Rezension zu "Sie brachten uns Hoffnung: Die Geschichte von Edward Galinski und Mala Zimetbaum" von Reiner Engelmann
strickleserlEdek ist zwar noch jung, aber er beteiligt sich am polnischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Bis er gefangengenommen wird und nach Auschwitz kommt.
Mala spürt zwar, dass sie als Jüdin benachteiligt wird, doch ihr ist es am wichtigsten anderen zu helfen. Die Verfolgung der Juden nimmt jedoch zu, und eines Tages wird sie verhaftet. In Auschwitz ergeht es ihr dank ihrer Fähigkeiten etwas besser als vielen anderen. Da sie sprachenbegabt ist und auch vieles andere kann, wird sie als Läuferin eingesetzt. Sie überbringt Nachrichten und anderes, und weiß darum gut Bescheid über die Vorgänge im Lager. In ihrer Stellung kann sie oft auch anderen helfen.
Eines Tages begegnen sich die beiden. Die Anziehung ist gegenseitig. Edek schlägt einen Treffpunkt vor, Mala gelingt es dorthin zu kommen. Von diesem Zeitpunkt an sind die beiden ein Paar. Edek, der schon lange plant zu fliehen, weiß nun, dass er nicht ohne Mala gehen kann.
Dieses Buch erzählt die außergewöhnliche Liebesgeschichte von zwei jungen Menschen, die sich in einem höllenähnlichen Ort begegnen. Der Autor, der für sein Wirken in der Gedenk- und Erinnerungsarbeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, versteht es gut die Situation in einem Vernichtungslager zu schildern. Die Trostlosigkeit und Hoffnungslosigkeit werden ebenso deutlich wie der Zusammenhalt und der Einsatz für andere.
In einem ausführlichen Anhang werden verwendete Begriffe erklärt, außerdem werden kurze Lebensläufe von den erwähnten Personen wiedergegeben und mehrere Orte erklärt.
Dieses Buch basiert auf einer wahren Geschichte und eignet sich besonders für junge Leser, die sich über die Verhältnisse im Dritten Reich informieren möchten. Die zwei Liebenden werden durch die Erzählung lebendig. Sehr schön sind auch die wenigen Fotos, die von den beiden erhalten sind. Es kommen auch Zeitzeugen zu Wort, die Edek und Mala gekannt haben. Das Ende macht traurig, gleichzeitig ist es ermutigend von der Courage dieser jungen Menschen zu lesen.
Fazit: Eine wahre Liebesgeschichte, die an einem finsteren Ort spielt. Hoffnung und Hoffnungslosigkeit wechseln sich ab. Empfehlenswert!