Reinhard Brandt

 3,3 Sterne bei 10 Bewertungen
Autor*in von Klassische Werke der Philosophie, Philosophie und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Reinhard Brandt, geboren 1937, Studium Latein, Griechisch und Philosophie (Staatsexamen) in Marburg, München und Paris. 1972 bis 2002 Professor für Philosophie in Marburg, viele Gastprofessuren. 2004 Christian-Wolff-Professor in Halle. Leiter der Marburger Arbeitsstelle zur Weiterführung der Akademie-Ausgabe von Kants Gesammelten Schriften. Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft der Universität Frankfurt und korr. Mitglied der Akademie zu Göttingen, im Sommer 2005 Gast im Wissenschaftskolleg zu Berlin. Bücher: Philosophie in Bildern. Von Giorgione bis Magritte (2000, 2002); Die Bestimmung des Menschen bei Kant (2007, 2009); Können Tiere denken? (2009); Immanuel Kant – Was bleibt? (2010); Wozu noch Universitäten? (2011).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Reinhard Brandt

Neue Rezensionen zu Reinhard Brandt

Cover des Buches Ruhm, Tod und Unsterblichkeit (ISBN: 9783552052994)
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Rezension zu "Ruhm, Tod und Unsterblichkeit" von Konrad Paul Liessmann

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Zeitlose Endlichkeit

„Die Betrachtung über den Sinn des Todes kann nur eine Ergänzung zum Nachdenken über den Sinn des Lebens sein.“ (S.46)

Zum Inhalt: Ein – wenn nicht – das essentielle Thema des Lebens ist es, dessen sich die Referenten in diesem Band zum „Philosophicum Lech“ annehmen: der Endlichkeit. Im spezielleren unserer Endlichkeit als Individuen, eventuell als Geist – sowohl im intellektuellen wie metaphysischen Sinne –, als thermodynamische Emanation oder gar als Spezies. Der Fokus liegt dabei, von unterschiedlichen Warten aus betrachtet, immer wieder auf der dem denkenden Wesen immanenten Grundfrage nach dem Sinn. „Die Betrachtung über den Sinn des Todes kann nur eine Ergänzung zum Nachdenken über den Sinn des Lebens sein.“ (S.46)
Sowohl kühnere Ansätze und Herausforderungen an den philosophisch geschulten Intellekt, als auch handfeste Überlegungen (hier sei v.a. der Beitrag von Eugen-Maria Schulak erwähnt), sowie in ihren ethischen Ansätzen polarisierende Gedankengänge (z.B. der Beitrag von Johannes Huber) finden ausgewogen Platz und rütteln nicht all zu selten an den Grundfesten der Überzeugungen des Lesers. Dies primär im positiven Sinne, eben diesen Leser auf ein philosophisches Abenteuer von finaler Relevanz jedoch ungewissem Ausgang mitnehmend. Durchwegs positiv durchdrungen sind die Vorträge von der Vorsicht, um nicht zu sagen der berechtigten Scheu, vor end-„gültigen“ Aussagen, sowie platten Verallgemeinerungen oder gar der Verunglimpfung glaubensphilosophischer Erklärungen zum Thema Tod oder einem potentiellen Leben danach.
Ein spezielleres Augenmerk wird auch auf den Umgang mit Tod, Ruhm und der wie auch immer definierten Unsterblichkeit in einem Zeitalter medizinischer Machbarkeiten, mediengetriebener Kurzzeitberühmtheiten und der Verdrängung nicht des Todes wohl, aber der Sterbenden gelegt.
Als Grundtenor zieht sich bei aller Kühnheit der Denkkonstrukte die Erkenntnis durch den Text, dass an der Grenze, die der Tod markiert jedes in bekannten Bahnen verlaufende Denken, Erklären, Philosophieren an einen unüberwindbaren Abgrund gerät. „Endlosigkeit und Anfangslosigkeit – daran muß selbst prinzipielles Denken scheitern.“ (S.178) So wird letzten Endes klar, dass die Beschäftigung mit unserer Endlichkeit wichtig ist, jedoch letzten Endes der Fokus auf dem Leben liegen muss. Und auch hier gilt „Philosophie ist Lebensbegleitung.“ (S.94).

Enthalten Texte:

Ruhm, Tod und Unsterblichkeit (Konrad Paul Liesmann)
Über den Umgang mit der Endlichkeit

»Den Tod aber statuire ich nicht« (Reinhardt Brandt)

Not und Notwendigkeit des Todes (Volker Gerhard)

Bedingungen der Möglichkeit eines Lebens nach dem Tod. (Peter Strasser)
Eine philosophische Jenseitsbetrachtung

Jedermann beim Philosophen (Eugen-Maria Schulak)
Über den Umgang mit der Endlichkeit

»Worüber man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen« (Armin Nassehi)
Über die Geschwätzigkeit des Todes in unserer Zeit

Ruhm und Unsterblichkeit (Klaus Thiele-Dohrmann)
Zur Geschichte eines Menschheitstraumes

Das Abwesende, das stets anwesend ist (Natias Neutert)
Die Beunruhigungsfigur des Denkens

Das Los des Lebens (Marie-Luise Angerer)
Star Search Success: Die Rahmung postmodernen Subjektivität

Genea-Logik (Sigrid Weigel)
Vom Phantasma des Fort- und Nachlebens im Erbe

Länger Leben (Johannes Huber)
Medizinische Perspektiven und ihre Bedeutung für die Gesellschaft

Religion, Unsterblichkeit und der Glaube an die Wissenschaft (Thomas Macho)

Fazit: Keine leichte, jedoch eine ungemein lohnende Lektüre nicht nur für „Berufsphilosophen“. Der Text, die Ansätze, die Sichtweisen eröffnen neue Türen im Kopf und Perspektiven auf das Thema frei nach dem Motto: „Interessant! So hatte ich das noch gar nicht gesehen.“ Die Standpunkte polarisieren nicht zu selten, regen an eigene Denkschemata zu hinterfragen und mit offeneren Augen und Ohren die öffentlichen Diskussionen zu verfolgen.

Zum Buch: Die Texte im 7. Band des „Philosophicum Lech“ finden ihre buchbinderische Heimat zwischen für Paperbacks typischen flexiblen Buchdeckeln, die einen nicht sehr stabil verleimten Buchblock umschließen. Ein exzessives Arbeiten mit dem Text oder gar ein zu forsches Aufspreitzen des Buchrückens verbietet sich durch eben diese qualitativ nicht sehr hochwertige Verarbeitung. Typografisch ist der Text einfach und sehr gut leserlich gehalten, mit auch optisch sauberer Aufteilung in Text und Quellennachweis. Der Druck der Bilder ist für den Zweck der illustrativen Ergänzung ausreichend und mit den Abstrichen welche der Bedruckstoff einfordert gut realisiert. Die Haptik hinterlässt trotz der genannten Abstriche einen durchaus positiven Gesamteindruck des Buches.

Cover des Buches Können Tiere denken? (ISBN: 9783518260173)
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Rezension zu "Können Tiere denken?" von Reinhard Brandt

Jari
Rezension zu "Können Tiere denken?" von Reinhard Brandt

Können Tiere denken? Diese Frage stellen sich die Menschen schon seit langer Zeit. In seinem Buch macht sich Brandt Reinhard auf die Suche nach einer Antwort.
Er untersucht die verschiedenen Bewusstseinsebenen von Mensch und Tier und vergleicht diese.
Sachlich argumentiert der Autor dafür, dass Tiere nicht denken können und führt seine Auslegungen an. Dabei stellt sich jedoch die Frage, wie weit mathematische Fähigkeiten für das Überleben eines Tieres wichtig sind, und ob diese als Beweis, dass Tiere zwar kognitive Fähigkeiten haben, aber nicht denken können, zulässig sind.
Bei der Lektüre stellt sich schnell das Gefühl ein, dass sich der Autor nicht wirklich auf das Thema und das Tier an sich eingelassen hat. Zwischen den sachlichen Zeilen schimmert eine leichte Überheblichkeit hervor, die vor allen jenen Lesern sauer aufstossen wird, die Tiere als eigenständig denkende Wesen akzeptieren.
Das Buch weist eine sachliche und einigermassen akzeptierbare Beweisführung auf, ist jedoch für meinen Geschmack zu menschenverherrlichend. Tierfreunde, die sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen möchten, können zum Buch greifen, sollten sich jedoch besser ihre eigenen Gedanken machen.

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