Rebecca Wait

 4,1 Sterne bei 106 Bewertungen
Autor*in von Meine bessere Schwester, Kopfüber zurück und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Rebecca Wait, 1988 geboren, verbrachte als Kind viel Zeit in den schottischen Highlands und auf den Hebriden. 2010 schloss sie ihr Englischstudium an der Oxford University ab, heute ist sie Lehrerin in London. Sie hat zahlreiche Preise für ihre Kurzgeschichten und Theaterstücke gewonnen. Ihr erster Roman Kopfüber zurück erschien 2015 bei Kein & Aber.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Rebecca Wait

Neue Rezensionen zu Rebecca Wait

Cover des Buches Meine bessere Schwester (ISBN: 9783036958828)
Maza_e_Keqes avatar

Rezension zu "Meine bessere Schwester" von Rebecca Wait

Für alle, die Familiendrama mögen
Maza_e_Keqevor einem Jahr

(Ich habe das Lesen auf Seite 68 abgebrochen.)

Die ungleichen Zwillingsschwestern Hanna und Alice begegnen sich nach 4 Jahren ohne Kontakt auf der Beerdigung ihrer Tante wieder. Schon dieses erste Kapitel ist beim Lesen sehr unangenehm… Alice scheint extrem unterwürfig und bedürftig; Hanna wirkt kalt und distanziert. Ihre Mutter scheint alle Menschen um sich herum zu verachten, am meisten sich selbst. In einer Rückblende wird die Kindheit und Jugendzeit der Mutter beschrieben.

Der Schreib- und Erzählstil liest sich wunderbar flüssig, die Personen wirken gut charakterisiert.

Aber für meinen persönlichen Geschmack war es einfach zu viel Drama(-Potential). Die Beziehungen der Protagonist*innen untereinander wirken geradezu toxisch und ungesund.

Leseempfehlung für alle, die Familiendramen, Geheimnisse und nie überwundenen Schmerz bis hin zum hoffentlich gelösten und friedvollen Ende verfolgen möchten. Mir tat dieser gewaltige Familienzwist beim Lesen einfach nicht gut.

Cover des Buches Das Vermächtnis unsrer Väter (ISBN: 9783036961101)
Herbstroses avatar

Rezension zu "Das Vermächtnis unsrer Väter" von Rebecca Wait

Ein Tag wie jeder andere, alles ganz normal?
Herbstrosevor einem Jahr

Es geschah vor 20 Jahren auf der kleinen, abgeschiedenen schottischen Hebriden-Insel Litta, als John Biard unversehens zur Schrotflinte griff und seine Frau Katrina, seinen 10jährigen Sohn Nicky, seine einjährige Tochter Beth und sich selbst erschoss. Nur der 8jährige Tommy überlebte im Kleiderschrank versteckt das Massaker. Er wurde von Malcolm, dem Bruder seines Vaters, und seiner Frau Heather aufgenommen und lebte bei ihnen, bis er als Halbwüchsiger die Insel verließ. Jetzt ist er plötzlich zurückgekehrt, was für viel Aufregung unter den Bewohnern sorgt. Schuldgefühle und verdrängte Erinnerungen kehren zurück. Welche Schuld trifft Freunde und Verwandte? Hätte man das unbegreifliche Geschehen verhindern können?   

Die Autorin Rebecca Wait wurde 1988 geboren und war als Kind viel in den schottischen Highlands und auf den Hebriden. Sie studierte an der Oxford University und schloss ihr Englischstudium 2010 mit Bestnote ab. Für ihre Romane, Kurzgeschichten und Theaterstücke gewann sie bereits zahlreiche Preise. Sie lebt in London und arbeitet dort als Lehrerin. 

In dem 2021 beim Kein & Aber erschienenen Roman „Das Vermächtnis unsrer Väter“ erzählt uns die Autorin ein Geschichte von Schuld, verdrängten Erinnerungen und von Verantwortung gegenüber seiner Familie und gegenüber sich selbst. Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Im ersten, dem längsten Teil, nehmen wir Teil am Familienleben der Biards, lernen die Nachbarn und Freunde kennen und erfahren einiges über das Leben auf der einsamen, abgeschiedenen Insel – und lesen über die für alle unfassbare Tat. Der zweite Teil versetzt uns zurück in das kurze Leben der Mutter Katrina, von ihrer Kindheit bis zur Heirat mit John, die ihr plötzlich jegliche Freiheit und Entfaltungsmöglichkeit nahm. Der dritte Teil dann bringt etwas mehr Aufklärung in die Geschichte, die bis dahin viele Fragen aufwarf. Wir erfahren von der Gewissenslast, die Tommy als Erwachsener immer noch mit sich rumschleppt, aber auch von Schuld und Unterlassung anderer Inselbewohner. 

Der Schreibstil ist sehr gut dem jeweiligen Geschehen angepasst und zieht den Leser förmlich rein in die Geschichte. Man fragt sich unwillkürlich, welche Schuld Verwandte, Freunde und Nachbarn auf sich geladen haben. Sind die Charaktermerkmale angeeignet, Veranlagung oder sind sie vererbt? Tragen wir tatsächlich die Fehler unserer Väter (oder Mütter) in uns? Spannende Fragen, dem sich der Protagonist und auch wir stellen müssen und die letztendlich jeder für sich selbst entscheiden muss. 

Fazit: Ein lesenswerter Roman der uns anregt über die Umstände nachzudenken, die uns zu dem Menschen gemacht haben, der wir heute sind. 

Cover des Buches Meine bessere Schwester (ISBN: 9783036958828)
buecherberges avatar

Rezension zu "Meine bessere Schwester" von Rebecca Wait

Rezension zu »Meine bessere Schwester« von Rebecca Wait
buecherbergevor einem Jahr

»Vielleicht besteht das Problem ja gar nicht darin, dass sie nicht zueinander passen, sondern darin, dass sie einander zu ähnlich sind.«

Alice und Hanna sind zweieiige Zwillingsschwestern. Und dort hören ihre Gemeinsamkeiten auch schon auf. Denn während Alice ruhig ist, harmoniebedürftig, der Liebling der Mutter und immer versucht, es allen recht zu machen, ist Hanna das komplette Gegenteil. Hanna ist laut, eigensinnig und macht, was sich für sie richtig anfühlt. Während Alice sich schon ihr ganzes Leben lang nach einer Beziehung zu ihrer Schwester sehnt, nutzt Hanna jede Gelegenheit, sich von Alice abzugrenzen. Keine leichte Voraussetzung für eine Familie, die durch Spannungen funktioniert: Michael, Alice' und Hannas älterer Bruder, gefällt sich in der Rolle des selbstbewussten, erfolgreichen Erstgeborenen und ist sich nie zu schade, seine Weisheiten an seine Schwestern weiterreichen zu wollen. Ihr Vater glänzt vor allem durch emotionale und/oder räumliche Abwesenheit und ihre Mutter ist eine Sache für sich. Dominant, liebesbedürftig, unsicher sieht sie ihre Kinder als Verlängerungen ihrer selbst an und kommt nur schwer damit klar, dass sich ihre kleinen süßen Kinder in eigenständige Erwachsene verwandelt haben, die die Distanz zur übergriffigen Mutter suchen. Und dann wäre da noch dieses eine Detail in der Familiengeschichte, über das niemand spricht und dennoch so viel Raum einnimmt in der komplexen Familienstruktur. Als die junge Hanna eine unerwartete Erfahrung macht, werden alte Wunden aufgerissen, Verborgenes kommt ans Licht und die fragilen Familienbande scheinen ein für alle Mal zu reißen. Ob es dieser Familie am Ende doch noch gelingt, zueinander zu finden, die Vergangenheit aufzuarbeiten und so etwas wie Glück zu finden? Lest den Roman, findet es raus. 

» ›Aber irgendwo ist es doch egal, was man fühlt, wenn man sich nicht entsprechend verhält, oder?‹ Stirnrunzelnd schaut sie in die andere Richtung. ›Seine Art der Liebe war am Ende eben nicht viel wert.‹ «

»Meine bessere Schwester« ist ein packendes, psychologisch und emotional hoch komplexes Familienporträt und begleitet die Mitglieder der Familie über Jahrzehnte hinweg. 2018 treffen sich alle nach Jahren zum ersten Mal auf einer Beerdigung wieder. Distanz, Angst, Angespanntheit und die Unfähigkeit, aufeinander zu zu gehen, dominieren das Wiedersehen. Während die Lesenden immer wieder in das Jetzt zurückkehren, gibt die Geschichte gleichzeitig Einblick in die Vergangenheit der Figuren und schafft somit Verbindungen, Gründe, Erklärungen, zeichnet so ein Bild, das einen verstehen lässt, wie es zu der Entfremdung kommen konnte. »Meine bessere Schwester« zeichnet Parallelen zwischen der Kindheit von Alice und Hanna auf der einen und ihrer Mutter und deren Schwester auf der anderen Seite. Und zeigt, dass wir manchmal die Fehler unserer Kindheit an unsere Kinder weitergeben, so sehr wir das auch verhindern wollen. Führt vor Augen, was wiederholte und durch Generationen hinweg unzureichend gegebene Liebe und Zuneigung anrichten können, wie dies Beziehungen innerhalb und außerhalb der Familie und auch zur eigenen Person beeinflussen kann. Der Roman gibt einen Einblick in ein komplexes Familiennetz, in die Schwierigkeiten von Geschwister- und Eltern-Kind-Beziehungen. Und eröffnet zugleich Chancen. 

Ich habe »Meine bessere Schwester« gerne gelesen. Es war packend und trotz der häufig ernsten Thematik humorvoll und mit einer angenehmen Leichtigkeit. Für mich hätte es gerne noch ernster, weniger leicht sein können, ich wäre gerne noch ein wenig mehr eingetaucht in die Familiendynamik. Ich glaube, »Meine bessere Schwester« ist etwas für alle, die Ernsthaftigkeit für Zwischendurch wollen. Die gefesselt werden wollen von der Geschichte, aber am Ende nicht gefangen bleiben wollen in ihr. Für mich ein gutes Buch über Familie, psychische Krankheiten und weibliche Gefühlswelten. Ich werde definitiv mehr von der Autorin lesen! 


Gespräche aus der Community

Mit unserem LovelyBooks Adventskalender bringen wir euch die Weihnachtsstimmung nach Hause: Jeden Tag bis Weihnachten öffnet sich ein neues Türchen mit abwechslungsreichen und spannenden Buchhighlights zum Entdecken und Gewinnen.

Im ersten Türchen erwartet euch mit "Meine bessere Schwester" ein fesselnder
und psychologisch packender Roman über zwei Zwillingsschwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

470 BeiträgeVerlosung beendet
Walli_Gabss avatar
Letzter Beitrag von  Walli_Gabsvor 2 Jahren

Vielen Dank! Dass ich gewinne - und dann auch noch direkt beim ersten Türchen! - hätte ich mir nicht träumen lassen. Ich bin sehr gespannt auf das Buch!

Kein & Aber eröffnet eine Leserunde zum Roman Kopfüber zurück von Rebecca Wait: Mit ungewöhnlicher Leichtigkeit erzählt die Autorin die bewegende Geschichte zweier Brüder.

»Wenn ich Kit nur in meiner Erinnerung fixieren könnte, wie ein Insekt in Bernstein, dann würde ich vielleicht Ruhe finden. Aber er hält natürlich nicht still. Er bewegt sich. Er entgleitet mir.« (Aus: Kopfüber zurück)

Zum Buch:
Fünf Jahre sind seit Kits Tod vergangen. Emma, seine jüngere Schwester, war damals neun. Ihre Erinnerungen an diesen Tag sind verschwommen – in ihrem Elternhaus wird über das Vergangene geschwiegen. Emma, die weder bei ihren Eltern noch in der Schule Halt findet, fragt sich, was damals wirklich passiert ist. Sie sucht Zuflucht in der Religion, doch auch die Bibel gibt ihr keine Antwort, ihre Sehnsucht nach den Brüdern und das quälende Gefühl des Zurückgelassenseins bleiben allgegenwärtig. Denn mit dem Tod von Kit verschwand auch ihr zweiter Bruder Jamie plötzlich spurlos. Was hat es mit seiner Flucht auf sich? Warum ließ er sie allein? Aus Wut und Hilflosigkeit beschließt Emma der Sache auf den Grund zu gehen und macht sich auf die Suche nach Jamie. Ein dunkler Schatten schwebt über dieser Familiengeschichte. Die Trauer wirkt wie ein Sog, der Emma und Jamie in den Abgrund zieht, bis die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit unausweichlich wird. Und doch gelingt es Rebecca Wait in ihrem Romandebüt, das Seelenleben ihrer Protagonisten äußerst einfühlsam zu beleuchten. Kopfüber zurück ist eine Geschichte über den Umgang mit dem Sterben, in der das Gefühl von Hoffnung und Zuversicht immer mitschwingt.

Leseprobe

Zur Autorin:
Rebecca Wait, 1988 geboren, schloss 2010 ihr Englischstudium an der Oxford Universität mit Bestnote ab. Dort wurde sie vom Lyriker und Romanautor Craig Raine unterrichtet. Sie schreibt seit ihrer Kindheit und hat zahlreiche Preise für ihre Kurzgeschichten und Theaterstücke gewonnen. Kopfüber zurück ist ihr erster Roman.

Um in den Lostopf zu springen, beantwortet uns bis zum 3. Februar 2015 folgende Frage:  Was assoziiert ihr mit dem Titel Kopfüber zurück?

Die Gewinner werden am 4. Februar 2015 an dieser Stelle bekannt gegeben!

Wir sind gespannt auf eure Beiträge und freuen uns auf die Leserunde!

Kein & Aber

301 BeiträgeVerlosung beendet
Letzter Beitrag von  Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren
Ach jetzt klingelt mein Glöckchen, ich habe tatsächlich meine Rezi auch schon unter Punkt 5 gepostet. Hahaha. Und ich dachte schon ich hätte die Rezi das erste Mal verpennt. :-) Na dann ist ja gut.

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