann. Seine Tagträume nehmen zu. Im Alltag hat er nicht viel zu lachen. Seine privaten Fiktionen bringen ihn durch den Tag und sind zunehmend Ersatz für nicht gelebte Wünsche und Sehnsüchte.....


Soweit zum ersten Teil des Buches, welchen ich mit großem Genuss verschlungen habe. Dann ein Bruch und der zweite Teil des Buches beginnt, der mit dem Titel: „Tagträume“ überschrieben ist.


Hier stocherte ich eine ganz Weile im Dunkeln. Es beginnt nun eine Art Parallelwelt. Die Geschichte beginnt mit Petar, der in einer kleinen Industriestadt in Bulgarien aufwächst und dessen Sohn Boris, der eine Große Liebe zur Geige entwickelt und als alle gehen, mit seiner Großmutter als einziger zurückbleibt, bis er eines Tages von einem Agenten entdeckt und mit nach Amerika genommen wird. Und von Chatuna und ihrem Bruder Irakli, die in Tiflis groß werden. Chatuna und Irakli müssen letztendlich nach Amerika fliehen. Dort überkreuzen sich die Wege mit Boris, der unterdessen eine sagenhafte Karriere begonnen hat. Doch richtig glücklich scheinen alle nicht im ‚gelobten Land’ zu sein. Als Ulrich dann im Geschichtsverlauf auftaucht, sehend ist und auch alte Bekannte wieder trifft, wird man sich der doppelten Fiktionalität dieses zweiten Teiles bewusst.


Für den ersten Teil des Buches gehe ich die volle Sternenzahl. Diesem gelang es, mich umfassend einzuwickeln. Mit dem zweiten Teil konnte ich selber nicht so zufrieden werden, weshalb es dafür nur 3 Sterne gibt. Insgesamt fließt der Roman in einer überaus gefälligen Sprache dahin. Eigentlich bin ich kein Fan von dermaßen Wälzern. Doch diesen konnte ich für meine Verhältnisse recht zügig durchlesen.


Nett die Idee des ersten Teils die Kapitel mit Namen chemischer Elemente zu überschreiben. Im zweiten Teil sind es Meeressäuger (?).


Der britisch-indische Autor Rana Dasgupta ist in Canterbury geboren, in Cambridge aufgewachsen, lebt aber unterdessen in Delhi. Beim vorliegenden Buch handelt es sich um seinen ersten Roman nach Veröffentlichung eines Erzählbandes im Jahre 2005.

Cover des Buches Solo (ISBN: 9783453408999)
Bluesky_13s avatar

Rezension zu "Solo" von Rana Dasgupta

Bräuche sollte man erhalten
Bluesky_13vor 7 Jahren

INHALT:

Ulrich, ein fast hundertjähriger Mann, der durch gewisse Umstände erblindet ist, erzählt uns hier sein Leben.

Seine Rente, die vor Jahren noch ausreichend war, reichte nun bei weitem nicht mehr.

Dank seiner Nachbarn hatte er immer was zum Essen. Er war auf die Großzügigkeit seiner Nachbarn angewiesen.

Seine Wohnung lag im vierten Stock und das war eine große Hürde für ihn. Er saß sehr viel vor dem Fernseher, obwohl er nichts mehr sehen konnte.

Wenn er an seinem Fenster saß, nach draußen hörte, sah er vor seinem inneren Auge sein vergangenes Leben.


Seine Großmutter hatte in seiner Kindheit immer die Lebensgeschichte von den Verstorbenen an einem Baum vor ihrem Haus befestigt.

Die Zettel hingen da an einer Schnur, doch sie wurden nach und nach vom Regen aufgelöst. Im Jahr darauf erneuerte sie die Zettel dann.

Ulrich fragte sie immer wieder, wie sie sich daran erinnern kann. Es war ein schöner alter Brauch, doch der Vater von Ulrich hielt nichts davon, deswegen hing auch nie irgendwas von der Großmutter in irgendeinen Baum.


Ulrich dachte über sein langes Leben nach und er wollte es nicht in Ignoranz beenden. Deswegen wollte er hier noch mal alles erzählen.


Ulrich war in Sofia geboren und sein Vater hatte eine schwäche für das Deutsche. Deswegen hatte er diesen alten deutschen Namen. Sein Vater war wohlhabend und entsprechend wurde auch das Haus gebaut, im Wiener Stil.


Sein Vater war Eisenbahningenieur und er baute mir an den Strecken. Ulrich war mit seinen Eltern sehr viel unterwegs in Zügen und Hotels.

Das alles war für ihn als Kind sehr schwierig und er wollte seine Mutter nur für sich haben.

Seinen Vater ärgerte es sehr, dass Ulrich so verschlossen war, er wollte keinen Versager großziehen.




MEINE MEINUNG:

Dieses Buch ist sehr emotional geschrieben. Es geht um einen Mann, der dem Tod näher war als dem Leben und der schwelgte in Erinnerungen.

Da ist ein kleiner Junge, der nur die Aufmerksamkeit seiner Eltern, mit Vorliebe die seiner Mutter will.

Doch Wohlstand hatte schon immer einen hohen Preis.


Elizaweta hörte ihren Sohn Ulrich einmal singen und es gefiel ihr. Sein Vater hoffe ja immer, dass er sich für Maschinen oder für die Forschung interessierte.

Die Mutter war überrascht, was ihr Sohn mit sechs Jahren für eine erstaunliche Stimme hatte. Immer wenn Ulrich hörte, dass Zigeuner in der Stadt waren, dann ging er dorthin.

Er liebte die Musik der Zigeuner.

Als die Mutter merkte, wie sehr er an der Musik hing, kaufte sie ihm eine Geige.

Ulrich wollte seinem Vater bei der Heimkehr einen Walzer vorspielen. Doch der Vater reagierte nicht so, wie Ulrich und die Mutter sich das erhofften.

Er nahm Ulrich die Geige weg und warf sie ins Feuer.


Diese Zeit war für Kinder nicht sehr einfach.

Die Väter bestimmten über die Zukunft ihrer Kinder und über das Familienleben. Wenn der Vater, so wie bei Ulrich, wohlhabend war, war der Weg schon vorbestimmt. Der Sohn sollte in die Fußstapfen des Vaters treten.


Die Zeit war für Ulrich nicht leicht, er musste mit zu sehen, wie sein Vater in den Krieg zog.

Von dort kam er mit nur einem Bein und total verändert zurück.

Ulrich provozierte ihn mit der Musik, weil er enttäuscht war.

Dann verloren seine Eltern auch noch das Haus, sein Vater zog sich immer weiter zurück.


Das Buch zeigt uns, das Ulrich nichts so wichtig war, wie seine Mutter. Alles hatte er für sie aufgegeben und das musste ihm sein Freund Boris sagen.

Freunde, wahre Freunde sehen oft die Hintergründe von manch Handeln und Tun.

Selbst nimmt man das nicht so recht war, die eigene Wahrnehmung ist getrübt, aber dafür hat man ja Freunde.

Ulrich wollte Chemie studieren, brach aber ab, als kein Geld mehr da war und seine Mutter nach ihm rief.


Dieses Buch zeigt uns sehr deutlich, die schwere und auch schreckliche Zeit in der die Länder untereinander im Krieg lagen.

Bulgarien wurde mit in den Krieg hineingezogen und Menschen wurden wegen der falschen politischen Meinung verhaftet und hingerichtet.

Menschen, egal ob jung oder alt, ob männlich oder weiblich wurden in Arbeitslager geschickt, wo viele starben.


Das Leben war nicht einfach in dieser Zeit. In diesem Buch werden uns zwei Geschichten erzählt. Ulrich unternimmt eine Reise durch sein Leben, auch eine kleine Wunschreise erzählt er uns hier.


Dieses Buch ist wunderbar und sehr emotional geschrieben.

Ich weiß, dass dieser Bericht vielleicht an manchen Stellen sehr verwirrend klingt, aber das ist der Inhalt dieses Buches. 

Ich hoffe dennoch ich konnte euch das Buch ein klein wenig näher bringen, denn es ist ein kleiner literarischer Leckerbissen.

Es zeigt uns hier das Schicksal eines Menschen, der sein Leben gerne anders gelebt hätte, als er es leben musste.

Eine Geschichte die ans Herz geht und die in dieser Zeit ganz normal war. Heute kann man sich das nicht mehr vorstellen, dass man nicht seinen Weg gehen kann und darf. Doch leider war es häufig so, dass die Umstände es nicht anders zuließen. Um sich eine sorgenfreie Zukunft zu sichern, war der Weg nicht immer einfach und der Weg, den man selbst anstrebt.

Traurig aber wahr.



Eure Bluesky_13

Rosi        

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