Cover des Buches Die fremde Königin (ISBN: 9783431039771)
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Rezension zu Die fremde Königin von Rebecca Gablé

Schwache Charaktere, langatmige Handlung

von EveniaBlackTear vor 7 Jahren

Rezension

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EveniaBlackTearvor 7 Jahren
Bei "Die fremde Königin" handelt es sich um meinen ersten Roman von Rebecca Gablé und ich habe mich sehr gefreut, ihn in einer Leserunde gewinnen und lesen zu dürfen.
Die Geschichte setzt mitten in der Handlung ein, was zu einigen Verwirrungen führen kann. Daher empfiehlt es sich den Vorgänger zu lesen oder einige historische Vorkenntnisse mitzubringen.
Bereits beim Beginn der Lektüre wird klar wie umfangreich und genau Frau Gablé recherchiert hat um die Zeit der Ottonen akribisch genau und detailnah darstellen zu können. Dadurch fällt es dem Leser leicht sich ein Bild der Charaktere zu machen und sich an die Lebensumstände der damaligen Zeit zu gewöhnen.
Bei den Charakteren muss natürlich Adelheid genannt werden, die Protagonistin dieses Romans. Bei dieser Figur hat sich Frau Gablé besondere Mühe gegeben sie als starke, gebildete und selbstbewusste Frau darzustellen, die den Frauen ihrer Zeit weit voraus war. Es scheint derzeit bei Autoren von historischen- oder Fantasyromanen sehr beliebt zu sein starke Frauenfiguren in die Geschichten zu involvieren, die den Verlauf der Handlung zu ihren Gunsten verändern und den Leser staunend zurücklassen. Doch während diese Charaktere bei Autoren wie z.B. Ken Follett oder George R. R. Martin glaubhaft erscheinen, wirken sie in diesem Roman gestellt und übertrieben. Die Charaktere werden auf einige wenige Charaktereigenschaften beschränkt, jedoch fehlt ihnen dabei die nötige Tiefe, wodurch sie schablonenhaft wirken. Adelheid ist gut und stark, Henning ist böse und gemein, es entsteht ein Schwarz- Weiß Bild der Charaktere, ohne die nötigen Schichten, die die Charaktere menschlicher und dadurch glaubwürdiger erscheinen lassen.
Die Handlung verläuft zu Beginn etwas sprunghaft, es gibt viele Zeitsprünge, die den Lesefluss stören und keine Spannung aufkommen lassen. Dadurch fiel es mir schwer einen wirklichen Zugang zum Buch zu finden, weswegen ich es für ein paar Wochen weglegte und erst vor einigen Tagen wieder mit dem Lesen begann. Leider stockt die Handlung auch im weiteren Verlauf des Leseprozesses, wird langatmig und zieht sich über zu weite Strecken. Positiv zu vermerken sind jedoch die Darstellungen der Schlachten, die Frau Gablé spannend und mitreißend beschreibt. Die Atmosphäre des Krieges wirkt dadurch authentisch und glaubhaft.
Leider konnte das jedoch nicht ausreichen, um mich von diesem Roman zu überzeugen. Weder die Charaktere, noch die Handlung bieten die nötige Tiefe und Spannung, um mein Interesse aufrecht zu erhalten. Daher kann ich das Buch leider nicht weiterempfehlen.

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