Rezension zu "Deutschlands Himmel" von Yvette Z'Graggen
In ihren 1996 zunächst auf Französisch, 2011 dann erstmals in deutscher Übersetzung beim Lenos Verlag erschienenen autobiografischen Aufzeichnungen "Deutschlands Himmel" denkt die Schweizer Autorin Yvette Z´Graggen über ihr schwieriges Verhältnis zu Deutschland, seinen Menschen und seiner Kultur in der Nachkriegszeit nach. Als Kind eines Deutschschweizer Vaters und einer aus Wien stammenden Mutter wurde sie in Genf geboren und wuchs auch dort deutschsprachig auf. Sie fühlte sich durchaus zur deutschen Nation hingezogen, spürte auch die Schwierigkeiten, die ihre Eltern als Zugereiste in Genf hatten. Ihre Liebe zu Deutschland endete mit dem Weltkrieg und den von den Nationalsozialisten initiierten Gräuel und führte zu einer starken Abneigung gegen alles Deutsche. Dadurch kam es auch zum Abbruch einer langjährigen Brieffreundschaft zum Deutschen Herbert. 1950 reiste Yvette Z´Graggen zum ersten Mal wieder nach Berlin. Eine Mischung aus Autobiografie, Reportage und Analyse, die ich vor allem wegen der sehr atmosphärischen Schilderungen gern gelesen habe.