Cover des Buches Von den Grenzen der Erde (ISBN: B00Q7NGJ4K)
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Rezension zu Von den Grenzen der Erde von Rebekka Mand

ein authentischer Roman mit faszinierenden Personen vor einer wunderbaren Kulisse

von Lyiane vor 8 Jahren

Rezension

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Lyianevor 8 Jahren
Meine Meinung:
In Von den Grenzen der Erde begleitet der Leser zum einen Lynn, die in jungen Jahren von fremden Männern entführt wird und fortwährend als Sklavin leben muss und Eirik, der von seiner Familie verstoßen wird, da er sich lieber auf Abenteuerreise begibt, als sesshaft zu werden.
So unterschiedlich die beiden Protagonisten auch sind, so spannend ist es auch ihren Lebensweg zu begleiten.

Die Geschichte spielt im 9. Jahrhundert, in dem die Männer in den Sommermonaten auf die viking gehen und das Schicksal noch bestimmt wird von den keltischen Göttern. Für mich war dies völliges Neuland, da ich bis jetzt nur historische Romane, die im Mittelalter spielen, gelesen habe. Ich musste mich anfangs immer selbst daran erinnern, dass die Personen nicht in Burgen leben, sondern in einfachen Langhäusern.
Aber die Autorin hat es mit ihren detailreichen Schilderungen bald geschafft, die kargen Landschaften, die kleinen Dörfer und die wilde See vor meinen Augen entstehen zu lassen.

Der Schreibstil an sich war meiner Meinung nach perfekt für diese Geschichte – einfach zu lesen, mit vielen Dialogen und der Zeit angepasst. Die Autorin bindet sogar alte dänische oder schottische Wörter mit ein, die auch ohne Übersetzung im Kontext zu verstehen waren und das Ganze noch authentischer gemacht haben.

Man begleitet die Personen über Jahre hinweg, wächst im Falle von Lynn mit ihnen auf und entdeckt nach und nach neue Facetten. Die Figuren waren alle durchwegs authentisch charakterisiert. Obwohl es viele Namen waren, die vorkamen, hatte ich zu jeder Person ein genaues Bild im Kopf und konnte auch einige ziemlich ins Herz schließen. Vor allem Lynn, die sich von einem schüchternen Mädchen zu einer selbstbewussten Frau entwickelt und Eirik, der immer etwas undurchschaubar war und den ich ab und zu einfach nur schütteln wollte, weil er so stur war, haben es mir angetan. Aber auch viele andere Charaktere habe diese Geschichte zu etwas ganz Lebendigem gemacht.

Die Geschichte umfasst über 600 Seiten und es sollte einem bewusst sein, dass es nicht ständig spannende Handlungen gibt. Aber genau das fasziniert mich an historischen Romanen. Man taucht in das einstige Leben ein, erfährt, wie die Menschen ihren Alltag bestritten haben und wie das ganze Miteinander ausgesehen hat. In Von den Grenzen der Erde bekommt man genau so einen Einblick in die Zeit der Wikinger. Trotz allem gibt es auch richtig nervenzerreißende Szenen und vor allem die letzten 200 Seiten konnte ich das Buch fast gar nicht mehr aus der Hand legen.
Das Ende wurde zwar die letzten 100 Seiten etwas vorhersehbar, was meine Leselust aber überhaupt nicht geschmälert hat. Ich freue mich riesig, noch weiter in das Leben von Lynn und Eirik im zweiten Teil einzutauchen.


Fazit:
Von den Grenzen der Erde ist ein unglaublich authentischer Roman über die Wikingerzeit mit faszinierenden Personen vor einer wunderbaren Kulisse. Liebe, Hass, viele Wendungen und auch ein Hauch Fantasy finden sich in dieser Geschichte. Ich kann das Buch wirklich uneingeschränkt weiterempfehlen!
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