Kurz vor ihrem 40. Geburtstag bricht Rebecca auf. Ihr Ziel: die Erwanderung des Bergwanderweges Eisenach – Budapest. 2700 km. Sie ist nicht wirklich gut vorbereitet, aber fest entschlossen, den Weg zu bewältigen. Zur Seite stehen ihr immer wieder Freunde und Freudinnen, die ein Stück mit ihr wandern und der Klub Drushba, eine Facebook-Gruppe, die ihre Wanderung begleitet und unterstützt. Rebecca nimmt uns mit auf den Weg, über Berge, durch Wiesen, einsame Gegenden, aber auch durch Touristenorte und Dörfer auf der Strecke. Wir erleben viel schlechtes Wetter, aber treffen unterwegs interessante und sehr freundliche Menschen. Natürlich gibt es auch unschöne Begegnungen. Aber Rebecca meistert alle Herausforderungen und schafft den Weg. Sie findet zu sich selbst und hat viel Zeit zum Nachdenken über ihr bisheriges Leben, über das wir einiges erfahren. Die Wegbeschreibungen sind sehr bildreich, so dass man sich die verschiedenen Landschaften sehr gut vorstellen kann. Der Bericht lässt sich leicht und flüssig lesen. Es hat mir viel Spaß gemacht, Rebecca auf diesem Weg zu begleiten. Sie hat mich mit ihrem Durchhaltevermögen sehr beeindruckt. Schade, dass es keine Bilder von ihr und dem Weg gibt. Das würde das Buch sicherlich sehr schön abrunden.
Rebecca Maria Salentin
Lebenslauf
Rebecca Maria Salentin, geboren 1979 in der Eifel, lebt und arbeitet seit 2003 in Leipzig. Bisher sind von ihr die Romane "Hintergrundwissen eines Klavierstimmers" (Schöffling & Co.) und "Schuld war Elvis" (C. Bertelsmann) erschienen. Sie erhielt zahlreiche Stipendien. Von 2009 bis 2018 war sie Inhaberin des Sommercafés ZierlichManierlich in Leipzig. 2019 wanderte sie den 2700 Kilometer langen Internationalen Bergwanderweg der Freundschaft von Eisenach nach Budapest. Sie hat zwei erwachsene Söhne.
Alle Bücher von Rebecca Maria Salentin
Schuld war Elvis
Klub Drushba
Iron Woman
Hintergrundwissen eines Klavierstimmers
Neue Rezensionen zu Rebecca Maria Salentin
Eines Tages, ihr Leben hat sich gerade umgekrempelt, beschließt Rebecca den „Weg der Freundschaft“ zu gehen, um wirklich alles hinter ihr zu lassen. Die beiden Söhne sind erwachsen und sie hat ihre Wohnung verloren durch einen Mann, den sie scheinbar nie wirklich kannte…
So entsteht der Klub Druschba, der sie die ganze Zeit im Internet begleitet aber einzelne Mitglieder auch persönlich auf Abschnitten.
Meinung:
Ein Reisebericht.
Es ist ein erlebter Reisebericht über eine Ferntour, denn der Fußmarsch geht von Eisenach nach Budapest und zwar nicht auf direktem Weg…
Nachdem ich gelesen hatte welche Handycaps sie hat, dass sie alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, jetzt allerdings erwachsen, ist und massive gesundheitliche Probleme hat, klang die Idee diese Wandertour zu machen, geradezu absurd. Die Strecke an sich ist schon eine harte Herausforderung, aber dann auch noch die anderen Hindernisse? Ziemlich verrückte Idee… Aber auch ein grandiose Herausforderrung angesichts der Tatsache, dass ihr Leben gerade Kopf steht und sie überhaupt keine Kondition hat.
Doch dann erweist sich der Reisebericht von Rebecca als Quelle der Inspiration. Sie schließt sogar frische Freundschaften auf dem Weg und die schnelleren Wanderer bremsen sich selbst aus und quatschen mit ihr auf den Kilometern und es sind viele. Denn Rebecca hat nicht nur Treffpunkte mit Bekannten vereinbart sondern trifft unterwegs auch immer wieder auf andere Leute mit denen sie sich anfreundet und die sie ein Stück begleiten.
Es ist eine völlig verrückte Geschichte von einer Schriftstellerin, die diesen 2700 km langen Bergwanderweg durch mehrere Länder offenbar tatsächlich gegangen ist und das nötigt mir sehr viel Respekt ab. Allein die Entscheidung zu treffen und nicht bei ersten Schwierigkeiten aufzugeben ist gewaltig, denn es wäre ja so einfach in der nächsten Stadt einfach in den nächsten Zug nach Hause einzusteigen…
Doch Rebecca hat gar kein „zu Hause“ mehr und auch davon bekommen wir Leser Kostproben. Umso mehr, muss ich das bewundern, denn völlig gestrandet einen solchen Fußmarsch auf sich zu nehmen, ist schon gewaltig! Während der Wanderung bekommt Rebecca immer wieder Flash Backs von alten Erinnerungen und erfahre ich als Leser auch viel über die Veränderungen in ihrem Leben und ihren Werdegang.
Es ist letztendlich eine Reise in das eigene Ich.
Fazit:
Das Einzige was mich gestört hat, war die Eintönigkeit der Erzählweise und das Fehlen von tieferen Emotionen: vier Sterne.
Nachdem ich bereits 2021 das Buch „Klub Drushba“ der Autorin gelesen hatte, war ich sehr begeistert, dass sie ein neues Abenteuer angegangen ist und nun auch ein neues Buch von ihr erschien. Bereits in ihrem Wanderbuch habe ich sie schon bewundert, wie sie praktisch aus dem Nichts heraus 2.700 km zu Fuß unterwegs ist. Und nun? Eine neue Herausforderung. 10.000 km mit dem Rad, entlang am ehemaligen „Eisernen Vorhang“, vom Schwarzen Meer bis zur Barentssee. Und das als Freizeitradlerin, einen Radweg, den nachweislich nicht wirklich viele gemacht haben.
Mit viel Mut macht sich die Autorin 2022 auf diesen Weg. Und schon allein, überhaupt diese Idee fand ich so toll. Wie bitte kommt man darauf?
Aufgrund des Wetters beginnt sie in Österreich und radelt einmal den Weg bis zum Schwarzen Meer. Schon da kommt sie in so vielen Ländern, kommt mit so vielen Menschen zusammen und entdeckt neben leeren Grenzorten so manche Rarität.
Später geht es dann von Österreich bis rauf nach Norwegen, dabei stellt sich die Frage, soll sie durch Russland oder nicht. Es ist 2022 und Russland hat die Ukraine überfallen, ist es da wirklich ratsam, dort durch zu radeln? Denn außer politische, gibt es auch noch viele andere Hindernisse, die sie dafür bezwingen müsste.
Die ganze Reise über habe ich so manches mal mit ihr mitgelitten. Ob an vielbefahrenen Landstraßen oder in der Kälte Finnlands; ob prasselnde Sonne oder Regen aus vollen Wolken, die Autorin hadert zwar so manches mal, aber lässt sich einfach nicht unterkriegen. Und das beeindruckt mich sehr. Auch verliert sie nicht ihren Humor, obwohl sie manchmal nah dran ist.
Aber noch viel besser, als die Berichte ihres Radweges sind all die anderen Dinge, die sie im Buch festhält. Sei es ihre ganz persönliche Familiengeschichte – über die man bereits in „Klub Drushba“ rein lesen konnte – oder auch die historische Geschichte des Eisernen Vorhangs.
Gerade ihre ganz persönliche Geschichte fand ich sehr berührend, wie sich sich in den letzten Jahren mit ihren Vorfahren und Verwandten auseinander gesetzt hat und auf Spurensuche gegangen ist. Und ihr ganz persönliches Fazit daraus. Das hat mir gut gefallen.
Und dann wurde einiges historisches im Buch festgehalten. Egal ob Rumänien oder die baltischen Länder, Rebecca Maria Salentin hat sich sehr mit der Geschichte befasst und so einiges im Buch geschrieben, dass auch für mich (die hinter dem eisernen Vorhang groß geworden ist) neu war. Und vor allem sehr interessant. Keineswegs war es trocken und langweilig, es war spannend und auch nicht überladen. Man hatte jedenfalls nicht das Gefühl, aus einem Geschichtsbuch zu lesen.
Für mich war auch dieses zweite Buch der Autorin ein Highlight und eigentlich bin ich jetzt nur noch gespannt, ob sie noch mehr so gute Ideen hat und was sie als nächstes in Angriff nehmen möchte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie schon ein neues Abenteuer im Auge hat.
Gespräche aus der Community
In dieser Leserunde möchten wir euch einladen, mit uns über Rebecca Salentins Reisebericht „Klub Drushba“ zu sprechen. Ihr habt außerdem die Chance, eines von 10 Rezensionsexemplaren noch vor der Veröffentlichung zu gewinnen. Wir freuen uns auf eure Bewerbungen und einen regen Austausch!
So nun folge ich der Leserunde, auch wenn sie vorbei ist. Werde meine Rezi und eventuell die eine oder andere Meinung in die Abschnitte schreiben. Habe es von meinemn Kollegen zum Geburtstag geschenkt bekommen.
im März ist mein neuer Roman "Schuld war Elvis" erschienen und ich freue mich auf Eure Gedanken und Fragen dazu!
Eure Rebecca Maria Salentin
Ein Eifeldorf, ein Fachwerkhaus und eine kunterbunte Großfamilie
Inmitten einer Großfamilie, deren Mitglieder ebenso stur wie lebenslustig sind, wird in den Siebzigerjahren das Mädchen Hebron geboren.
Den eigenwilligen Namen verdankt sie ihrem Vater, der sich nach der Zeugung in seine Heimat Israel abgesetzt hat. Überhaupt hatte ihre Mutter Meggy Pech mit den Männern: Vom örtlichen Friseur bekommt sie Zwillinge. Der hätte sie gern geheiratet – wäre er nicht bei einem Autorennen ums Leben gekommen. Der Vater ihres Sohnes Francis ist ein katholischer Mönch, und Ben Omars Erzeuger Hadschi ist ein Rastafari mit Hundehaufenfrisur, dem seine Haschplantage wichtiger ist als die Kindererziehung, während Meggy die Familie ernährt. Die bunte Schar bewohnt ein windschiefes Fachwerkhaus in einem biederen Eifeldorf.
Da Hadschi verschwunden ist, muss Hebron sich um die kleinen Geschwister kümmern. Als sie daran fast zerbricht, reist sie nach Israel, um ihren Vater zu finden …
Zusätzliche Informationen
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