Cover des Buches Everland (ISBN: 9783630874630)
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Rezension zu Everland von Rebecca Hunt

Gegfangen im ewigen Eis

von StMoonlight vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Packend - in mehrfacher Hinsicht

Rezension

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StMoonlightvor 7 Jahren

Bei meiner Ausgabe handelt es sich um die Gebundene Ausgabe. Der Schutzumschlag ist geriffelt und erinnert (auch damit) ein wenig an altes (Pack)Papier. Mit dem Motiv eines Segelschiffs im Eis, sowie dem Anker passt es gut zur Geschichte. – Den Zusatz „Voyage Sea Travel“ finde ich allerdings etwas deplatziert, denn der größte Teil der Geschichte spielt sich in der Antarktis, auf dem „Festland“ ab.

Strenggenommen handelt es sich bei diesem Buch sogar um zwei Geschichten, die – zumindest theoretisch – auch separat gelesen werden können. Es geht um zwei Expeditionen in die Antarktis. Die erste startete 1913, die zweite brach (zum Jubiläum der ersten) 2012 auf. Genauso sind die Kapitel aufgeteilt. Der Leser wird in die Zeit zurück – bzw. vorversetzt.

Erste Expedition. Die Ausrüstung ist nicht nur klobig und schwer, sondern auch alles andere als fortschrittlich. Die drei Forscher verunglücken auf dem Weg zur Insel, mit Mühe und Not können sie sich retten und bangen fortan auf Rettung. Tag um Tag vergeht, gefangen im ewigen Eis. Die mühsam gesammelten Vorräte gehen zur Neige, kein Schiff ist zu sehen. Kälte, Hunger und auch die Tag-und-Nacht-Gleiche zerren an den Nerven der Drei. Wären sie besser dran, wenn sie sich einem Verwundeten, der nur Reserven kosten, entledigen? Sollten Sie versuchen eine entlegene Forschungsstation zu erreichen oder an Ort und Stelle auf Rettung warten? …

Decker, Jess und Brix, welche fast 100 Jahre später auf die Insel kommen, haben zumindest moderne Ausrüstung und sind auch besser vorbereitet. Doch auch Ihnen begegnen schnell die Tücken der unwirklichen Welt, in der bei Minusgraden ihre Haut verbrennt und Medikamente wie kleine Schätze sind.

Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto klarer wird dem Leser, dass es bei der ersten Expedition ein Geheimnis gab. Warum fand diese, teils schlecht vorbereitet, Expedition wirklich statt? Nach und nach zeigt sich ein dünnes Netz aus Verrat, Gier und Neid, aber auch aus wahrer Freundschaft und Forscherdrang.

Ein spannender Schreibstil, der den Leser neugierig hält und ihn in eine atemberaubende, wenn auch gefährliche, Welt versetzt.

~°~ Fazit ~°~

Die Geschichte ist in jedem Fall nichts für zarte Gemüter, geht es doch immer wieder um den Tod. Ab und an von Menschen, sehr oft aber von Tieren. Robben die totgeknüppelt werden, Pferde die erschossen und Hunde die gegessen werden. Dazu kommt schwarzes (nicht mehr wirklich lebendes) „Fleisch“ am Menschen. Teilweise verlangte das selbst mir so einiges ab. Meine Gefühle schwankten zwischen Faszination und Ekel, zwischen Mitleid und Verachtung, … Eine spannende Reise, an einen der vielleicht faszinierendsten Orten dieser Welt.

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