Regina Nössler

 4,3 Sterne bei 76 Bewertungen
Autorin von Endlich daheim, Die Putzhilfe und weiteren Büchern.
Autorenbild von Regina Nössler (©privat)

Lebenslauf

Aufgewachsen im Ruhrgebiet, Studium der Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Bochum, lebt seit 1995 als freie Autorin und Lektorin in Berlin. Sie veröffentlichte Romane und Erzählungen. Zurzeit schreibt sie Thriller.

Neue Bücher

Cover des Buches Freiheit (ISBN: 9783887692599)

Freiheit

Erscheint am 24.03.2024 als Buch bei konkursbuch.

Alle Bücher von Regina Nössler

Cover des Buches Endlich daheim (ISBN: 9783887697976)

Endlich daheim

 (16)
Erschienen am 01.10.2015
Cover des Buches Die Putzhilfe (ISBN: 9783887695958)

Die Putzhilfe

 (15)
Erschienen am 22.10.2019
Cover des Buches Kerzenscheinphobie (ISBN: 9783887698607)

Kerzenscheinphobie

 (7)
Erschienen am 28.02.2009
Cover des Buches Auf engstem Raum Thriller (ISBN: 9783887697563)

Auf engstem Raum Thriller

 (4)
Erschienen am 01.10.2011
Cover des Buches Liebe hoch drei (ISBN: 9783887697228)

Liebe hoch drei

 (4)
Erschienen am 01.09.2007
Cover des Buches Kleiner toter Vogel. Thriller (ISBN: 9783887697518)

Kleiner toter Vogel. Thriller

 (3)
Erschienen am 01.03.2010
Cover des Buches Eifersüchtig durch den Winter (ISBN: 9783887691660)

Eifersüchtig durch den Winter

 (2)
Erschienen am 01.01.2001
Cover des Buches Schleierwolken (ISBN: 9783887695637)

Schleierwolken

 (2)
Erschienen am 08.11.2018

Neue Rezensionen zu Regina Nössler

Cover des Buches Katzbach (ISBN: 9783887695934)
walli007s avatar

Rezension zu "Katzbach" von Regina Nössler

Ansichten von unten
walli007vor 2 Jahren

Isabel Keppler wohnt zur Untermiete in einer Berliner Kellerwohnung. Ein Studium hat sie nicht zu Ende gebracht und so hält sie sich mit zweieinhalb ungeliebten Jobs über Wasser. Bei der halben Sache handelt es sich um die Tätigkeit als Gesellschafterin der etwas verwirrten Elfriede Baumann, die ihr immer wieder aus ihrem Leben erzählt. So richtig mag Isabel Keppler Elfriede Baumann nicht. Überhaupt mag Isabel nur wenige Leute, eigentlich keine. Noch nicht mal ihre Eltern, mit denen sie seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr hat. Als ihr Vermieter Ferdi sie bittet, an einem Schreibworkshop teilzunehmen, würde Isabel am Liebsten ablehnen, aber sie ist ja nur Untermieterin.


Die Ansichten von unten sind manchmal durchaus interessant. Doch in einer ungewöhnlichen Situation, die kaum lösbar erscheint, müssen die Ansichten von unten erstmal aus der Vergangenheit beleuchtet werden. Ist Isabel tatsächlich so menschenfeindlich? Oder hat sie sich einfach in einem Leben eingerichtet, indem sie lieber auf Distanz geht bevor ihr nur Distanziertheit  entgegen gebracht wird. Zumindest kümmert sie sich um ihren Goldhamster Godzilla, dem ein langes Leben beschieden ist. Wie die Vergangenheit zeigt kommt eins zum anderen und die Lage wird für Isabel langsam unübersichtlich. Sollte da eine Gefahr bestehen? Oder geht es vielleicht eher um die Wohnung?


Mit Isabel Keppler hat die Autorin eine recht eckige Persönlichkeit geschaffen, die einem beinahe wider Willen sympathisch wird. Verglichen mit dem Klappentext erschließt sich die Handlung nicht völlig. Oder hat man etwas in einem Moment nicht aufgepasst? Vielleicht muss man auch in Berlin leben wie die Autorin, um gewisse Dinge richtig zu deuten. Abgesehen davon liest man von einem Leben in Berlin, von einer Frau, die mehrere Arbeitsstellen braucht, um zu überleben. Sie gerät in Grenzsituationen, ist aber doch so schlau, sich meist herauszuziehen. So wie sie sich durchlaviert, das ist doch schlau und gewitzt. Und man wünscht ihr, dass sie da durchkommt. Dieser sehr kreative Roman will aufmerksam gelesen werden und hat etwas sehr eigenes, was durchaus überzeugt.


3,5 Sterne

Cover des Buches Die Putzhilfe (ISBN: 9783887695958)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "Die Putzhilfe" von Regina Nössler

Was für ein grandioser Thriller!
Gwhynwhyfarvor 3 Jahren

Der erste Satz: «Als sie losging, unbeholfen wegen des Gepäcks und der schmerzenden Hüfte, setzte der Regen ein.»


An einem regnerischen Mittwochabend im November packt Franziska Oswald in der Vorstadt von Münster zwei Koffer und einen Rucksack, hinkt leicht verletzt zur Bushaltestelle, fährt zum Bahnhof und steigt in den Zug nach Berlin. Sie geht dabei sehr umsichtig vor, parkt ihren Wagen vorher auf einem Supermarktparkplatz, so dass man denken mag, sie sei mit dem Auto unterwegs, mache Überstunden. Sie hofft, dass sie weit weg ist, bevor ihr Mann ihr Verschwinden bemerken wird. Er darf sie nicht finden! Sie darf keine Spuren hinterlassen, die er nachverfolgen kann. In Berlin Neukölln mietet sie sich unter falschem Namen eine kleine Bruchbude.


«Wie sie sich in den Ecken der Wohnung herumdrückte, wenn Leonie da war, wie ein struppiges, grau-braunes Tier, das weghuschte. Dass sie ihr nicht in die Augen sehen konnte. Dass sie Henny immer noch nicht ihren Ausweis gezeigt hatte. Es war kaum zu glauben, dass ihre übervorsichtige Tante jemandem einfach so den Schlüssel überließ.»


Frau Dr. Franziska Oswald, Soziologin, dreiunddreißig, arbeitet an ihrer Habilitation – aber sie lässt ihr altes Leben hinter sich, versteckt sich in der Großstadt. Das Gesparte wird nicht ewig reichen, sie braucht einen Job. Auf der Museumsinsel trifft sie auf Henny Mangold, eine sechzigjährige Witwe, die einen kurzen Schwächeanfall erleidet. Franziska hilft, man kommt ins Gespräch, und so stellt sich heraus, dass Henny eine Putzhilfe sucht. Warum nicht. Henny wohnt in einer riesigen Wohnung, die wie ein Museum anmutet, im vornehmen Stadtteil Dahlendorf. Sie vertraut Franziska, die sich jetzt Marie Weber nennt. Doch die Nichte von Henny verlangt von Marie den Ausweis, traut ihr nicht über den Weg. Henny winkt ab. Und dann ist da noch die Jugendliche Sina, mit der sich Marie anfreundet. 


«Was ich an Berlin hasse: Dass ich mich immer wieder verlaufe. Es ist so unübersichtlich und riesig. Ich frage mich, warum es nicht allen so geht, aber ich scheine die Einzige zu sein. Rumbrüllen auf der Straße hasse ich auch. Drogen. Verrückt. Angst, mich zu verlaufen. Angst, mich selbst nicht mehr wiederzufinden.»


Der Leser fragt sich, warum Franziska Ehe mit Reihenhaus verlässt, ihren Job an der UNI schmeißt. Es gibt Andeutungen zu einem übergriffigen Ehemann, ein Kontrollfreak, der mit ihren Kollegen nicht klarkommt, die sie nicht mehr zu sich nach Hause einlädt. Aber warum das Verstecken? Wer ist dieser Ehemann wirklich? Mit Henny Mangold stimmt auch etwas nicht, sie scheint zeitweise etwas verwirrt. Eine Story, die sich ganz langsam aufrollt, den Leser in eine Richtung führt – auf den falschen Dampfer. Nichts ist, wie es scheint. Erst am Ende lösen sich die Stränge auf. Ein mitreißender Showdown löst alle Fragen auf und lässt einen überraschten Leser zurück. Man fühlt sich ertappt, in die Vorurteilsfalle getreten zu sein, eingelullt in die biedere Vorstellung vom Spießertum. Was für ein Ende! Exzellent! Ein leiser Thriller, der aber von Anfang an einen Sog entwickelt, unterschwellige Spannung aufbaut. Menschliche Abgründe, Lebenslügen und Überforderung, drei letztendlich innerlich zerrissen Frauen, fein aufgebaute Charaktere. Was wirklich geschehen ist, wird nur angedeutet – der leere Raum füllt die Vision des Lesers. Das erste Mal hat mich Regina Nössler mit Bobby hereingelegt. Sie schafft es, Vorstellungen im Leser zu wecken, die sich als Trugbild bewahrheiten – das ist eine Kunst! Insbesondere, wenn sich gewiefte Kimi- und Thrillerleser hereinlegen lassen. Chapeau!


«Die alte und die neue Arbeit. Von der geistigen Elite zum Putzen.»


Regina Nössler, Studium Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Bochum, freiberufliche Autorin und Lektorin in Berlin. Regina Nössler beschäftigt sich in ihren Romanen und Erzählungen mit den Paradoxien menschlichen Alltags und sozialer Realität, schreibt seit einigen Jahren ungewöhnliche Thriller und kümmert sich nicht um das, was als «Mainstream» gilt. «Schleierwolken» kam auf die Krimibestenliste! Und auf die Longlist des Kölner Crime Awards 2018. 2020 wurde «Die Putzhilfe» mit dem Deutschen Krimipreis (Platz 2) und dem Stuttgarter Krimipreis ausgezeichnet. 


https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/die-putzhilfe-regina-nossler-rezension.html

Cover des Buches Die Putzhilfe (ISBN: 9783887695958)
Clarissa03s avatar

Rezension zu "Die Putzhilfe" von Regina Nössler

Geheimnisvoll bis zum Schluss
Clarissa03vor 3 Jahren

Eine Frau die mit Hämatomen am ganzen Körper flieht. Ihr Ehemann hat ihr hinterher spioniert und sie fährt, nur mit notdürftigen Sachen,  aus einem kleinen Ort im Münsterland nach Berlin. Nimmt einen falschen Namen an und begegnet einer kultivierten Frau, die sie als Putzhilfe einstellt.

Dann trifft Marie Weber, so wie sie sich von nun an nennt, Sina eine aggressive Schülerin, die ab und an zu Marie in ihrer herunter gekommenden möblierten Wohnung besucht.

 Geheimnisvolle Geschichte, jeder hat etwas zu verbergen und bleibt der Wahrheit fern.

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