Raphael Urweider

 4,3 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Alle deine Namen, Lichter in Menlo Park und weiteren Büchern.

Lebenslauf

PEDRO LENZ, geboren 1965, ist Dichter, Schriftsteller, Kolumnist und Mitglied des Bühnenprojekts »Hohe Stirnen« und der Spoken-Word-Gruppe »Bern ist überall«. Er schreibt in schweizerdeutscher Umgangssprache und ist in der Schweiz auch als Performance-Künstler bekannt. Als Autor hat er bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht. Sein Roman »Der Goalie bin ich« gewann den Schillerpreis für Literatur, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und erfolgreich verfilmt (Schweizer Filmpreis 2014). Pedro Lenz lebt in Olten.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Raphael Urweider

Cover des Buches Alle deine Namen (ISBN: 9783832180553)

Alle deine Namen

 (1)
Erschienen am 25.02.2008
Cover des Buches Das Gegenteil von Fleisch (ISBN: 9783832178581)

Das Gegenteil von Fleisch

 (1)
Erschienen am 28.08.2003
Cover des Buches Lichter in Menlo Park (ISBN: 9783832152567)

Lichter in Menlo Park

 (1)
Erschienen am 25.03.2004

Neue Rezensionen zu Raphael Urweider

Cover des Buches Die schöne Fanny (ISBN: 9783036957678)
Claris avatar

Rezension zu "Die schöne Fanny" von Pedro Lenz

Formen der Leichtigkeit des Sein
Clarivor 5 Jahren

Drei Freunde leben in diesem Roman in den Tag hinein: Frank alias Jackpot, Louis und Grunz; letztere sind Maler, Jackpot freier Schriftsteller. Während die beiden Maler noch etwas zustande bringen, ist der Schriftsteller immer vermeintlich auf Erfolgskurs, hat aber fast noch keine Zeile für seinen neuen Roman geschrieben. Sie leben in der kleinen Stadt Olten in der Schweiz.
Die beiden Maler sind schon an die 70 Jahre alt, Jackpot ist nur halb so alt.
Alles dreht sich um die schöne Fanny, ein Modell der beiden Maler, in die sich Jackpot unsterblich verliebt. Er wartet, sucht und findet sie ab und zu wieder, aber sie bleibt nie lange, und für ihn ist sie geheimnisumwittert. Wie sich später rausstellen soll: zu Recht!


In einem lockeren, amüsierten Tonfall mit zahlreichen lakonischen Einschüben hat Pedro Lenz seinen Roman garniert. Man liest ihn mit Schmunzeln und ergötzt sich an dem leichtlebigen Dasein der drei Künstler. Der Roman gemahnt an eine Art Schelmenroman, in der es um die unbeschwerte Lebensart und die heitere Liebe geht. Der Ton bleibt immer witzig und locker. Man zieht sich gegenseitig ein wenig auf und verbringt viele Stunden beim gemeinsamen Essen und Trinken. Ausstellungseröffnungen und Begegnungen mit vielerlei Charakteren geben den Roman den Pfiff und eine gewisse Aktualität. Der Text ist angereichert mit durchaus klugen, zuweilen gar philosophischen Gedanken und setzt eine gewisse Bildung voraus. „Ich beschloss, mit dem Nachdenken aufzuhören. Aber mach das mal bewusst, nicht mehr zu denken. Das funktioniert nicht, weil auch der Gedanken, nicht denken zu wollen, gedacht werden muss“. Logisch, nicht wahr?
In der Erzählung von Pedro Lenz geht es u.a. auch um die ganz alltäglichen Dinge wie die Beschaffung von Geld.
Der immer wieder angekündigte Roman von Jackpot bleibt lange nur Fiktion, denn es fehlt ihm an Eingebung. Sein Bruder, ein erfolgreicher Geschäftsmann, unterstützt ihn großzügig mit Geld, so dass er seinem Bohèmeleben frönen kann, ohne zu verhungern.

Man wartet geduldig darauf, dass seine Liebesgeschichte und die Gestaltung seines Romans Formen annimmt. So lange darf man weiter an den ergötzlichen Tagesereignissen teilnehmen.
Ach, aber alles kommt am Ende ganz anders als erwartet! Die Geschichte steuert auf ein gutes Ende zu.
Das Leben: es spielt zuweilen verrückt. In diesem Roman dürfen wir der Leichtigkeit des Seins nachspüren. Spannung darf man nicht erwarten. Man freut sich am Ende an der Auflösung des Rätsels um Fannys Leben und Jackpots Roman und hat unterhaltsame Stunden gehabt. Die Empfehlung des Schweizer Literaturclubs ist gerechtfertigt!

Cover des Buches Die schöne Fanny (ISBN: 9783036957678)

Rezension zu "Die schöne Fanny" von Pedro Lenz

Charmante und witzige Story eines Aussenseiters
Ein LovelyBooks-Nutzervor 6 Jahren

Das erste Mal gehört habe ich von diesem Roman im Literaturclub. Das ist eine Sendung die sich ausschließlich neuen Büchern widmet und diese im Rahmen einer Diskussion mit Gästen bespricht. Ausgestrahlt wird sie im 3sat und im SRF. Die schöne Fanny vom Schweizer Autoren Pedro Lenz wurde dort auf sehr witzige und charmante Weise diskutiert, so dass ich neugierig wurde und den Verlag kurzerhand um ein Rezensionsexemplar bat.

Darum gehts
Frank, genannt Jackpot ist ein eher erfolgloser Schriftsteller und durch seine Freunde Louis und Grunz kunstinteressiert. Als er Louis, einen Kunstmaler eines Tages besucht, läuft ihm die Kunststudentin Fanny über den Weg, welche Louis als Aktmodell zur Verfügung stand. Jackpot ist sofort hin und weg von der jungen Frau und fortan geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Auch die anderen Freunde von Jackpot kennen Fanny und alle scheinen auf die ein oder andere Weise fasziniert von der Zwanzigjährigen. Unbewusst stiftet Fanny Unruhe in der Clique rund um Jackpot. Aber wer genau ist Fanny?

Die Geschichte beginnt peppig und rasant. Ich war sofort mittendrin im Geschehen und konnte mir ein Bild von Jackpot machen. Ganz reizvoll fand ich die Tatsache, dass die Story in der Schweiz spielt. Ich habe bisher noch kein Buch eines Schweizer Autoren gelesen und fand viele Textpassagen sehr witzig. Natürlich ist das Buch ins Hochdeutsche übersetzt, dennoch kommt der Charme von Lenz zweifelsfrei durch und ich fühlte mich an viele Ortschaften in der Schweiz versetzt.

Der Charakter des Jackpot wird authentisch und identifizierbar gezeichnet. Er besticht durch seinen Humor und seine zeitweilig ungebremsten Emotionen. Ich hatte gleich zu Beginn den Eindruck, dass Jackpot ein geselliger Mensch ist, der dennoch sehr einsam zu sein scheint. Seine Freunde Louis, Koni und Grunz spielen in seinem Leben eine wichtige Rolle. Dennoch piesacken sie sich gegenseitig, was der Geschichte viel Amüsanz verleiht. Lenz verführt den Leser in ein Milieu von Aussenseitern und schafft damit eine raue aber durchaus charmante Atmosphäre.

Das Cover ist so wunderschön und gehört schon jetzt zu meinen Liebsten. In Anlehnung an die Kunst, welche in dem Roman nicht zu kurz kommt, gleicht das Bild von Fanny einem Gemälde. Die Farben harmonieren wunderbar und geben der Geschichte Persönlichkeit.

Ein sehr lesenswertes Buch, welches viele Emotionen bedient, die verliebte Menschen kennen. Darunter auch und vor allem die Eifersucht, die Jackpot quält. Mir gefielen die warmherzigen Passagen, aber auch die etwas schrofferen Töne sehr gut. Pedro Lenz gelingt eine tolle Mischung. Ich kann das Buch allen ans Herz legen, die ihren Lesehorizont erweitern wollen.


Ich danke dem Kein&Aber-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Cover des Buches Der Goalie bin ich (ISBN: 9783036959184)
varietys avatar

Rezension zu "Der Goalie bin ich" von Pedro Lenz

Direkt aus dem Herzen geschrieben
varietyvor 9 Jahren

Ich habe das Buch von Pedro Lenz auf Hochdeutsch gelesen ("Der Goalie bin ich" - das ging als Basler einfach besser...)! Die Figur des "Goalie" beschreibt er so plastisch, dass man ihn genau vor sich sieht: ein Verlierertyp mit einem grossen Herzen und vielen Schwächen. Er kommt aber so ehrlich rüber, dass man mit ihm gemeinsam leidet! Flott geschrieben und nur stellenweise etwas klischeehaft (Drögeler, Beizenbesuche).

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