Cover des Buches Maria Christina (ISBN: 9783940061454)
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Rezension zu Maria Christina von Rebecca Novak

Rezension zu "Maria Christina" von Rebecca Novak

von dorli vor 8 Jahren

Rezension

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dorlivor 8 Jahren
In ihrem historischen Tagebuchroman „Maria Christina - Tagebuch einer Tochter“ entführt Rebecca Novak den Leser in das 18. Jahrhundert nach Wien an den kaiserlichen Hof und lässt die Erzherzogin Maria Christina von Österreich von den Dingen erzählen, die sie zwischen Januar 1760 und April 1766 erlebt hat.

Maria Christina, die von ihrer Familie kurz „Mimi“ genannt wird, war das fünfte Kind der Kaiserin Maria Theresia und des Kaisers Franz I. Stephan – die Lieblingstochter der Kaiserin, was unter den zahlreichen Geschwistern immer wieder für Unmut und Eifersucht sorgte.
Mimi hat zu ihrem 17. Geburtstag von ihrer Mutter ein Tagebuch bekommen. Nicht ganz das erhoffte Geschenk, ein kostbares Armband wäre ihr lieber gewesen. Den besonderen Wert des Tagebuchs erkennt sie daher erst später und so erfolgt der erste Eintrag in das Büchlein erst nach fast einem dreiviertel Jahr. Mimi hat ein Gespräch zwischen Prinz Albert von Sachsen und seinem Bruder Clemens belauscht und ist empört darüber, wie wenig schmeichelhaft die Herren über sie reden.

Nachdem der Anfang gemacht war, folgen viele weitere Einträge und man erfährt auf sehr unterhaltsame Weise, was es hieß, eine Erzherzogin am Wiener Hof zu sein.
Das Tagebuch bietet einen interessanten Blick hinter die Kulissen, bei dem natürlich Mimis Gedankenwelt und ihr Gefühlsleben die zentrale Rolle spielen.
Facettenreich schildert die Erzherzogin das aufregende Hofleben - eine Welt voller Licht und Schatten. Pracht, Prunk und Luxus stehen einem strengen höfischen Zeremoniell gegenüber. Es gilt, Traditionen, Etikette und steife Regeln einzuhalten, die manchmal anstrengend und belastend sind, wie ein zu eng geschnürtes Korsett.
Neben Politik, Kriegsgeschehen und einigen herben Schicksalsschlägen ist auch das turbulente Familienleben ein Thema; die intensive Freundschaft zu ihrer Schwägerin Isabella nimmt einen großen Part ein, genauso wie der lebhafte Briefwechsel zwischen Mimi und Prinz Albert von Sachsen. Und ein bisschen Klatsch und Tratsch aus der Adelswelt gibt es auch.

Besonders gut hat mir der muntere, ab und zu fast kecke Ton in Mimis Stimme gefallen – Rebecca Novak lässt ihre Protagonistin schwungvoll, emotional, oft mit einer guten Portion Witz und manchmal auch mit spitzer Zunge aus ihrem Alltag berichten.

Das Lesen dieser historischen Liebesgeschichte hat großen Spaß gemacht. Es war sehr unterhaltsam, Maria Christina und ihre Welt kennenzulernen, sie ein Stück auf ihrem Lebensweg zu begleiten und die vielen glücklichen Momente und auch die trüben Zeiten mit ihr zu teilen.

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