Der Inhalt der Geschichte hört sich aus heutiger Zeit betrachtet weniger spektakulär an: Ein Jugendlicher verliebt sich in eine nur wenige Jahre ältere Frau, die aber bereits mit einem Soldaten verheiratet ist, der gegen Ende des 1. Weltkrieges noch an der Front weilt. Er vernachlässigt die Schule und zeugt ein Kind mit der Angebeteten...
Im zeitlichen Kontext kann man sich jedoch durchaus den Skandal gut vorstellen, den dieses Buch ausgelöst hat. Diese Liaison wird mit so großer Selbstverständlichkeit geschrieben, als ob es zur damaligen Zeit nicht einen gänzlichen anderen moralischen Kodex gegeben hätte.
Dass das Werk nun auch von einem Jugendlichen dieser Epoche verfasst wurde, ist schon bemerkenswert. Sein Sprache wirkt recht durchdacht und psychisch mitunter sehr ausgereift. Sicherlich wirkt der eine oder andere Gedankengang nicht mehr sehr modern, jedoch im Erzählfluss nachvollziehbar und verzweigt. Die Handlung zentriert sich sehr auf die Zweisamkeit, die Höhen und Tiefen einer abhängig machenden emotionalen Verliebtheit, einer Leidenschaft, die Leiden schafft. Der junge Mann schildert die Vorgänge aus seinem Blickwinkel.
Fazit: Der Sprachstil, bzw. die Übersetzung ins Deutsche ist genial. Für mich ist es vor allem dieser Punkt, der das Buch absolut lesenswert macht.