Regina Rawlinson

 4 Sterne bei 1.942 Bewertungen

Lebenslauf

Regina Rawlinson, geboren in Bochum, lebt in München. Sie übersetzt Belletristik aus dem Englischen und ist ein großer Miss-Fisher-Fan. Rawlinson erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, zuletzt im Jahr 2023 den REBEKKA-Übersetzerpreis.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Die Briefeschreiberin (ISBN: 9783442317844)

Die Briefeschreiberin

Erscheint am 27.08.2025 als Gebundenes Buch bei Goldmann.

Alle Bücher von Regina Rawlinson

Neue Rezensionen zu Regina Rawlinson

Cover des Buches Marionetten (ISBN: 9783548281285)
Josseles avatar

Rezension zu "Marionetten" von John le Carré

Jossele
John le Carré in prima Form

Dieser mittlerweile 23. Roman des britischen Autors John le Carré erschien 2008 unter dem Originaltitel „A Most Wanted Man“. Ein muslimischer Flüchtling aus Russland taucht in Hamburg auf. Nach den islamistischen Anschlägen in vielen Teilen der Welt, die mit den Flügen ins World Trade Center am 13.09.2001 ihren Höhepunkt erreichten, sind alle Muslime grundsätzlich erstmal unter Terrorverdacht. Die junge Anwältin Annabel Richter arbeitet für eine Flüchtlingsorganisation und übernimmt das Mandat des jungen Mannes, der aufgrund einer Kapitalanlage seines verstorbenen Vaters, eines Obersten der Roten Armee, bei einer Hamburger Privatbank, auf den ersten Blick gute Zukunftsaussichten zu haben scheint. Doch seine hohe Moral und die Geheimdienste stehen im Weg. 

Die Hauptperson Issa, um die sich alles dreht, ist eine geradezu kindlich unschuldige Person mit hehren Absichten und Motiven, was die von den Geheimdiensten ausgerufene Jagd auf sie geradezu grotesk erscheinen lässt. Dem Autor ist es gut gelungen, die damalige politische Stimmung einzufangen und sie gleichzeitig zu persiflieren.

Immer wieder herrlich dabei der ironische Tonfall des Autors und sein britischer Humor: „Mit ihren fünfzig Jahren ging sie dank bester Wartung und der Dienste eines angesagten Schönheitschirurgen noch immer als hinreißende Neununddreißigjährige durch – beinahe zumindest.“ (Ullstein Tb, 1. Aufl. Nov 2009, S. 112)

Die Geschichte schreitet zwar recht gemächlich voran, was dazu führt, dass es ihr bisweilen ein wenig an Spannung mangelt. Aber weil von Anfang an klar ist, dass jeder Geheimdienst sein eigenes Süppchen kocht und allein dieses gegenseitige Belauern eine permanente Hintergrundspannung erzeugt, ist das kein allzu großes Manko. Dass am Ende die Amerikaner diejenigen sind, die einfach machen, was sie wollen, ohne Rücksicht auf andere Interessen, ist vielleicht so erwartbar wie wirklichkeitsnah, ebenso wie ihre geradezu zur Schau gestellte Ignoranz gegenüber rechtsstaatlichen Grundregeln.

Besonders erwähnen möchte ich den wirklich gut gewählten deutschen Titel des Romans, der meiner Ansicht nach fast noch besser zur Geschichte passt als der Originaltitel, denn irgendwie sind fast alle auftretenden Personen Marionetten von irgendjemand anderem, abgesehen vielleicht von den CIA-Agenten. Selbst diejenigen, die glauben, sie hätten die Möglichkeit, frei zu entscheiden, entpuppen sich am Ende als macht- und einflusslos.

Meiner Ansicht nach wieder einmal ein rundum gelungenes Werk des Autors, der nicht umsonst der Doyen der anspruchsvollen Spionageliteratur ist. Vier Sterne.

Cover des Buches Geheime Melodie (ISBN: 9783548607566)
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Rezension zu "Geheime Melodie" von John le Carré

Jossele
Nicht leicht zu verstehen

Das Original des Romans erschien 2006 unter dem Titel „The Mission Song“. Bruno „Salvo“ Salvador ist ein versierter und deshalb auch vom Geheimdienst gebuchter Konferenz- und Simultandolmetscher für Swahili und einige Sprachen des Ostkongo, wo er geboren und die ersten Jahre seines Lebens aufgewachsen ist, bis es ihn nach England verschlug. Nun wird er für einen geheimen Einsatz auf eine Insel verfrachtet, auf der ein namenloses Syndikat mit Kriegsherren aus der Region Kivu in der Republik Kongo über deren Zukunft verhandeln. Doch spielen alle ehrlich?

Es ist nicht leicht, bei der Lektüre dieses Romans den Überblick zu behalten, es ist vielmehr ganz schön anstrengend, denn alle scheinen ein anderes Ziel zu verfolgen als das, was sie vorgeben, abgesehen natürlich von den beiden Hauptprotagonisten Bruno und Hannah. Dem Leser kann schwindlig werden bei dem Versuch, im Bilde zu bleiben, wer eigentlich in Wahrheit welches Ziel verfolgt.

Leider stören einige grobe logische Fauxpas und Unwahrscheinlichkeiten die schön ausgedachten Intrigen, denn dass Salvo keinerlei Anzeichen dafür finden kann, auf welcher Insel er sich befindet, dass alles für eine Folter vorbereitet ist, gleichzeitig Salvo aber auf leichteste Weise Beweismaterial mitgehen lassen kann, beißt sich enorm. Der Autor beschreibt im Grunde selbst, was das Manko seines Werkes ist: „…- denn im Verlauf der letzten achtundvierzig Stunden hatten Fantasie und Realität etliche Male hinter meinem Rücken die Plätze getauscht -…. (List Tb, 1. Aufl. Okt 2007, S.394).

Ein erläuternder Text des Autors selbst, erschienen in der Zeitschrift Stern im Jahr 2006, hat mir dann geholfen, den Roman besser zu verstehen: https://www.stern.de/kultur/buecher/john-lecarr%C3%A9--gegen-die-wirklichkeit-verblasst-jede-fiktion--3327224.html

Denn wenn er schreibt „Es ist eine romantische Satire, Himmelherrgott, es will überhaupt nicht wirklichkeitsgetreu sein! Es handelt von Tony Blairs England, von guter alter, kolonialer Ausbeutung, politischer Heuchelei, schamlosen öffentlichen Lügen und anderen Unsitten, mit denen ich längst abrechnen wollte.“, dann ist auch klar, dass die wirklichkeitsfremden Passagen ein stilistisches Mittel sind, die in ihrer Ausprägung den Ärger und die Wut des Autors über die Zustände zum Ausdruck bringen.

Damit bleibt eine raffiniert ausgedachte, bisweilen etwas platte Intrigenstory mit satirischen Elementen. Drei Sterne.

Cover des Buches Die Krone des Schäfers (ISBN: 9783442486304)
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Rezension zu "Die Krone des Schäfers" von Terry Pratchett

LiaSchattenfell
Abschluss einer Reihe

Man merkt dem Buch leider an das Pratchett zu diesem Zeitpunkt schon Krank war. Es ist sein letztes Werk, ein Abschluss der Reihe die keinen Abschluss gebraucht hätte. Es ist eine schöne Geschichte, wirkt aber an einigen Stellen sehr langatmig. Keine Frage, für Fans ein Buch das ins Regal gehört. Mich hat es aber am Ende sehr Traurig zurück gelassen.

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