Raymond Federman

 3 Sterne bei 6 Bewertungen
Autor*in von Eine Liebesgeschichte oder sowas, Pssst! und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Raymond Federman (192–2009) überlebte als einziger seiner Familie den Holocaust und emigrierte 1947 in die USA. Nach seiner Teilnahme am Koreakrieg hatte er Lehraufträge an der New York University. 1971 erschien sein erster Roman. Seither entstand ein großes Werk, das in über 20 Sprachen übersetzt wurde.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Raymond Federman

Cover des Buches Eine Liebesgeschichte oder sowas (ISBN: 9783882219630)

Eine Liebesgeschichte oder sowas

 (2)
Erschienen am 25.09.2012
Cover des Buches Pssst! (ISBN: 9783938803103)

Pssst!

 (1)
Erschienen am 01.10.2008
Cover des Buches betrifft: Sarahs Cousin (ISBN: 9783518403457)

betrifft: Sarahs Cousin

 (0)
Erschienen am 23.04.1991
Cover des Buches Offene Schuhe (ISBN: 9783896932044)

Offene Schuhe

 (0)
Erschienen am 01.01.2002
Cover des Buches Eine Liebesgeschichte oder sowas (ISBN: 9783518382882)

Eine Liebesgeschichte oder sowas

 (1)
Erschienen am 01.01.1997
Cover des Buches Take It or Leave It (ISBN: 1573660302)

Take It or Leave It

 (1)
Erschienen am 01.05.1997
Cover des Buches Alles oder Nichts (ISBN: 9783821840222)

Alles oder Nichts

 (0)
Erschienen am 01.10.1998

Neue Rezensionen zu Raymond Federman

Cover des Buches Eine Liebesgeschichte oder sowas (ISBN: 9783882216820)

Rezension zu "Eine Liebesgeschichte oder sowas" von Raymond Federman

Rezension zu "Eine Liebesgeschichte oder sowas" von Raymond Federman
Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren

Eine schöne Liebesgeschichte. Tolle Idee, die mich am Ende reichlich verwirrt zurückgelassen hat. Alles erfunden oder doch passiert ?

Cover des Buches Eine Liebesgeschichte oder sowas (ISBN: 9783882216820)
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Rezension zu "Eine Liebesgeschichte oder sowas" von Raymond Federman

Rezension zu "Eine Liebesgeschichte oder sowas" von Raymond Federman
Clarivor 14 Jahren

Emigrantenschicksal einmal anders erzählt.

Eines Tages im Februar oder März zu Beginn der fünfziger Jahre an einem regnerischen Tag in New York sehen sich zwei Menschen zum ersten Mal: ein zaghaftes Lächeln bringt sie zusammen, den aus Frankreich geflüchteten Juden Moinous, der sich nur mühsam mit Gelegenheitsarbeiten durchschlägt, und die aus einer konservativen alteingesessenen Familie aus Boston stammende Sucette. Sie ist aus ihrer Gesellschaftsklasse ausgebrochen und beteiligt sich an politischen Demonstrationen gegen die Missstände in ihrem Land.
Nach der ersten Begegnung ist ausgemacht, dass sie sich wieder sehen werden. Gäbe es nicht die Taube Charlie, mit der sich Moinous angefreundet hat,--er wäre ganz alleine auf der Welt!
Moinous soll schon bald die Familie in Boston kennen lernen. Für das ungleiche Paar bleibt der Besuch unvergesslich.
Das Haus der Familie, das saturierte Benehmen der Familienmitglieder und das vornehme Ambiente mit Butler und Dienstboten versetzt Moinous in eine Art Trance, in der er alle anwesenden Familienmitglieder von den Nichten bis zur Urgroßmutter visionär entkleidet sieht und sie bei obszönen Handlungen beobachtet. Anders kann er sich diesem prätentiösen Gehabe nicht entziehen, bei dem er sich klein und erbärmlich vorkommt. Zwischen Moinous und Sucette, der er von seinen Visionen erzählt, entbrennt ein heftiger Streit. Auf die Vorhaltungen von Sucette über seine mangelnde geistige Integrität antwortet Moinous mit den treffenden Worten:“ wir leben alle wie Küchenschaben in den Winkeln unserer verschrobenen Vorstellungen...... schwanken hin und her zwischen Drüsenfunktionen und purer Lüsternheit, zwischen Einsamkeit und geistigem Unwohlsein“. Er fährt fort, ihr seine Ansichten vorzustellen, die von Ironie und Sarkasmus getragen direkt und ehrlich sind. Unabhängig davon treibt ihn die unstillbare Sehnsucht nach Liebe und Heimat zu ihr hin.
Die Liebesgeschichte nimmt einen unerwarteten Verlauf : Fiktion und Wirklichkeit verschwimmen zu einem undefinierbaren Ganzen, denn Sucette schreibt einen Roman, der den Leser überraschen wird.
Nicht die Liebesgeschichte alleine steht im Fokus der Erzählung sondern auch das in den fünfziger Jahren von der McCarthy-Ära und vom Koreakrieg gebeutelte Amerika. Man sieht sich im Verlauf der Handlung mit einer heftigen und kritischen Analyse der amerikanischen Lebensweise konfrontiert. Witzig, immer wieder sarkastisch und mit beißendem Humor zeigt der biographisch gefärbte Roman von Raymond Federmann, wie man sich als Immigrant im Land der unbegrenzten Möglichkeiten fühlte. In der Liebesgeschichte wird von den Hoffnungen und Träumen erzählt, die, wie könnte es anders sein, in Enttäuschungen münden werden.

Geistreich, witzig und brillant geschrieben, zeigt das Werk ein ungewöhnliches in New York angesiedeltes Emigrantenschicksal. Raymond Federman ist ein großer Erzähler, der zu den amerikanischen Klassiken zählt.

Cover des Buches Pssst! (ISBN: 9783938803103)
M

Rezension zu "Pssst!" von Raymond Federman

Rezension zu "Pssst!" von Raymond Federman
Morosvor 15 Jahren

Schon wieder eine Kindheitserinnerung eines Juden unter den Nazis. Man schämt sich, es zu sagen, aber irgendwie denkt man doch: "Hab ich doch alles schon zahllose Male gelesen." Man beginnt hier vielleicht nur noch, weil es eben Raymond Federman ist. Und merkt ganz schnell: Auch das macht Federman anders. Eine Seite sind anekdotische Erinnerungen an eine Kindheit, die Federman vergessen - verdrängt? - hatte. Die andere Seite aber, die, die das Buch zu etwas besonderem macht, ist die Annäherung eines alten Mannes an diese Kindheit. Federman läßt den Leser teilhaben an diesem Prozeß, indem er seine Erzählung wieder und wieder mit Selbstgesprächen unterbricht, die oft den Tenor haben: "Federman, das interessiert keinen Menschen. Wieso erzählst Du diesen Mist überhaupt? - Aber ich muss das doch erzählen. Sonst ist es unmöglich zu begreifen, warum ich geworden bin, wie ich bin..."

Fast wartet der Leser begierig auf diese Unterbrechungen. Sie sind so humorvoll, selbstironisch und gleichzeitig so menschlich.

Dass das Buch auch noch wunderschön gestaltet ist, muss erwähnt werden, ist aber zweitrangig. Es wäre auch ohne das wunderschön.

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