Die Liebe - welch gutes Gefühl und freudige Gedanken schon allein das Wort vermittelt. Schmetterlinge im Bauch, Glück, Sicherheit und Kraft. Doch Carvers Erzählungen zeigen eine andere Seite der Liebe auf, eine Seite bei der es wohl niemanden auf Anhieb einfallen würde, dies miteinander in Verbindung zu verbringen.
Carvers 'Helden' sind normale Amerikaner die sich in einer Krise bzw. Problemsituation befinden. Ein Kind verunglückt, ein junger Ehemann und Vater fühlt sich eingesperrt, Andere wurden verlassen, betrogen oder vor die Tür gesetzt. Die Figuren sind häufig nicht in der Lage miteinander zu kommunizieren, sie haben es nicht gelernt oder vielleicht schon wieder vergessen. Doch in allen Geschichten war (ist?) die Liebe vorhanden, man war (scheinbar) glücklich mit Partnern, Kindern oder Fischen, aber irgendwann stürzte einen genau diese Liebe in die Krise. Den einen macht sie verrückt (Dummy mit den Fischen), andere sind untreu, brutal, aggessiv, oberflächlich. Der Titel des Buches könnte über jeder der Geschichten stehen.
Carver schreibt knapp und karg, seine Sprache scheint die kümmerliche Gefühlswelt seiner Protagonisten widerzuspiegeln. Es gibt kein Happy- oder Nicht-Happy-End, die Erzählungen enden und man fragt sich: Und jetzt? Und hat noch eine ganze Weile etwas zum Nachdenken.
Raymond Carver
Lebenslauf
Alle Bücher von Raymond Carver
Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden
Würdest du bitte endlich still sein, bitte
Beginners
Kathedrale
Erste und letzte Storys
Creative Writing: Romane und Kurzgeschichten schreiben
Ein neuer Pfad zum Wasserfall
Gorki unterm Aschenbecher
Neue Rezensionen zu Raymond Carver
Der Schriftsteller Raymond Carver ist in den USA als Meister der Short Story bekannt. Das ist er zu recht, denn seine Geschichten sind alle am Punkt. Kein Wort zu viel. Nur sind es eben Geschichten von Verlierern aus desolaten Verhältnissen und daher nicht jedermanns Sache. Eine Freundin von mir fand: "Alles nur langweilige Geschichten über Verlierer. Wer will sowas lesen? Wenn das seine besten Erzählungen sind, bin ich froh, dass ich nicht die schlechten gelesen habe. Schade um die Bäume, die für sowas sterben mussten." - Mir gefielen jedenfalls der Titel, der neugierig macht, sowie das Cover.
Rezension zu "Creative Writing: Romane und Kurzgeschichten schreiben" von Raymond Carver
kichererbse43Generell bin ich Schreibratgebern gegenüber etwas skeptisch. Meiner Meinung kann man das “Schreiben” am besten durch Üben und die Diskussion mit Lesern (bspw. in Foren) erlernen. Dieses Feedback ist nicht zu verachten. Schreibratgeber bleiben oft an der Oberfläche und bieten eine Ansammlung von Allgemeinplätzen. Es gibt gute mit hilfreichen Tipps.
Das vorliegende Werk von Alexander Steele gehört meiner Meinung jedoch nicht vollumfänglich zu dieser Kategorie. Es bietet in der Tat einige gute Tipps über den Aufbau von Geschichten und Beschreibung von Figuren. Dies wird an Hand von guten und schlechten Beispielen veranschaulicht. Meist bleibt die Beschreibung jedoch an der Oberfläche.
Ein wesentlicher Kritikpunkt meinerseits ist jedoch nicht beim Autor zu suchen. Ich hatte mir das Buch gekauft, um die spezifischen Elemente von und die Herangehensweise an Kurzgeschichten kennenzulernen. Schließlich trägt das Buch den Titel “Creative Writing - Romane und Kurzgeschichten schreiben”. Der Markt von deutschsprachiger Literatur zu Kurzgeschichten ist leider etwas klein. Ist das vorliegende Buch also ein Lichtblick? Leider Fehlanzeige. Das Buch schweigt sich fast vollständig zu Kurzgeschichten aus, was auch nicht wundert, wenn man sich den englischen Originaltitel anschaut (“Gotham Writers' Workshop Writing Fiction”). Nichts zum Thema “Short Stories”.
Fazit: Nettes Buch mit ein paar wenigen guten Tipps. Sucht man jedoch gezielt etwas über Kurzgeschichten, so wird man enttäuscht. Wenn man prominent “Kurzgeschichten” im Titel führt, erwarte ich, dass man Details dazu findet. Daher auch zwei Sterne Abzug.
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