Das erste Problem ist natürlich schon, dass das Buch (erschienen 2005) teilweise veraltet ist. Die Kritik an zum damaligen Zeitpunkt noch halbwegs aktueller Ereignisse (v.a. rückblickend auf die rot-grüne Koalition) ist also angesichts der jüngeren Krisen (brandaktuelles Stichwort: Euro) und Entscheidungen der aktuellen Koalition seit 2005 eher weniger bedeutend. Die allgemeineren Kritiken, die Sprenger äußert, jedoch schon. Und vieles davon kann ich auch nachvollziehen, und selbst wenn nicht, regt es doch zumindest zum Nachdenken an. Die vielen Nachteile des Steuersystems etwa. Und auch bei den namensgebenden Bevormundungen seitens des Staates ist der eine oder andere Kritikpunkt dabei, der Denkanstöße gibt.
Allerdings konnte ich mich weitaus seltener mit den dargebotenen Lösungsvorschlägen anfreunden. Teilweise wirken sie zu utopisch, teilweise sind sie mir persönlich zu neo-liberal. Und dem hier und da mitschwingenden Unterton des "Möge der Stärke sich durchsetzen - wer es nicht schafft, den bestraft halt das Leben" konnte ich überhaupt nichts abgewinnen.