Reinhard Belser

 4,7 Sterne bei 7 Bewertungen
Autor*in von Das Koma und Morgenfiktion.

Lebenslauf von Reinhard Belser

Reinhard Belser wurde 1961 in München geboren. Nach abgeschlossener Kochlehre arbeitete er mehrere Jahre in der Gastronomie. Später studierte er BWL und arbeitete anschließend viele Jahre als Steuerfachangestellter in verschiedenen Steuerkanzleien und als Finanzbuchhalter in der Industrie. Nach einem schweren Schicksalsschlag in der Silvesternacht 2006 wurde er zu einem »hoffnungslosen« Fall. Doch unter Mobilisierung aller ihm zur Verfügung stehenden Kräfte konnte er sich von seinem Leiden befreien. Er hat seine Geschichte niedergeschrieben, um anderen Betroffenen Mut zu machen. Bloß weil Ärzte einen aufgeben, muss das nicht das Ende sein.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Reinhard Belser

Cover des Buches Das Koma (ISBN: 9783734570063)

Das Koma

 (6)
Erschienen am 03.11.2016
Cover des Buches Morgenfiktion (ISBN: 9783967240405)

Morgenfiktion

 (1)
Erschienen am 16.09.2019

Neue Rezensionen zu Reinhard Belser

Cover des Buches Morgenfiktion (ISBN: 9783967240405)
Heidelinde12s avatar

Rezension zu "Morgenfiktion" von Reinhard Belser

Ein erschütternder Live-Bericht eines gestrauchelten Mannes, der sich wieder an die Oberfläche in ein neues Leben gekämpft hat.
Heidelinde12vor 3 Jahren

Dieses Buch habe ich am 16.03.2019 rezensiert – der Buchtitel hieß damals ››Das Koma: Mein größtes Glück‹‹. Reinhard  Belser hatte auch hier Glück, der Karina-Verlag interessierte sich für sein Buch und brachte es dann im Oktober 2019 unter diesem neuen Titel heraus. Damit es keine Irritationen gibt, habe ich meine Rezension vom 16.03.2019 gelöscht und  jetzt mit dem neuen Buchtitel veröffentlicht. Der Inhalt ist der gleiche, wurde nur um ein Inhaltsverzeichnis und einen Epilog ergänzt.

Rezension:

Es erfordert schon eine große Portion Mut, sich mit einem autobiografischen Roman öffentlich zu outen. Denn nichts ist schwieriger als über sich selbst zu schreiben, zumal wenn man jahrzehntelang Drogen und Alkohol konsumierte und sich eingestehen muss, dass man den totalen psychischen und physischen Zusammenbruch selbst herbeigeführt hat und man allein an seiner Situation schuld ist. Sich dies einzugestehen, aufzuschreiben und als Buch zu verlegen, ist wie sich selbst zu spiegeln. Fast emotionslos schreibt der Autor im Tagebuch-Stil diese Zeit nieder. Doch das hat man oft bei Menschen, die ein Trauma erlebten und über sich selbst reflektierend berichten.

Irritiert hat mich zuerst folgendes: Anfangs las es sich so, als ob der Zusammenbruch die Folge einer Silvesternacht war, in welcher Herr Belser mit Freunden feierte und dem Alkohol und Heroin kräftig zusprach. Doch später im Buch kam dann der Hinweis, dass er schon knappe drei Jahrzehnte drogenabhängig war – die besagte Silvesternacht war also nur das Tröpfchen, welches das Fass zum Überlaufen brachte und er als Folge in ein zehnwöchiges Koma fiel – nur die Hightech Medizin und ein ganzer Ärztestab retteten ihm das Leben.

Und dann kam erst einmal die Ernüchterung. Die vielfältigen ungünstigen Diagnosen degradierten ihn zum Pflegefall – austherapiert – abgeschoben – Pflegeheim. Das ist nichts Neues, seit in den Krankenhäusern nach DRG-Fällen abgerechnet wird – Kostenfaktor Patient.

Und so begann seine achtjährige Odyssee – Pflegeheim, geschlossene Psychiatrie, Physiotherapie, Reha-Maßnahmen, Gehwagen, Rollator, Krücken, Stock, auch Testperson einer Testreihe für ein neues Medikament für Hepatitis C, Hüft- OP, Übungen der Merkfähigkeit - alles ermüdend, anstrengend und langwierig. Und zwischendurch immer mal wieder der Suchtdruck, Depressionen, auch leichte Aggressivität, Schmerzen und manchmal auch Verzweiflung.

Der lange steinige Weg, aus dem tiefen Tal ins neue Leben hinein, wurde durchweg getragen vom eisernen Willen des Autors, dem Willen, ohne Hilfsmittel wieder am Leben teilhaben zu können, wieder gesund zu werden. Und die vielen Jahre wurden auch getragen von der Liebe seiner Familie. Was viele für unmöglich und nicht machbar hielten, auch Teile der Ärzteschaft, hat Herr Belser mit einer großen Portion Glück, Durchhaltevermögen, Zuversicht und den Glauben an sich selbst bewerkstelligt.  2014 war es endlich soweit, seitdem kann der Autor wieder ein normales Leben führen. Er hat seine Chance gut genutzt, sich sein Leben - eigentlich ein neues Leben, zurückerobert.

Ich empfehle das Buch sehr gern weiter. Es ist ein Mutmachbuch, auch in schwierigen Situationen nicht aufzugeben und es ist ein Buch, welches die Folgen des Drogen/Alkoholkonsums vor Augen führt – ein erschütternder Live-Bericht eines gestrauchelten Mannes, der sich wieder an die Oberfläche in ein neues Leben gekämpft hat. Ich wünsche Herrn Belser alles Gute, ein glückliches langes Leben im Kreise seiner Familie und ein Leben ohne Drogen – ich wünsch ihm, dass er den Versuchungen immer widerstehen kann und clean bleibt.

Heidelinde Penndorf

(April 2019)

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Cover des Buches Das Koma (ISBN: 9783734570063)
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Rezension zu "Das Koma" von Reinhard Belser

Ich empfehle das Buch sehr gern weiter. Es ist ein Mutmachbuch, auch in schwierigen Situationen nicht aufzugeben und es ist ein Buch, welches die Folgen des Drogen/Alkoholkonsums vor Augen führt
Heidelinde12vor 3 Jahren

Es erfordert schon eine große Portion Mut, sich mit einem autobiografischen Roman öffentlich zu outen. Denn nichts ist schwieriger als über sich selbst zu schreiben, zumal wenn man jahrzehntelang Drogen und Alkohol konsumierte und sich eingestehen muss, dass man den totalen psychischen und physischen Zusammenbruch selbst herbeigeführt hat und man allein an seiner Situation schuld ist. Sich dies einzugestehen, aufzuschreiben und als Buch zu verlegen, ist wie sich selbst zu spiegeln. Fast emotionslos schreibt der Autor im Tagebuch-Stil diese Zeit nieder. Doch das hat man oft bei Menschen, die ein Trauma erlebten und über sich selbst reflektierend berichten.

Irritiert hat mich zuerst folgendes: Anfangs las es sich so, als ob der Zusammenbruch die Folge einer Silvesternacht war, in welcher Herr Belser mit Freunden feierte und dem Alkohol und Heroin kräftig zusprach. Doch später im Buch kam dann der Hinweis, dass er schon knappe drei Jahrzehnte drogenabhängig war – die besagte Silvesternacht war also nur das Tröpfchen, welches das Fass zum Überlaufen brachte und er als Folge in ein zehnwöchiges Koma fiel – nur die Hightech Medizin und ein ganzer Ärztestab retteten ihm das Leben.

Und dann kam erst einmal die Ernüchterung. Die vielfältigen ungünstigen Diagnosen degradierten ihn zum Pflegefall – austherapiert – abgeschoben – Pflegeheim. Das ist nichts Neues, seit in den Krankenhäusern nach DRG-Fällen abgerechnet wird – Kostenfaktor Patient.

Und so begann seine achtjährige Odyssee – Pflegeheim, geschlossene Psychiatrie, Physiotherapie, Reha-Maßnahmen, Gehwagen, Rollator, Krücken, Stock, auch Testperson einer Testreihe für ein neues Medikament für Hepatitis C, Hüft- OP, Übungen der Merkfähigkeit - alles ermüdend, anstrengend und langwierig. Und zwischendurch immer mal wieder der Suchtdruck, Depressionen, auch leichte Aggressivität, Schmerzen und manchmal auch Verzweiflung.

Der lange steinige Weg, aus dem tiefen Tal ins neue Leben hinein, wurde durchweg getragen vom eisernen Willen des Autors, dem Willen, ohne Hilfsmittel wieder am Leben teilhaben zu können, wieder gesund zu werden. Und die vielen Jahre wurden auch getragen von der Liebe seiner Familie. Was viele für unmöglich und nicht machbar hielten, auch Teile der Ärzteschaft, hat Herr Belser mit einer großen Portion Glück, Durchhaltevermögen, Zuversicht und den Glauben an sich selbst bewerkstelligt.  2014 war es endlich soweit, seitdem kann der Autor wieder ein normales Leben führen. Er hat seine Chance gut genutzt, sich sein Leben - eigentlich ein neues Leben, zurückerobert.

Ich empfehle das Buch sehr gern weiter. Es ist ein Mutmachbuch, auch in schwierigen Situationen nicht aufzugeben und es ist ein Buch, welches die Folgen des Drogen/Alkoholkonsums vor Augen führt – ein erschütternder Live-Bericht eines gestrauchelten Mannes, der sich wieder an die Oberfläche in ein neues Leben gekämpft hat. Ich wünsche Herrn Belser alles Gute, ein glückliches langes Leben im Kreise seiner Familie und ein Leben ohne Drogen – ich wünsch ihm, dass er den Versuchungen immer widerstehen kann und clean bleibt.

Heidelinde Penndorf

(April 2019)

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Cover des Buches Das Koma (ISBN: 9783734570063)
D

Rezension zu "Das Koma" von Reinhard Belser

Grosses Gefühlschaoas meinerseits
Daniela_Latzelvor 4 Jahren

 Das Koma,- mein größtes Glück ist ein Buch was mich sehr zwiegespalten hat und ich ehrlich gesagt auch gar nicht weiß wie ich meine Rezension beginnen soll. Am besten beginne ich erstmal mit dem Schreibstil. Der Autor schreibt fließend und leicht, als würde man sich mit ihm unterhalten. Das gefällt mir. Er schildert seine Therapieverläufe, seinen Krankheitsverlauf , seine Süchte seine Sehnsüchte. Er berichtet von Menschen mit ähnlichem Schicksal und von seinen Rückfällen. Oft denke ich beim Lesen , dass kann alles nicht wirklich passiert sein oder sowas wie, wie egoistisch ist er -oder frage mich-warum unterstützt ihn seine Frau? Dann wiederum weiß ich aus meiner beruflichen Laufbahn , dass alles genauso laufen kann wie der Autor schildert. Ich habe beim Lesen mit unterschiedlichen Gefühlen zu kämpfen. Auf der einen Seite freue ich mich, dass der Autor nach der Katastrophe nicht aufgegeben hat und sein Leben wieder in geordnete Bahnen, mit Hilfe von ganz, ganz vielen Menschen , gelenkt hat. Auf der anderen Seite bin ich auch wütend, ja das ist das richtige Wort, auf den Menschen der sowas seiner Frau, aber vorallem seiner Tochter antut. Er hat so viele Jahre seiner Tochter verpasst wegen seiner eigenen Doofheit , seiner Sucht. Ich verstehe auch nicht, warum die Frau weggesehen hat. Das Suchtproblem muss ja schon da gewesen sein ehe das Kind auf der Welt war. Da frage ich mich, warum setzt man mit so jemandem ein Kind in die Welt. Da kann die Liebe noch so groß sein. Aber man weiß doch im Vorfeld was Drogen und Alkohol anrichten können und ihn dann noch zum Familienvater zu machen?! Mut , Leichtsinn, Egalhaltung, Hoffnung das er sich ändert? Ich weiss es nicht. Ich bin mittlerweile selbst im 20 Beziehungsjahr angekommen und ich weiß, dass ich das alles von meinem Mann nicht hingenommen und Kinder hätte ich schon gar keine Kinder mit ihm bekommen. Es ist ja nicht nur der Akutzustand, es sind ja auch einfach die ganzen körperlichen Probleme die aus jahrelangem Missbrauch resultieren. Und die, die muss/ musste der Autor ja ebenfalls durchleben. Und auch wieder nicht allein. Auch hier müssen Frau und jetzt Kinder zurückstecken, mehr dasein als üblich. Aber auch gönne ich dem Autor seinen gelungenen Kampf zurück ins Leben, seine glückliche Familie und sein Familiennachwuchs. Ihr seht also dass dieses Buch ganz schönes Gefühlschaos verursacht. Von mir gibt 5 Sterne für das Buch, aber keinen für das, was seine Familie wegen ihm durchleben musste/ muss.

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