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Was soll ich sagen: A Tale of Foxes and Moons von Rebecca Humpert hat mich nicht nur überrascht, sondern auch komplett verzaubert. Ich dachte, ich bekomme “nur” eine romantische Fantasy. Bekommen habe ich eine Geschichte, die sich anfühlt wie ein stiller Spaziergang durch einen verzauberten Tempelgarten, während der Mond über einem hängt.
Im Mittelpunkt steht Aiko, eine Medizinstudentin mit eigenem Kopf, Hörgerät und einer Vergangenheit, die nicht nur menschlich, sondern göttlich ist. Sie ist nämlich die Reinkarnation der Fuchsgöttin Inari, ja, genau die aus der japanischen Mythologie. Und als ob das nicht schon kompliziert genug wäre, trifft sie auf Chiaki. Klingt erstmal harmlos, wäre da nicht der kleine Haken: In jedem früheren Leben war er der, der sie getötet hat. Klingt nach Drama? Ist es auch. Aber eines mit Gefühl, Tiefe und cleverem Humor.
Die Chemie zwischen den beiden knistert nicht im klassischen Sinne, sie schwebt wie Rauch über heißen Kohlen – vorsichtig, gefährlich und faszinierend. Ich mochte, dass sie sich nicht sofort in die Arme fallen, sondern einander mit Skepsis, Respekt und einer gehörigen Portion gegenseitiger Provokation begegnen. Das hat richtig Spaß gemacht.
Auch das Setting ist ganz besonders. Kein 08/15-Fantasyreich, sondern eine moderne Großstadt mit verwunschenen Ecken, geheimnisvollen Schreinen und Schattenwesen, denen man nachts besser nicht begegnet. Der Mythologie-Teil ist mega spannend, wirkt aber nie belehrend. Eher so, als würde man Seite für Seite in eine andere Realität gleiten, in der Magie durch Risse im Alltag sickert.
Der Schreibstil? Zwischen poetisch und pointiert. Es gibt Dialoge, die bringen dich zum Schmunzeln, und dann wieder Sätze, die schnappen leise zu und lassen dich einen Moment still dastehen. Ganz großes Kino.
Ich könnte noch ewig schwärmen, aber: Dieses Buch muss man wirklich selbst entdecken. Es ist bittersüß, magisch, ein kleines bisschen tragisch, aber nie hoffnungslos. Für mich ein echtes Highlight im Genre und definitiv eins dieser Bücher, die man noch lange mit sich herumträgt, wenn die letzte Seite längst gelesen ist.