Reimer Gronemeyer

 4 Sterne bei 11 Bewertungen
Autor*in von Unsere Kinder, Die Rettung der Pflege und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Reimer Gronemeyer, geb. 1939 in Hamburg, Dr. theol. und Dr. rer. soc., Professor em. für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Arbeiten zu: Konflikte zwischen den Generationen, Hospizarbeit und Demenz sowie zur Entwicklung im südlichen Afrika. Zahlreiche Forschungsaufenthalte in Namibia, Botswana, Zimbabwe, Malawi, Sudan. Forschungsprojekte zum Thema Waisen und Kinder in schwierigen Lebenssituationen, Mangelernährung bei Kindern. Reimer Gronemeyer ist Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Vereins "Pallium e.V.", der sich für Kinder-Projekte in Namibia engagiert.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Die Rettung der Pflege (ISBN: 9783466372942)

Die Rettung der Pflege

 (1)
Neu erschienen am 28.06.2023 als Taschenbuch bei Kösel.

Alle Bücher von Reimer Gronemeyer

Cover des Buches Unsere Kinder (ISBN: 9783579089287)

Unsere Kinder

 (2)
Erschienen am 22.02.2016
Cover des Buches Der Himmel (ISBN: 9783629022837)

Der Himmel

 (1)
Erschienen am 01.03.2012
Cover des Buches Tugend (ISBN: 9783896842695)

Tugend

 (1)
Erschienen am 15.04.2019
Cover des Buches Die Rettung der Pflege (ISBN: 9783466372942)

Die Rettung der Pflege

 (1)
Erschienen am 28.06.2023
Cover des Buches Sterben in Deutschland (ISBN: 9783596309344)

Sterben in Deutschland

 (1)
Erschienen am 15.12.2015
Cover des Buches Demenz (ISBN: 9783426301791)

Demenz

 (1)
Erschienen am 11.01.2019
Cover des Buches Die Schwachen zuerst (ISBN: 9783532628621)

Die Schwachen zuerst

 (1)
Erschienen am 26.04.2021

Neue Rezensionen zu Reimer Gronemeyer

Cover des Buches Die Rettung der Pflege (ISBN: 9783466372942)
hasirasi2s avatar

Rezension zu "Die Rettung der Pflege" von Reimer Gronemeyer

Caring Society
hasirasi2vor 2 Monaten

„Im Prinzip kann jeder pflegen, es will nur keiner.“ (S. 11) ist die kontroverse Antwort der beiden Autoren Reimer Gronemeyer und Oliver Schultz auf die Frage nach der Zukunft der Pflege. Denn dass die Pflege so, wie sie jetzt ist, zum Scheitern verurteilt ist, kann keiner mehr leugnen. Die Pflegekräfte sind überarbeitet, unterbesetzt und unterbezahlt.

Die beiden Autoren plädieren als Lösung für das Caring-Society-Prinzip, bei dem Freiwillige, Ehrenamtliche, Angehörige, Nachbarn und Freunde in die Pflege zu Hause eingebunden werden. Dagegen erhebt mein Mann, der seit 35 Jahren als Krankenpfleger arbeitet, 8 davon in einer geriatrischen Reha-Klinik, sofort Einspruch, als ich ihm davon erzähle. Er sagt, nicht nur, dass die meisten nicht wollen, sie können es auch nicht. Die Menschen werden immer älter, haben dadurch immer mehr Krankheiten und bedürfen sehr spezieller Pflegen – da würden Ungelernte schnell überfordert sein. Das fängt beim Waschen an und setzt sich bei besonderer Ernährung / Diäten fort (da klammere ich die Ernährung über eine Sonde und den damit verbundenen Aufwand schon aus). Gleiches gilt für die Wundpflege (Verhindern vom Wundliegen / Lagerungstechniken etc.). Zudem sind gerade demente Patienten oft nicht zur Mitarbeit bereit oder werden aggressiv – welche Angehörige, meist sind es ja weibliche, hat dem ausreichend Kraft und Willen entgegenzusetzen?!

 

Ich fand die Idee des Buches gut und hatte mir echte Lösungsansätze erhofft. Meine Eltern sind beide über 70 und wer weiß, wann sie Pflegefälle werden. Doch die Autoren zeigen zwar viele Probleme auf, aber mir fehlen umsetzbare Maßnahmen zur Abschaffung der Probleme. Vielleicht würde es schon helfen, wenn man die Angehören genau wie die Bufdis in Crashkursen schult oder den Zivildienst wieder einführt, damit auch wirklich Personal bereitsteht. 

 

Außerdem schweifen sie leider immer wieder ab, bringen zu viele sich wiederholende selbst erlebte Fälle und konzentrieren sich zu sehr auf Corona und Demenz. Ich habe mich beim Lesen gefragt, für welche Zielgruppe das Buch gedacht ist. Doch mit einem haben sie Recht: „Die Not der Pflege hängt mit der Not der Gesellschaft zusammen, und mit der geordneten Trennung der beiden.“ (S. 161)

 

Mein Fazit: Als Bestandsaufnahme der Pflegeproblematik ist das Buch ganz gut, aber mir fehlen echte, umsetzbare Lösungsvorschläge. 

Kommentare: 3
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Cover des Buches Tugend (ISBN: 9783896842695)
W

Rezension zu "Tugend" von Reimer Gronemeyer

Ein Buch, das an die Kraft des hoffenden Menschen glaubt, ein Buch, das Mut macht
WinfriedStanzickvor 4 Jahren


 

Über viele Jahrzehnte hat der Theologe und Soziologe Reimer Gronemeyer nicht nur den Rezensenten in seiner Ausbildung, seinem Studium, seiner pfarramtlichen und beraterischen Praxis und seinem politischen Engagement geprägt und ermutigt.

 

Eine ganze Generation von jungen Menschen glaubte an die Möglichkeit einer besseren Welt, einer gerechteren Gesellschaft und einem schonendem Umgang mit der Schöpfung. Doch dieser Glaube scheint bei vielen verflogen, die Hoffnung geschrumpft auf die reine Bewältigung des täglichen Alltags, und das politische Engagement von einer schleichenden, das eigene Leben seltsam enteignenden Resignation abgelöst.

 

So jedenfalls geht es angesichts der gegenwärtigen Nachrichtenlage über den Zustand und die Zukunft der Welt an nicht wenigen Tagen dem ansonsten immer optimistischen und dem Leben zugewandten Rezensenten.  Doch eine solche Resignation führt nicht weiter. Das betont auch der Autor des vorliegenden Buches in allen seinen letzten Büchern, die er meist mit einer zornigen Sprachgewalt formuliert hat.

 

„Die Tugenden ( ergänze „die Hoffnung“) sind wie die glühenden Kohle, die man neu anfachen muss. Dazu bedarf es der Übung, der Einübung auch in die rettende Freundschaft, den Respekt, das Verzeihen und das großherzige Geben.“

 

Dieses Zitat aus dem Buch steht auf der Umschlagseite und benennt schon, woran es einer hartherzig gewordenen Gesellschaft, einer Gesellschaft, die ihren inneren Zusammenhalt zu verlieren droht, fehlt.

„Tugenden“ ist eine Rückbesinnung und Neubesinnung auf Werte und Tugenden, die eben nicht überholt sind, sondern die wieder neu angefacht und belebt werden müssen, wie die Glut aus der Asche, wenn unsere Gesellschaft eine menschliche Zukunft behalten soll. Am Ende seines Vorwortes schreibt der unermüdlich hoffende und zuversichtliche Gronemeyer:

„Dieses Buch will sich auf die Suche nach den neuen Tugenden machen, die imstande sein müssen, drohender Verwüstung mit Liebe zu begegnen. Tugenden, die mit kluger Selbstbegrenzung auf die entfesselte Konsumgesellschaft reagieren. Die der Egomanie tapfer das Du entgegensetzen, um den anderen nicht aus dem Auge zu verlieren. Die gegen alle Trends eine gerechte Lebenswelt einfordern. So wachsen in der Anknüpfung an die alten christlichen Tugenden die neuen, die gebraucht werden, auf dem Boden der freundschaftlichen Begegnungen zwischen Menschen. Sie leben aus dem Glauben an die Kraft des hoffenden Menschen. Und diese Tugenden sind so alt und so neu wie die Liebe und so uneingelöst wie die Sehnsucht der Menschen nach Liebe.“

 

Ein leidenschaftliches, kämpferisches und mit Mut und Hoffnung den Leser ansteckendes und infizierendes Buch. Ein Buch, das jeden einzelnen einlädt und auffordert, in seiner eigenen Umgebung, mit den Menschen, die ihm begegnen, diese Tugenden lebendig und wahrnehmbar und spürbar werden zu lassen. Gegen alle Fakten der Zerstörung, gegen alle Prognosen des drohenden Untergangs, gegen das Gift der Resignation und der Hoffnungslosigkeit hofft der Autor auf ein Morgen, das uns allen eine lebenswerte Perspektive bietet.

 

Jeder einzelne wird dazu gebraucht. Jeder einzelne wird ermutigt, jedem einzelnen wird zugemutet, dass er seinen wichtigen Beitrag dazu leisten kann und soll.

 

Ein Buch, das an die Kraft des hoffenden Menschen  glaubt, ein Buch, das Mut macht. „Der Egomanie tapfer das Du entgegensetzen, um den anderen nicht aus dem Auge zu verlieren.“ Dieser Satz lässt mich nicht los.

 

 

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Cover des Buches Unsere Kinder (ISBN: 9783579089287)
W

Rezension zu "Unsere Kinder" von Reimer Gronemeyer

Ein wichtiges, ehrliches, in vielem ernüchterndes, am Ende aber immer Mut machendes Buch
WinfriedStanzickvor 7 Jahren



Dies ist ein Buch für Eltern und die, die es noch werden wollen, die sich Sorgen machen, wenn sie an die Zukunft ihrer Kinder denken. Der Zustand der Welt und unserer Gesellschaft machen ihnen Angst, dass ihre Kinder noch so aufwachsen können, wie sie es aus ihrer eigenen Kindheit kannten. Und so verfallen viele Eltern in erzieherische Hektik und pädagogische Panik und enden als Helikoptereltern zum Schaden ihrer Kinder.

Die beiden Autoren fragen: „Sind unsere Kinder eigentlich auf die globalen und lokalen Krisen, in die sie stürzen werden, vorbereitet? Sind sie imstande, sich die Zeitgeistzipfelmütze vom Kopf zu reißen, um sich auf den Weg zu machen, der aus der Ich-Gesellschaft herausführt?“

Und dann erläutern sie in sieben Kapiteln die Elemente von Persönlichkeitsbildung, die sie für die kommende Generation für wichtig halten:

1.    Bildung. Was Kinder wirklich wissen müssen
2.    Sicherheit. Ein Aus für die Helikopter-Eltern
3.    Empathie. Vom Narzissmus zum Du
4.    Toleranz. Vom Glück der Verschiedenheit
5.    Information. Digitalisierung als Chance
6.    Gesundheit. ADHS, Social Freezing und der Sinn  von Parenting Apps
7.    Stärke. Der Weg in die richtige Richtung

Schon aus den Überschriften wird ersichtlich, dass es um ganz andere Werte und Fähigkeiten geht als die, die in diesen Tagen hochgehalten werden. Wenn man mit Jugendlichen spricht, bekommt man auch den Eindruck, dass sie viele davon schon antizipieren in ihren Wünschen und Träumen für ihr Leben.
Sie werden vielleicht nicht die Fehler machen, nach denen die Australierin Bronnie Ware Menschen an ihrem Lebensende fragte. Sie hörte fünf zentrale Aussagen:
„1. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mir selbst treu zu bleiben,   statt so zu leben, wie andere es von mir erwarten.
2. Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.
3. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
4. Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden gehalten.
5. Ich wünschte, ich hätte mir mehr Freude gegönnt.“

Starke Kinder sind Kinder, die von ihren Eltern dazu befreit werden, sich treu zu bleiben, nicht nur zu arbeiten, ihren Gefühlen Ausdruck zu geben, Freunde zu haben und sich Freude zu gönnen.

Ein wichtiges, ehrliches, in vielem ernüchterndes, am Ende aber immer Mut machendes Buch.

 









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