Cover des Buches Rettet Europa, nicht nur die Banken! (ISBN: 9783828832923)
Rezension zu Rettet Europa, nicht nur die Banken! von Reinhard Crusius

Hochaktuelles Thema, etwas koddriger Schreibstil, aber interessant, sehr umfassend und informativ

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Hochaktuelles und wichtiges Thema, eher zum Nachschlagen als zum kompletten Durchlesen geeignet

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren

Reinhard Crusius übt in seinem sehr umfangreichen Werk Kritik an der europäischen Krisenpolitik und nebenher auch an ihrer Darstellung in den Medien. Beides sieht er als fehlgeschlagen an. Die Bürger Europas werden unwissend gelassen, falsch informiert und gegeneinander aufgewiegelt. All dies schadet Europa, auch in politischer und sozialer Hinsicht.

Der Autor benennt u. a. (eine vollständige Auflistung aller Themen würde den Rahmen einer Rezension sprengen) die Fehler, die schon bei der Euro-Einführung gemacht wurden und sich nun in der Krise negativ auf das System auswirken. Daneben wird natürlich die so genannte "Griechenland-Rettung" näher beleuchtet, eben so wie die Bankenkrise, die dieser vorausging.

In Exkursen, wie z. B. zur Euro-Krise oder zur Fälschung von Sozialstatistiken wird genauer auf wetierführende Themen und Begriffe eingegangen, die mit dem Hauptthema, der wirtschaftlichen Misere Europas, verwoben sind.

Besonders die Problematik, dass die EU eine Wirtschafts- und keine Sozialunion ist und die Gefahren, die daraus entstehen, wird in den Medien eher heruntergespielt, in diesem Buch aber sehr anschaulich erklärt.

Im letzten Teil gibt der Autor Anregungen und Vorschläge, wie man jenseits von TINA (there is no alternative) und diktatorischem Gehabe die EU-Krise auffangen könnte (wenn dies politisch und wirtschaftlich gewollt wäre, worauf ebenfalls näher eingegangen wird, Stichworte: Wirtschaftsliberalismus und Raubtierkapitalismus).

Der Inhalt ist sehr interessant und informativ. Probleme bereiteten mir jedoch als Leser der Druckausgabe das ständig wechselnde Schriftbild mit seinen verschiedenen Schriftsätzen und -graden. Besonders der Fettdruck von besonders wichtigen oder plakativen Sätzen erinnerte mich sehr stark an die Bild-Zeitung.

Der Erzählstil ist leider teilweise ziemlich grenzwertig, was Objektivität und Klarheit angeht. Der Autor schreibt bei Themen, die ihm am Herzen liegen, sehr aggressiv und flapsig. Dabei übertreibt er es an vielen Stellen jedoch. Mir gefällt ein klarer und sachlicher Stil deutlich besser. Das ist halt Geschmacksache.

Fazit:

Ein informatives und wichtiges sowie hochaktuelles Buch, wenn auch nicht einfach zu lesen. Im Rahmen einer Leserunde habe ich es komplett gelesen. Als privater Leser hätte ich es vermutlich eher als Nachschlagewerk verwendet.

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