Rezension zu Kopfüber zurück von Rebecca Wait
Vielversprechender Erstling mit ästethischem Stil
von wandablue
Kurzmeinung: Wie ein Baiser ...
Rezension
wandabluevor 9 Jahren
Ästethischer Stil.
Der Erstling von Rebecca Wait ist ein Familienroman. Die Familie Stewart, bestehend aus den Eltern Rose und Joe und den Kindern Jamie und Emma müssen irgendwie mit dem Verlust von Kit, dem ältesten Sohn der Familie fertig werden. Aber kann man mit einem solchen Schicksalsschlag jemals fertig werden? In der Familie breitet sich eine Art Taubheit aus.
Kopfüber zurück, ob sie wollen oder nicht, müssen die Familienmitglieder, müssen die Vergangenheit noch einmal aufrollen, um die Konflike, die sich aufgebaut haben und die sie voneinander trennen, zu überwinden. Das ist natürlich schmerzhaft.
Um das Geschehene aufzuschlüsseln schlüpft die Autorin in die Rolle Emmas, des Schulmädchens und in die Jamies, des Buchhändlers. Auch in Kit kann sie sich einfühlen. Joe wirkt ein wenig schwerfällig und Rose bleibt in der Küche. Ein paar Freunde der Familienmitglieder machen die Sache komplett. Sie nehmen nicht viel Raum ein, sind aber liebevoll und originell dargestellt. Es sind nicht alle Protagonisten gleich stark. Aber das macht nichts.
Rebecca Wait hat einen ganz eigenen, fast beschwingten, ästethischen Stil, der das Lesen zum Vergnügen macht, doch fragt man sich, ob die luftige und leichte Atmosphäre angesichts der schmerzhaften Thematik durch tragen kann. Passt doch gar nicht. Doch, paßt. „Kopfüber zurück“ ist auf weite Strecken nämlich so, als ob man ein Baiser ißt, luftig, leicht, während einem doch die Tränen die Wangen runterlaufen. Rebecca Wait zeigt sich als sprachlich versierte und innovative Autorin.
Einer der Teile des Romans besteht aus einem Briefwechsel zwischen Vater und Sohn. Trotz dessen hoher Sensibilität nimmt er den Leser jedoch aus dem unmittelbaren Geschehen heraus und schafft emotionale Distanz, deshalb für mich ein etwas schwächerer Teil des Buchs.
Insgesamt zeichnet sich die junge Autorin Rebecca Wait als einfühlsame Autorin aus. Was wird Rebecca Wait in fünf Jahren schreiben oder in zehn? Man darf gespannt auf ihre literarische Entwicklung sein.
Fazit: Es hat mir ungeheuren Spaß gemacht, dieses Debüt zu lesen. Emotional blieb ich aber manchmal aussen vor.
Kategorie: Gute Unterhaltung
Verlag: Kein & Aber, 2015
Der Erstling von Rebecca Wait ist ein Familienroman. Die Familie Stewart, bestehend aus den Eltern Rose und Joe und den Kindern Jamie und Emma müssen irgendwie mit dem Verlust von Kit, dem ältesten Sohn der Familie fertig werden. Aber kann man mit einem solchen Schicksalsschlag jemals fertig werden? In der Familie breitet sich eine Art Taubheit aus.
Kopfüber zurück, ob sie wollen oder nicht, müssen die Familienmitglieder, müssen die Vergangenheit noch einmal aufrollen, um die Konflike, die sich aufgebaut haben und die sie voneinander trennen, zu überwinden. Das ist natürlich schmerzhaft.
Um das Geschehene aufzuschlüsseln schlüpft die Autorin in die Rolle Emmas, des Schulmädchens und in die Jamies, des Buchhändlers. Auch in Kit kann sie sich einfühlen. Joe wirkt ein wenig schwerfällig und Rose bleibt in der Küche. Ein paar Freunde der Familienmitglieder machen die Sache komplett. Sie nehmen nicht viel Raum ein, sind aber liebevoll und originell dargestellt. Es sind nicht alle Protagonisten gleich stark. Aber das macht nichts.
Rebecca Wait hat einen ganz eigenen, fast beschwingten, ästethischen Stil, der das Lesen zum Vergnügen macht, doch fragt man sich, ob die luftige und leichte Atmosphäre angesichts der schmerzhaften Thematik durch tragen kann. Passt doch gar nicht. Doch, paßt. „Kopfüber zurück“ ist auf weite Strecken nämlich so, als ob man ein Baiser ißt, luftig, leicht, während einem doch die Tränen die Wangen runterlaufen. Rebecca Wait zeigt sich als sprachlich versierte und innovative Autorin.
Einer der Teile des Romans besteht aus einem Briefwechsel zwischen Vater und Sohn. Trotz dessen hoher Sensibilität nimmt er den Leser jedoch aus dem unmittelbaren Geschehen heraus und schafft emotionale Distanz, deshalb für mich ein etwas schwächerer Teil des Buchs.
Insgesamt zeichnet sich die junge Autorin Rebecca Wait als einfühlsame Autorin aus. Was wird Rebecca Wait in fünf Jahren schreiben oder in zehn? Man darf gespannt auf ihre literarische Entwicklung sein.
Fazit: Es hat mir ungeheuren Spaß gemacht, dieses Debüt zu lesen. Emotional blieb ich aber manchmal aussen vor.
Kategorie: Gute Unterhaltung
Verlag: Kein & Aber, 2015