Ein Buch über Schwestern, Schuld und Schicksal
Enna und Jale wachsen bei ihrer Großmutter in den Elbmarschen auf, denn ihre Mutter verbüßt eine lebenslange Haftstrafe im Gefängnis. Endlich ist der Tag gekommen, auf den sie so lange gehofft haben: Die Mutter wird entlassen. Doch als es so weit ist, sind weder die Mutter noch Jale da. Enna macht sich auf die Suche nach den beiden …
Zu Beginn entfaltet der Roman in verschiedenen Erzählsträngen scheinbar voneinander unabhängige Geschichten, die sich im Verlauf immer stärker miteinander verweben und schließlich ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Die Handlung ist eingebettet in die atmosphärische Kulisse der Elbmarschen, deren eindrucksvolle Schilderung viel Raum einnimmt und eine besondere Stimmung erzeugt.
Zwar konnte ich persönlich zu keiner der Hauptfiguren eine wirkliche Sympathie entwickeln, doch sie sind alle mit großer Sorgfalt und Tiefe gezeichnet.
Der Roman besticht durch seine Spannung, denn immer wieder treten neue Ereignisse zutage, die zum Weiterlesen animieren und nach Aufklärung verlangen.
Alles in allem ist Stromlinien ein feinfühlig und mit viel Liebe zum Detail erzählter Familienroman, der von den weitreichenden Folgen unserer Entscheidungen und dem unausweichlichen Einfluss des Schicksals erzählt.