Cover des Buches Der dunkle Thron (ISBN: 9783404168439)
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Rezension zu Der dunkle Thron von Rebecca Gablé

Sympathieträger sehen anders aus ...

von Bellis-Perennis vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Der Waringham-Saga vierter Teil. Opulent wie seine Vorgänger. Trotzdem hat er mich nicht überzeugt

Rezension

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Bellis-Perennisvor 8 Jahren
Einige Generationen Waringhams wurden übersprungen.
Der aktuelle Waringham ist Nicholas of Waringham, der gerade einmal 14 Jahre alt ist, als sein Vater hingerichtet wird. Wieder einmal haben es sich die Herren von Waringham mit ihrem König verscherzt.

Die Baronie, die Nick 1529 nach dem Tod seines Vaters erbt, ist heruntergewirtschaftet. Als dramaturgische Draufgabe erhält er eine unliebsame Stiefmutter und eine zickige Stiefschwester, die ihm das Leben schwermachen.

Auch Nicholas ist ein „echter“ Waringham. Es kann seinen Mund nicht halten, redet sich bei jeder Gelegenheit um Kopf und Kragen und politisches Fingerspitzengefühl ist ihm völlig fremd. Die Zahl seiner Feinde ist ansehnlich.

Dazu kommt, dass Anne Boleyn das Herz Henrys erobert hat und dieser die Scheidung von seiner ersten Frau Katharina von Aragon begehrt.
Dieses Ansinnen stürzt ganz Europa in ein Dilemma ungeahnten Ausmaßes. Das Ergebnis kennen wir.

Ob aus puren Widerspruchsgeist oder Solidarität mit den Unterlegenen, ist für mich nicht zu spüren, Nick fühlt sich verpflichtet zu Henry in Opposition zu gehen.
Dummerweise sitzt der König am längeren Ast …

Dieser Band hat nicht mein ungeteiltes Wohlwollen. Üppige Bilder und weit verzweigte Verwandtschaft sind ja das Markenzeichen von Rebecca Gablés Büchern. Doch diesmal sind es eine Spur zu viele.

Ich empfinde Nick als Spiegelbild des Königs - egozentrisch, selbstherrlich und Frauen verachtend. Sie sind für ihn nur Mittel zum Zweck.
Leider kann ich wenig Sympathie für Nick entwicklen.

Ich meine, dass die Waringhma-Saga als Trilogie bestens aufgestellt war. Der vierte Band wirkt auf mich nun doch ein wenig krampfhaft. Vieles wird, obwohl die Autorin eine Meisterin des Perspektivenwechsels ist, nur eindimsensional dargestellt. Schade!





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