Edie ist Afroamerikanerin und lebt in Brooklyn und hat mit dreiundzwanzig ihr Kunsstudium geschmissen und hat immer wieder finanzielle Probleme. Sie hat Affairen und liebt die Intensität im Bett und das steigert sich noch, als sie den doppelt so alten Eric kennen lernt. Mit ihm ist es so ganz anders und seine offene Ehe ist kein Problem und er ist weiß, was für Edie eben auch Neuland bedeutet. Die Adoptivtocher von Eric, Akila, ist auch eine Schwarze. Mit ihr freundet sich Edie an und es entspinnt sich eine sehr intensive Beziehung zwischen den jungen Frauen, denn Edie ist erfahren und geht mit allem offen um, aber Akila ist behütet und mit Geld gut versorgt und hat bisher keinen Kontakt mit anderen Schwarzen gehabt. Dies bringt Beide Frauen in eine besondere Situation und Edie ordnet ihr Leben neu. Die Sprache von Raven Leilani gefällt mir sehr gut und das Buch entwickelt eine große Wirkung und es hallt sehr lange nach. Sie packt auch heikle Themen an und neben der Hitze, dem Verlangen, gibt es eben auch die Suche nach Identität und Herkunft und es wird spannen und vielschichtig und auch der Humor kommt in Raven Leilanis Hitze nicht zu kurz. Für mich echt eine große Entdeckung 2021.
Raven Leilani
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Neue Rezensionen zu Raven Leilani
„Hitze“ von Raven Leilani hat mir als Buch im Hardcover mit Umschlag nur bedingt gefallen.
Edie ist Kunststudentin und lässt sich mit einem älteren weißen Herrn Eric ein, der zudem verheiratet ist. Seine Frau begrüßt jedoch die Affäre seines Mannes und als Edie dies bemerkt, treibt es sie immer mehr der Familie entgegen. Soweit sogar, dass sie irgendwann bei der Familie von Eric einzieht und sogar dessen Tochter Akila kennenlernt.
Ich habe das Buch auf einem Bücherbazar erstanden und mir zunächst nichts bei der Geschichte gedacht. Der Schreibstil ist sehr direkt, teils vulgär und gewöhnungsbedürftig.
In den ersten Abschnitten habe ich es gar nicht gemocht, da es mir ein wenig schräg, beinahe schon merkwürdig gewollt und leicht Grenzwerten erschien. Gerade als Edie Erics Ehefrau trifft und sogar bei ihnen wohnt war es mir, los ob irgendetwas nicht stimmte.
Erst, als sie der Tochter Akila näher kommt und diese auf eigenartige Weise versteht, habe ich die Geschichte allmählich gemocht.
Gefehlt hat mir eindeutig der Respekt, den Edie für sich selbst hätte aufbringen müssen und auch Eric für seine Frau, da er mir total lächerlich erschien.
Durch viele Belanglosigkeiten hindurch war das Ende der Geschichte dann wie erwartet wenig anders, wenig berührend, aber die Verbindung von Edie zu Akila hat es für mich dann doch noch lesenswert gemacht.
Die Geliebte des Ehemannes als Familienerweiterung.
Sie zieht bei dessen Familie ein. Aber nicht der Ehemann bringt sie als Mitbringsel in die sehr offene Ehe und in eine noch viel liberalere; nein, die Ehefrau lädt Daddys Betthäschen Edie ins traute Heim ein.
Wie es dazu kam, das erzählt uns die dreiundzwanzige Edie in Leilanis Roman.
Eric ist doppelt so alt wie Edie, er ist wohlhabend und verheiratet, und vor allem ist er weiß und er hat ein schwarzes Kind adoptiert. Edie ist schwarz, Lektorin in einem Verlag, hasst ihre Arbeit, fickt sich durch die komplette männliche Belegschaft. Endstation Eric? „Bin ich eine Nymphomanin“, fragt sich Edie.
Eine Liebesgeschichte bahnt sich wider aller Erwartung nicht an. Von einem Moment auf den anderen verändert sich Edies Leben drastisch. Sie verliert ihren Job und ihre Wohnung, finanziell am Ende, wird sie jedoch von Erics Frau Rebecca in das Haus der Familie eingeladen. Rebecca hat einen Hintergedanken, Erics amouröses Abenteuer zu kontrollieren und einen Buddy für ihre schwarze Adoptivtochter Akila zu finden.
Die schwarze Edie erlebt das Leben der weißen amerikanischen Oberschicht. Sie kümmert sich um Akila, den Haushalt, schläft weiterhin mit Eric und geht scheinbar eine freundschaftliche Beziehung zu Rebecca ein. Sie pflegt ihr Hobby, zeichnet wieder, doch alle Versuche scheitern, sie kann sich nicht in die Familie integrieren, bleibt sie außen vor. Der amerikanische Traum wird zum Alptraum; für eine Frau, die jung, allein, arm und schwarz ist.
Leilanis Hitze ist eine scharfe Sozialanalyse mit einem kritischen und entlarvenden Blick auf die amerikanische Gesellschaft. Ein spannendes und überraschendes Buch mit direkter und authentischer Sprache. In manchen Absätzen sind die Nebensätze ineinander verschoben, Leilani will damit verhindern, dass ihr Roman ein literarisches Leichtgewicht wird. 2020 das meistbesprochene Debüt in den USA. Der Originaltitel Luster (deutsch: der Glanz) verzückt das linke liberale amerikanische Leseestablishment, angeführt von Barack Obama.
Gespräche aus der Community
Community-Statistik
in 95 Bibliotheken
auf 20 Merkzettel
von 2 Leser*innen aktuell gelesen