Rezension zu "Tramperin des Todes" von Rebecker Renate Gatzemeier
Ein Krimi aus der Sicht des Täters und die Polizei ist nur Statist. – Herrlich erfrischend!
Inhalt: Janita gibt vor, als Tramperin unterwegs zu sein, bringt aber ihren Fahrer eiskalt um. So auch den Mann von der Spätschicht der Tankstelle und Marko ebenfalls. Benny hat Glück und überlebt seine Begegnung mit Janita.
Von Rache getrieben Mordent die junge frau nicht irgendwelche Männer, sondern jene, denen sie ihr tiefes Trauma des Lebens zu verdanken hat.
Während die Polizei ermittelte, aber im Dunklen tappt, erfährt der Leser viel aus dem Leben von Janita.
Fazit: Ich kann nicht sagen, wie ich dereinst an das Buch gekommen bin. Fest steht jedenfalls, dass mich der Titel neugierig gemacht hat. Da hätte alles Ode nichts dahinter stecken können. Ein Paket, von dem man einfach nicht wusste, was man bekommen sollte.
Das Cover war jedenfalls ziemlich interessant gestaltet. Dieses Auto mit dem Aufblendlicht wirkt schon irgendwie bedrohlich und sieht direkt nach Verbrechen aus.
Der Anhalterdaumen wirkte im ersten Moment albern, verdeutlicht aber das Ding mit der Tramperin.
In die Handlung geht es dann auch erst einmal direkt rein mit brutalen Morden. Von einer Frau verübt, die Männer umbringt. Wohl alle irgendwie in ihrem Alter. – Die junge Frau geht alles andere als zimperlich vor. – Da soll noch einmal einer sagen, die Frauen würden nut mit Gift morden.
In jedem Fall kristallisiert sich schnell heraus, das alle Mordopfer auf ihre Art einfach nur Ekelpakete waren. – Mir kam der Verdacht, dass das Mädel dank dieser Typen keine einfache Vergangenheit gehabt hatte. Aber das lies sich, so zeitig noch nicht sagen.
Die ermittelnden Polizeibeamten werden jedenfalls in keinem so guten Licht dargestellt. Die lassen den Schlüssel im Dienstwagen stecken ... – In dem Fall hat die Autorin nicht gu recherchiert. Das dürfen die gar nicht. Eine Dienstanweisung, der man besser Folge leistet. – Aber der Fokus lag wohl eher auf der Täterin und ihrem Motiv.
Die Handlung schraubt sich schnell voran, was auch an der Kürze des Buches liegen kann. Und mit der Handlung und den einfließenden Gedankengängen lernt man auch die Täterin und ihre Vergangenheit besser kennen. – Die Taten sind schonungslos und brutal, aber aufgrund der Vergangenheit ziemlich nachvollziehbar.
Die Polizei behält ihre Loserrolle und klärt die Fälle nicht auf. Zumindest nicht im Buch. – Das Ende ist für mich nicht wirklich ein Ende. Viel zu offen hört die Handlung einfach irgendwann auf.
Der Erzählstil des Buches ist sehr einfach gehalten. Es gibt gerade mal zwei Handlungsstränge, die am Ende nicht einmal zusammengeführt werden und der Hauptaugenmerk liegt auf der Täterin, ihren Motiven und den Taten selber.
Die mitspielenden Charaktere bleiben flach und nehmen mehr den Part einer Gastrolle ein. Sie erscheinen kurz und verschwinden dann auch wieder. Keiner bekommt hier irgendwie einen Hintergrund, der sich lohnen würde, zu erwähnen.
Der ganze Schrieb wirkt irgendwie unlektoriert. - Die Autorin hat ihre Story einfach aufgeschrieben und die dann so auf den Markt geworfen.
Die Handlung selber ist leicht zu lesen, aber unheimlich brutal. – Es wird immer mal wieder versucht, der Täterin so etwas wie ein Gewissen anzudichten, indem sie so etwas wie Skrupel bekommt. Aber das ist alles andere als glaubhaft und wirkt in dem Moment fehl am Platz. – Alles ist ohne Längen und Langeweile erzählt. Selbst die Rückblicke in die Vergangenheit sind wirklich sehr interessant und haben mich die Taten überhaupt erst verstehen lassen.
Bei den Morden und Kampfhandlungen hatte ich Kopfkino der übelsten Sorte. Ich habe die Szenerie so richtig vor mir gesehen und habe in dem Moment förmlich am Buch geklebt. Das Ende hingegen h at mich in keiner Weise zufriedenstellen können. Das war mir zu offen, als das ich es hätte befriedigend finden können.
Ich bewerte das Buch mit 3 von 5 möglichen Sternen.
Ich weiß nicht so recht, was ich von der Story halten soll. Die Lektüre war ein Zufallsfund, den ich dann jetzt eben erst mal gelesen habe. Der Selfpublisher ohne jede Unterstützung ist hier so offensichtlich, dass man den nicht leugnen kann. Im Gesamten wirkt alles sehr dilettantisch umgesetzt, aber die Story und der Hintergrund der Täterin sind ein sehr interessantes Thema.
Ich kann das Buch dann doch empfehlen. Denn in der Krimiwelt ist es erfrischend anders. Die menschliche Seite ist so glaubhaft und nahe an der Realität, dass es in vielerlei Hinsicht erschreckt.