Cover des Buches Sag kein Wort (ISBN: 9783809026785)
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Rezension zu Sag kein Wort von Raphael Montes

Sag kein Wort

von Elizzy vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Schockierend und absolut verstörend wie manipulativ ein Mensch sein kann.

Rezension

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Elizzyvor 7 Jahren

Zusammengefasst

Téo ist ein intelligenter junger Medizinstudent. Er kümmert sich liebevoll um seine Mutter, die aufgrund eines Autounfalls im Rollstuhl lebt und ihren Mann verloren hat. Auf einer Grillparty lernt er dann Clarice kennen. Clarice ist wild, lustig, verrückt und strahlt Lebensfreude aus. Sofort ist Téo von ihr begeistert und will sie näher kennen lernen. Doch Téo weiss nicht wie er mit ihr in Kontakt treten soll und holt sich ohne Erlaubnis ihre Telefonnummer.

Durch ein paar Fragen findet er schnell heraus, wo Clarice Studiert, wo sie Wohnt, welches Hauptfach sie hat und wer ihre Freunde sind. Téo stellt ihr nach und verfolgt sie sogar auf eine Party. Als Clarice dort etwas zu viel trinkt schafft sie es nicht mehr ganz nach Hause und Téo, der Retter in Not, gabelt sie auf und stellt sie nach Hause. Natürlich besucht er sie am nächsten Tag, um sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkunden und stellt dabei fest, dass sie vor hat für längere Zeit zu verreisen, um an ihrem Drehbuch zu arbeiten. Téo wird sofort bewusst, dass er sie nicht gehen lassen darf – so kann sie sich ja schliesslich nicht in ihn verlieben. Aus einer Reaktion heraus wird er gewalttätig und verschleppt sie. Anfang noch zu sich nach Hause doch schnell wird im klar; Wenn er will, dass sich Clarice in ihn verliebt und nur ihm gehört, dann muss sie Zeit mit ihm verbringen.

Also schnappt er ein paar Koffer, steckt Clarice hinein und begibt sich auf die Reise, in das Hotel, welches sie bereits gebucht hat. Als Clarice erwacht, ist sie alles andere als begeistert. Doch so schnell wird sie Téo nicht mehr gehen lassen.

Darüber Gedanken gemacht

Als ich das Buch gelesen habe wurde ich die ganze Zeit von einem beklemmenden Gefühl begleitet. Téo war so ein netter junger Mann, man wollte ihn verstehen doch zu gleich war jeder Gedanke den er dachte und jede Tat die er vollzog so abstossend und unnatürlich, als das ich gar nicht anders konnte als ständig den Kopf zu schütteln und eine Gänsehaut zu bekommen.

Es ist wirklich erschreckend wie es Téo schaffte in Clarice Leben einzudringen und die vollkommene Macht über sie zu gelangen und noch viel schrecklicher ist, wie sich die ganze Geschichte zwischen ihnen entwickelt und vor allem das Ende! Ich kann mein Entsetzen darüber gar nicht richtig in Worte fassen. Auf jeden Fall ein genialer Plot auch wenn ich ein, zwei Dinge vorausgesehen habe war ich doch von der Geschichte an sich gefesselt.

„Ihr Verhalten löste eine ganze Reihe von Gedanken in ihm aus, gute wie schlechte, die ihn schliesslich zu einer düsteren Erkenntnis brachten: Er würde Clarice niemals wieder gehen lassen können.“ S. 143

Gefiel mir sehr

Als Hauptprotagonist fand ich Téo überaus gelungen, da die Geschichte nämlich aus seiner Sicht geschrieben wurde musste man gezwungener Massen so denken, wie er und obwohl man wusste, dass seine Gedanken teilweise krankhaft waren hatte man hier und da das Gefühl ihn doch zu verstehen und das machte einem noch mehr Angst.

Gefiel mir nicht

Hingegen fad ich Clarice manchmal etwas zu lahm, mag vielleicht daran liegen, dass man als Leser nicht so in sie hineinblicken konnte und nur immer die Sicht von Téo über sie las aber irgendwie hätte ich mir mehr von ihrem Charakter gewünscht.

Schreibstil & Cover

Der Schreibstil an sich war richtig gut aber mir persönlich an einigen Stellen zu langatmig. Mir persönlich wurde zu viel „Alltag“ beschrieben bis dann endlich wieder etwas spannendes passierte. Dadurch hatte ich nach dem ersten Drittel einen kleinen lese Hänger aber gegen Ende des Buches wird es dafür umso rasanter und es geschehen so viele Dinge gleichzeitig, dass man kaum dazu kommt richtig nach Luft zu holen.

Das Cover finde ich sehr fesselnd und passend – besonders der Titel ergibt gegen dem Ende des Buches hin eine ganz spezielle Bedeutung.

Fazit

Ein spannender und schockierender Thriller, der so grandios und manipulierend erzählt wird, dass man am Ende Raphael Montes nur noch auf die Schultern klopfen kann und ihm für seinen grandiosen Plot gratulieren kann. Besonders witzig fand ich die letzte Stelle in seiner Danksagung, in der er erwähnt, dass seine Mutter sich gerne eine Liebesgeschichte von ihm wünscht und er ihr sagt „Sag kein Wort“ ist dabei herausgekommen.

Bewertung
Buchlänge ♥♥♥♥♥ (5/5)
Schreibstil ♥♥♥♥ (4/5)
Botschaft ♥♥♥♥ (4/5)
Lesevergnügen ♥♥♥♥ (4/5)
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