Cover des Buches Gefangene der Magie (ISBN: 9783473584390)
Sarah_Os avatar
Rezension zu Gefangene der Magie von Rebecca Wild

Kira und Cians Seele sind zurück

von Sarah_O vor 11 Jahren

Kurzmeinung: Ein wenig unrund am Ende, zu viele Ereignisse prasslen auf den Leser ein. Der Humor gleicht aber vieles wieder aus.

Rezension

Sarah_Os avatar
Sarah_Ovor 11 Jahren
„Gefangene der Magie“ von Rebecca Wild ist nach „Verräter der Magie“ der zweite Band und (vorerst?) letzte Band ihrer dystopisch angehauchten, in der Zukunft spielenden Urban-Fantasy-Jugendbuch-Reihe.

Inhalt: Kira hat Cians Seele wieder in ihrem Körper aufgenommen, doch ein Dauerzustand ist das nicht. Aber wohin mit ihm? Zurück in seinen alten Körper! Mit der ausgegrabenen Leiche wendet sich Kira an eine junge Totenbeschwörerin, doch so leicht, wie gedacht, wird es nicht. Außerdem werden ihre Feinde, die Magier und die Anführerin des Widerstands, die Sidhe Sina, wieder auf die beiden aufmerksam…

Insgesamt konnte mich „Gefangene der Magie“ leider weniger begeistern als sein Vorgänger, „Verräter der Magie“. Meine Kritikpunkte aus dem ersten Band kann ich auch auf den zweiten nahtlos übertragen. Der Roman ist insgesamt sehr actionreich aufgebaut, die Ereignisdichte ist hoch. Zum einen ist das natürlich ein Pluspunkt, aber auf den wieder einmal nur rund 300 Seiten wirkten diese auf den Leser einprasselnden Vorkommnisse in ihrer Fülle häufig überladend. Es blieb den Figuren keine Zeit einmal innezuhalten, zu reflektieren, nachzudenken und somit auch ihre Persönlichkeit auf einer Ebene weiterzuentwickeln, die sie dem Leser näher bringt.

Bei den Hauptfiguren, dem Magier Cian und der Sidhe Kira, war das gerade noch zu verkraften – sie begleitet der Leser so intensiv, dass man recht gut über sie informiert ist. Auch der Humor der beiden, dieser bissige Schlagabtausch, in dem sich aber viel Liebe und manchmal eben auch verletzte Gefühle verbergen, ein Element der Bücher, das ich im ersten Band sehr geliebt habe, ist wieder mit von der Partie und eine echte Bereicherung.
Ganz unterhaltsam war auch wieder Kiras „Hausdämon“ Pooka. Der kleine Verwandlungskünstler mit den glühend roten Augen zeigt sich dieses Mal von seiner etwas dunkleren Seite, die klar macht, dass er eben doch kein Haustier, sondern eine mächtige, alte Kreatur ist, findet aber auch einen Freund in Cians nicht wie geplant wiedererweckter Leiche. Durch die beiden musste ich oft schmunzeln.
Andere Charaktere dagegen wirkten blass, sogar austauschbar, ihre Eigenschaften kamen in der fix erzählten Handlung kaum zum Tragen.

Auch die Aufschlüsselung der Handlungsstränge konnte mich nicht bis zum Ende überzeugen. Vieles wirkte leider doch wie fallen gelassen, manches aus dem ersten Band wie gar nicht erst wieder aufgenommen. Das Ende ging schnell, vieles überschlug sich, einiges entlädt sich und ein Weg in die Zukunft wird geebnet – aber rund wirkt es leider nicht. Selbst für ein offenes Ende, das ich normalerweise sehr schätze, fehlen zu viele Elemente der vorangegangenen Geschichte.

Sprachlich hat mir „Gefangene der Magie“ wieder gut gefallen. Es wirkt stimmig, der bereits erwähnte Humor lockert den Jugendroman gelungen auf und die zwischen Kira und Cian wechselnde Perspektive ist ebenfalls gut umgesetzt.
Wie bereits im ersten Band wird auch der zweite Band wieder durch ein Glossar ergänzt, auf das im Text durch Sternchen an den entsprechenden Begriffen hingewiesen wird. Das empfand ich für den Lesefluss als störend, zumal der Umfang der Bücher ein solches Glossar an sich nicht nötig macht – es besteht in der Regel auch nur aus einem Satz, der ebenfalls im Text selbst eingebaut ist. Natürlich stört ein vorhandenes Glossar nicht, aber die Sternchen reißen aus dem Lesefluss und geben das Gefühl, man müsse etwas nachschlagen, was in den meisten Fällen aber nicht der Fall ist. Das empfand ich an der Stelle daher als etwas übereifrig.

Fazit: Leider nicht ganz so stark wie der Vorgänger. Die Geschichte hätte mehr Zeit gebraucht, wurde zu schnell erzählt. Die Charaktere können sich nicht entwickeln, das Ende wirkte gar deutlich unrund. Ich vergebe gute 3 Sterne. Gute Unterhaltung mit leichten Schwächen.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks