Cover des Buches Das andere Haus (ISBN: 9783442205592)
Rezension zu Das andere Haus von Rebecca Fleet

tolle Story und toller Schreibstil, aber leider nicht so spannend wie erhofft

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 6 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 6 Jahren

Caroline und Francis nehmen das Angebot wahr, bei einem Haustausch mitzumachen. Sie wollen raus aus ihrer Wohnung, raus aus dem Alltag, und wieder zueinander finden. Doch von Anfang an kommt Caroline das “andere Haus” merkwürdig vor. Viel zu leer, viel zu unbewohnt. Dann fallen ihr Details auf, die nur sie selbst bemerkt, Details, die sie an eine bestimmte Person erinnern, von der sie dachte, dass sie sie nie wiedersehen würde. Dazu eine Nachbarin, die sich sehr auffällig verhält und ihr eigenes schlechtes Gewissen. Was steckt dahinter? Oder besser gesagt WER? Und wie gefährlich ist er oder sie?


Rezension Das andere Haus

“Das andere Haus” ist das erste Buch, das ich über vorablesen.de bekommen habe und natürlich ist meine erste Rezension, die ich auch tatsächlich einreichen darf, etwas ganz Besonderes für mich. Dieser Thriller ist mir beim Lesen der Leseprobe direkt aufgefallen und ich habe mich sehr über den Gewinn gefreut.

Caroline, die Protagonistin des Buchs, ist eine sympathische Frau Mitte 30, mit Ehemann Francis verheiratet, hat einen kleinen Sohn. Die Kapitel springen zwischen dem Jahr 2015 (also quasi heute) und dem Jahr 2013.

2015 ist es, als Caroline und Francis für eine Woche bei einem Haustausch mitmachen, um in einem Vorort von London eine Woche Urlaub zu verbringen, nur sie beide. Sie wollen ihre Beziehung wiederbeleben und zueinander finden.

2013 ist das Leben der Beiden ganz anders: Francis ist abhängig von Tabletten und an manchen Tagen kaum mehr ansprechbar. Caroline fühlt sich alleine und überlegt immer wieder, Francis zu verlassen. Die Monate sind geprägt von Wut, Trauer, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. In dieser Phase beginnt Caroline eine Affäre mit ihrem Kollegen Carl (der im ganzen Buch immer mit “Du” angeredet wird).

Nach und nach erfährt der Leser, was 2013 passiert ist. Und entsprechend entwickelt sich die Urlaubswoche von Caroline und Francis. Was zuerst nach einer entspannten Woche aussieht, wird für Caroline zum Spießrutenlauf, als sie immer mehr Hinweise auf Carl findet. Kann es sein, dass er ihr tatsächlich auf diesem Wege Botschaften schickt?

Meine Meinung zu Das andere Haus

Der Plot der Geschichte ist gut aufgebaut, die Zeitsprünge so, dass man es gut versteht, ohne dass zu viel verraten wird. Lange habe ich wirklich nicht gewusst, was vor sich geht, und auch die Geschichte um Caroline und Carl hat mich gefesselt. Obwohl ich im ersten Moment dachte, dass es recht herzlos ist, dass sie eine Affäre beginnt, obwohl ihr Sohn und Mann zuhause sind, kann man es auch irgendwann nachvollziehen. Die Affäre ist für sie eine kleine Flucht aus dem frustrierenden Leben mit dem suchtkranken Francis. Sie versucht immer wieder, ihm zu helfen, er blockt ab. Es muss sehr hart sein, zuzusehen, wie der eigene Mann, den man liebt und mit dem man noch vor Kurzem glücklich war, plötzlich zu einem anderen Menschen wird.

Ich mochte Rebecca Fleets Schreibstil sehr gerne, finde das Buch toll geschrieben. ABER: ich will ehrlich sein, ich habe mir mehr verhofft. Nach dem spannenden Anfang bin ich von einer deutlich spannenderen Story ausgegangen und war am Ende ein wenig enttäuscht, dass es dann gar nicht so spektakulär war. Ein bisschen schade, da habe ich mehr Potenzial gesehen. Aber für alle Leser, die gerne Spannung wollen ohne dass es brutal und/oder blutig wird, auf jeden Fall das Richtige!

Gedanken zu Das andere Haus

Nichtsdestotrotz hat mir das Buch gut gefallen, ich habe es sehr schnell gelesen. Und was mir bleibt, ist darüber nachzudenken, was ich selbst wohl in dieser Situation tun würde.

Sowohl in der Haut von Caroline 2013, mit einem Mann, der einen ständig von sich stößt und sich nicht helfen lassen möchte. Obwohl man weiß, dass es eine Krankheit ist, die ihn diese Tabletten nehmen lässt, kann ich die Wut und Frustration verstehen. Hätte ich aufgegeben? Oder weiter die Beleidigungen und die Einsamkeit ausgehalten mit der Hoffnung auf Besserung?

Dann aber auch 2015: was tut man, wenn man das Gefühl hat, dass irgendwas nicht stimmt in dem Haus, in dem man seinen Urlaub verbringt? Wenn man das Gefühl hat, jemand (Der Ex-Geliebte? Oder jemand anderes?) beobachtet und manipuliert einen? Würde ich mit meinem Mann, mit dem es gerade einigermaßen wieder läuft, darüber reden? Oder versuchen, das mit mir alleine auszumachen, auch auf die Gefahr hin, dass ich wieder Geheimnisse vor ihm habe und ihn an die Affäre erinnere und das immer noch nicht ganz wieder hergestellte Vertrauen?

Was würdet IHR tun?

Lest die vollständige Rezension hier!

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