Cover des Buches Das Signum der Täufer (ISBN: 9783954411573)
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Rezension zu Das Signum der Täufer von Regine Kölpin

Das Signum der Täufer

von anne_lay vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Glaubwürdig recherchiert und verwirrend verschachtelt - lesenswert.

Rezension

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anne_layvor 10 Jahren
Nach einigen anderen Täufergeschichten aus der aktiven Zeit in Münster, hatte ich mich gefreut, eine Art Fortsetzung zu stoßen. Was wurde aus den Menschen, die die Belagerung in Münster überstanden hatten?
Neben der fiktiven Hauptfigur Hiske, der Hebamme in der Herrlichkeit Gödens, begegnet mir Hinrich Krechting. In Münster war er ein enger Vertrauter Jan van Leydens gewesen und ich erfahre nach und nach, wie es ihm ergangen war, welche Kompromisse er schließen musste und wie die Glaubenslandschaft im Norden Deutschlands in dieser Zeit war.

Hiske findet eine Schrift, ein Zitat aus der Bibel und versteht diese als Warnung. Sie macht sich Sorgen um ihren Freund, den abtrünnigen Mönch Garbrand. Gilt die Warnung ihm?
Sie bittet Krechting um Hilfe.
Langsam entwickeln sich die Dinge während des langen und harten Winters, der verhindert, dass Jan, zu dem sich Hiske hingezogen fühlt, zu ihr zurückkehren kann und sie endlich freien kann...

So gut die Hintergründe dieses ungewöhnlichen Schauplatzes recherchiert zu sein scheinen, und ebenfalls die Lebensumstände, so geschickt die unterschiedlichen Handlungsfäden geknüpft sind - ich hatte Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzukommen.
Zum einen ist es der dritte Teil einer Trilogie, deren erste Teile ich nicht kannte. Wobei es eigentlich nicht notwendig ist, die ersten Teile zu kennen, es gibt keine Verweise auf vergangenes, die ich nicht verstanden hätte. Zum anderen ist der Stil eher distanziert. Vielleicht war es das, was mir neben den fremden Begriffen (die in einem Glossar am Ende erklärt werden) den Einstieg erschwerte.
Einerseits ist Hiske eine sympathische Figur. Sie hat viel erlebt, ist eine warmherzige mutige Frau und doch wurde ich nur langsam mit ihr warm.
Ich las, dass sie Angst hat - und fühlte die Angst doch nicht, habe nicht mitgefiebert. Immer, wenn es mir gelungen war, mich in die Figur hineinzudenken, wandte sich der Roman einem anderen Erzählstrang zu.
Geschickt gewoben, aber eben im Stil neutral und distanziert.

Freunde historisch gut aufbereiteter Geschichten finden hier spannenden Lesestoff.
Wer eine mitreißende emotionsgeladene Geschichte sucht, wird vermutlich weniger auf seine Kosten kommen.
Es ist ein geschickt gewobenes Geflecht verschiedener Handlungsstränge, die erst am Schluss zusammengeführt und aufgelöst werden.
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