"Die harte Schule des amerikanischen Kriminalromans" und Philip Marlowes letzter Fall, und wenn das hier wirklich der schlechteste sein soll, dann immer her mit den anderen bitte: Knallhart Marlowe wird vom Anwaltsbüro Clint Unmey beauftragt, eine bestimmte Dame zu beschatten und ihren Aufenthaltsort zu dokumentieren. Wer hinter Umney steht, möchte dieser nicht verraten, jemand aus Washington D.C. auf jeden Fall. Marlowe folgt der Dame per Zug und Taxi, und alles wird immer mysteriöser, die Dame wird wegen ihrer Vergangenheit erpreßt, sie wechselt den Namen, und Marlowe besteht darauf, daß diese ihm die Wahrheit sagt. Alles schön oldschool geschrieben, die badass Ermittler damals, die den Kriminalroman voran gebracht haben. Und mit den coolen trockenen Sprüchen, die für humorvolle Abwechslung sorgen.
Raymond Chandler
Lebenslauf
Raymond Chandler ist ein US-amerikanischer Autor von Hardboiled Detective Stories und der Schöpfer des Privatdetektivs Philip Marlowe.
Am 23. Juli 1888 als Raymond Thornton Chandler in Chicago, Illinois geboren, verbrachte er seine Jugend mit seiner irischen Mutter in England. Obwohl er amerikanischer Staatsbürger war, diente Chandler im ersten Weltkrieg in der kanadischen Armee und später in der Royal Air Force. Nachdem er nach Kalifornien zurückgekehrt war, arbeitete Raymond Chandler in den 1930er Jahren zunächst als Manager einer Mineralölgesellschaft. Erst während der Weltwirtschaftskrise wendete sich Chandler dem Schreiben zu. Seine erste veröffentlichte Kurzgeschichte erschien 1933 in der „Pulp“ -Magazin Black Mask. Ab 1943 war er Drehbuchautor in Hollywood. Zu seinen bekanntesten Drehbüchern gehören die Filme Frau ohne Gewissen (Double Indemnity, 1944), Die blaue Dahlie (The Blue Dahlia, 1946) und Der Fremde im Zug (Strangers on a Train, 1951).
Chandler vollendete sieben Romane, alle mit Philip Marlowe als Held. Chandler bezeichnete Marlowe selbst als einen armen, aber ehrlichen Idealisten in einer opportunistischen und manchmal brutalen Gesellschaft in Los Angeles. Außerdem veröffentlichte Chandler zahlreiche Kurzgeschichten und Essays. Die beliebtesten Filmversionen von Chandlers Werk waren Murder, My Sweet (1944) mit Dick Powell und The Big Sleep (1946) mit Humphrey Bogart, beide Film Noir-Klassiker.
Raymond Chandler starb nach schwerer Krankheit am 26. März 1959 in La Jolla, Kalifornien. Sein letzter Roman Poodle Springs blieb unvollendet.
Alle Bücher von Raymond Chandler
Der große Schlaf
Der lange Abschied
Lebwohl, mein Liebling
Die Tote im See
Das hohe Fenster
Die kleine Schwester
Playback
Der große Schlaf
Neue Rezensionen zu Raymond Chandler
„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor:
„Das Hohe Fenster“ von Raymond Chandler
Mrs. Murdock, eine reiche Witwe aus Pasadena, hat einen doppelten Auftrag für Philip Marlowe: Ihre Schwiegertochter, eine ehemalige Nachtklub-Sängerin, ist verschwunden – und gleichzeitig eine alte, wertvolle Goldmünze. Beide soll der Privatdetektiv dingfest mache. Was wie ein üblicher Auftrag begann, entwickelt sich schon bald zu einer atemberaubenden Achterbahnfahrt. Marlowes Sinn für Recht und Gerechtigkeit steht auf dem Prüfstand.“
Fazit:
Über Raymond Chandler braucht man ja eigentlich gar keine Worte mehr verlieren, denn Literaturliebhaber*innen haben meist schon einen Krimi mit seinem melancholischen Privatdetektiv Philip Marlowe gelesen, oder im Fernsehen gesehen. Chandler gilt als einer der Schöpfer der „Hardboiled Detective“ (Erfinder des hartgesottenen Ermittlers) meist unbestechlich und Einzelgänger. Auf der Suche nach eigenwilligen, speziellen Ermittlern kommt man somit an Marlowe gar nicht vorbei. Da ich vor vielen Jahren mal einen Krimi mit dem Detektiv im Fernsehen gesehen habe, wollte ich mich jetzt doch einmal näher mit dem eigenwilligen Ermittler beschäftigen.
Ja, -- Marlowe gefällt mir. Er raucht und trinkt, kann zuweilen hart austeilen, aber vor allem hasst er Ungerechtigkeiten und gerade das macht ihn mir so sympathisch. Man begleitet Marlowe durch einen sehr komplexen Fall, den er durch akribische Spurensuche – Stück für Stück – in klassischer „Whodunit“ Manier“– auflöst.
Die Gangart des Krimis ist ruhig, keine Spur von übertriebener Hektik. Der Erzählstil ist angenehm und leicht zu lesen. Die Handlung ist sehr gut durchdacht und nachvollziehbar. Den atmosphärischen Zeitgeist der 40er Jahre spürt man deutlich beim Lesen. Sei es bei den Beschreibungen der Orte, Personen etc. oder auch bei der Art des Erzählens. Chandlers Sprache hat oftmals eine ganz eigene Wortwahl, eigene Sprüche und Redewendungen, etwa als heutige Autoren, die Krimis in den 40er Jahren schreiben. Damit begibt man sich auch noch auf eine Zeitreise in die Vergangenheit.
Meine `Reise` mit Philip Marlowe ist auf jeden Fall noch nicht zu Ende, denn ich bin auf den Geschmack gekommen und werde mir seine anderen Werke auch noch zu Gemüte führen, sei es als Buch oder als Film.
Ein interessanter Krimi mit einem außergewöhnlichen Privatdetektiv!
Die ganze Rezi auch auf meinem Literaturblog:
https://literaturwerkstattkreativblog.wordpress.com/2024/11/01/das-hohe-fenster-von-raymond-chandler/
Besten Dank an den „Diogenes Verlag“ für das Rezensionsexemplar.
Privatdetektiv Marley soll ermitteln, denn die Ehefrau von Herrn Kingsley ist verschwunden. Es gibt einen komisches Telegramm von ihr, wo sie mitteilt, dass sie mit ihrem Lover nach Mexiko durchgebrannt ist. Komisch ist aber, dass der Liebhaber nichts davon weiß und schon gar nicht in Mexiko ist. Viele Rätsel und Spuren und viele Verwicklungen. Dann gibt es aber einen Hinweiß. Raymond Chandlers Die Tote im See ist immer noch ein großartiger Spannungsroman mit überraschenden Wendungen und klugen Charakteren.
Gespräche aus der Community
Beginn: 15.6.23
Ich wäre auch über einen Autorenwechsel glücklich.
Vorschläge kann ich adhoc jedoch nicht machen.
Beginn: 20.02.23
November-Leserunde der Klassikergruppe
Leider hatte ich nach dem ersten und auch zweiten Abschnitt immer eine große Pause. Dafür hab ich die beiden letzten in einem Rutsch gelesen. Auch wenns jetzt schon Dezember geworden ist.
Ich hatte leider ein wenig mit dem Durcheinander an Charakteren und Handlungssträngen zu kämpfen, was sicher auch den Pausen geschuldet war. Am Ende fügt sich allerdings doch alles ganz gut zusammen, wobei ein zweites Lesen, da sicher gar nicht falsch wäre. ;o) Ich mag ja so klassische Happy Ends mit gut und böse und allem, aber dieses Grau, was sich durch das ganze Buch zieht ist doch schon perfekt für einen Krimi Noir und so passt sich da auch das Ende gut ein.
Ich glaube, ich muss wirklich mal den Film mit Bogart dazu sehen, da in meinem Kopf sowieso ein Schwarz-Weiß-Film ablief.
Chandlers Beschreibungen und Marlowes Sprüche fand ich schon ziemlich toll. Und ich denke, irgendwann muss ich wirklich mal ein weiteres Buch lesen. Mich würde schon interessieren, wie es mit der Figur Marlowe weiter geht.
Zusätzliche Informationen
Raymond Chandler wurde am 23. Januar 1895 in Vereinigte Staaten von Amerika geboren.
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