Rezension zu "Creative Writing: Romane und Kurzgeschichten schreiben" von Raymond Carver
Generell bin ich Schreibratgebern gegenüber etwas skeptisch. Meiner Meinung kann man das “Schreiben” am besten durch Üben und die Diskussion mit Lesern (bspw. in Foren) erlernen. Dieses Feedback ist nicht zu verachten. Schreibratgeber bleiben oft an der Oberfläche und bieten eine Ansammlung von Allgemeinplätzen. Es gibt gute mit hilfreichen Tipps.
Das vorliegende Werk von Alexander Steele gehört meiner Meinung jedoch nicht vollumfänglich zu dieser Kategorie. Es bietet in der Tat einige gute Tipps über den Aufbau von Geschichten und Beschreibung von Figuren. Dies wird an Hand von guten und schlechten Beispielen veranschaulicht. Meist bleibt die Beschreibung jedoch an der Oberfläche.
Ein wesentlicher Kritikpunkt meinerseits ist jedoch nicht beim Autor zu suchen. Ich hatte mir das Buch gekauft, um die spezifischen Elemente von und die Herangehensweise an Kurzgeschichten kennenzulernen. Schließlich trägt das Buch den Titel “Creative Writing - Romane und Kurzgeschichten schreiben”. Der Markt von deutschsprachiger Literatur zu Kurzgeschichten ist leider etwas klein. Ist das vorliegende Buch also ein Lichtblick? Leider Fehlanzeige. Das Buch schweigt sich fast vollständig zu Kurzgeschichten aus, was auch nicht wundert, wenn man sich den englischen Originaltitel anschaut (“Gotham Writers' Workshop Writing Fiction”). Nichts zum Thema “Short Stories”.
Fazit: Nettes Buch mit ein paar wenigen guten Tipps. Sucht man jedoch gezielt etwas über Kurzgeschichten, so wird man enttäuscht. Wenn man prominent “Kurzgeschichten” im Titel führt, erwarte ich, dass man Details dazu findet. Daher auch zwei Sterne Abzug.