Reinhard Kriechbaum

 4,7 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

Geboren 1956 in Graz. Studium der Kunstgeschichte und Volkskunde an der Universität Graz, Chordirigieren und Gesang an der dortigen Musikhochschule. Von 1982 bis 1989 Kulturredakteur der „Salzburger Nachrichten“, 1989 bis 1991 Leiter der Pressestelle der Erzdiözese Salzburg. Kulturjournalist für in- und ausländische Medien. Seit 2004 Chefredakteur und Herausgeber der Salzburger Internet-Kulturzeitung „DrehPunkt-Kultur“. Reisejournalismus mit Schwerpunkt Osteuropa. Autor der „Bräuche im Jahreskreis“-Reihe im Verlag Anton Pustet.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Reinhard Kriechbaum

Neue Rezensionen zu Reinhard Kriechbaum

Wir alle brauchen Bräuche

Reinhard Kriechbaum präsentiert uns in diesem dritten Band um Jahreszeit-Bräuche aus dem Alpenraum Traditionen rund um die Fastenzeit bis nach Ostern. 

Der Heringsschmaus ist vor allem in Österreich wohl bekannt, doch „Kreuzlstecken“? 

Vielerorts gibt es Riten, die scheinbar christlich, doch eigentlich heidnischen Ursprungs sind. Einige sind traditionelle Frühlings- bzw. Fruchtbarkeitssymbole sind. Manches, wie z.B. „Auf die Grean gehen“ hat seinen Ausgang in der Flurbeschau und wird nach wie vor gepflegt, auch wenn sie von den örtlichen Fremdenverkehrsverbänden touristisch vermarktet werden.

Der Autor geht auch der Frage nach, warum denn ausgerechnet der Hase die Eier bringt. Auch Johann Wolfgang von Goethe kannte den Brauch des Eiersuchens im Garten aus seiner Kindheit(S. 155). 

Zum Thema Fasten gibt es einen Spruch, den sich alle jene ins Stammbuch schreiben sollten, die ihre Mitmenschen zu vegetarischen oder veganen Lebensweise umerziehen wollen:

„Willst du fasten, tue es; willst du lieber kein Fleisch essen, iss es nicht, lass aber dabei den Christenmenschen ihre Freiheit.“ (Ulrich Zwingli, Reformator; S. 20) 

Anschauliche Bilder der verschiedenen Bräuche ergänzen dieses Buch über Fasten- und österliche Bräuche.  

Gerne gebe ich hier wieder 5 Sterne, denn wir alle brauchen Bräuche.

 

 


Das lange Warten auf das Christkind hat ein Ende ...

Dieses Buch im ungewöhnlichen Format von ca. DIN A5 quer nimmt uns auf eine Reise durch verschiedene Bräuche zur Adventzeit im deutschsprachigen Raum mit. 

Wer hat gewusst, dass der Adventkranz ein recht junger Brauch aus den 1960ern ist? 

Da gibt es die Wallfahrt „zum Christkindl“ nahe der oberösterreichischen Stadt Steyr schon länger: 1695 erwarb ein Feuerwächter aus Steyr eine Christkind-Figur aus Wachs und legte damit den Grundstein zur gleichnamigen Pfarrkirche. Heute verzeichnet das dortige Postamt mehrere Millionen Briefe und das trotz aller Unkenrufe, die Briefpost stürbe aus. 

So mancher Christbaumschmuck mutet ein wenig seltsam an. Wie kommt ein Gurkerl bzw. ein Vogerl aus Glas auf den Weihnachtsbaum? Nachzulesen auf S. 148 bzw. S. 152. 

Manche Bräuche vermisch(t)en sich mit heidnischen Ritualen und machen entsprechend Lärm.

Auch die Geschichte des wohl berühmtesten Weihnachtsliedes, das 2018 seinen 200. Geburtstag feiert, darf nicht fehlen. 

Was es mit dem „Bohnenkönig“ auf sich hat, erfährt der neugierige Leser auf S. 227. 

Meine Meinung: 

Eine gelungene Mischung aus alten und neueren Bräuchen, die weder die religiöse Bedeutung des Weihnachtsfestes, noch auf die Hinwendung zu Kitsch und Kommerz vergisst. 

Jeder Brauch ist mit einem passenden Foto ergänzt. Eine nette Idee, abseits von mit allerlei Ramsch bestückten Adventkalendern, die Wartezeit auf Weihnachten mit dem Vorlesen (und vielleicht ausüben) eines der Bräuche zu verkürzen. Hier haben kleine und große Kinder bestimmt Freude. 

Fazit: 

Kann das Warten auf das „Christkind“ verkürzen. Auch als Mitbringsel eine nette Idee. Gerne gebe ich dafür 5 Sterne.

 


Cover des Buches Scheller, Schleicher, Maibaumkraxler (ISBN: 9783702506643)
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Rezension zu "Scheller, Schleicher, Maibaumkraxler" von Reinhard Kriechbaum

WinfriedStanzick
Rezension zu "Scheller, Schleicher, Maibaumkraxler: Bräuche in Österreich: Fasching, Ostern, Frühling" von Reinhard Kriechbaum

Auch aus der Perspektive Deutschlands, wo der Rezensent geboren ist und seit dem auch ohne Unterbrechungen lebt, ist das hier zu besprechende Buch von Reinhard Kriechbaum, einem begeisterten und engagierten Kultur- und Brauchtumshistoriker aus Österreich von hohem Interesse. Nicht nur schärft es den Blick auf die eigenen, von dem Verschwinden bedrohten Bräuche, besonders die in der Region ( der Rezensent lebt im Odenwald), sondern es ist auch für die nach wie in die Millionen gehende Zahl von Touristen, die zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten in Österreich zum Teil schon seit Jahrzehnten ihren Urlaub verbringen, ein ansprechender Führer. Denn sicher lassen sich der Urlaub und der Besuch des einen oder anderen öffentlichen zelebrierten Brauchs ganz gut miteinander verbinden.

Wie wäre es also mit dem Besuch einer der unzähligen Faschingsbräuche oder auch die unzähligen Veranstaltungen rund um die Osterzeit ? Denn dort wie auch bei uns gilt: je globaler das Dorf wird, umso wichtiger ist die regionale Rückbindung, das Bewusstmachen der Wurzeln. Deshalb sind Bräuche nicht etwas, was man als Nostalgie bezeichnen sollte, sondern sie leben, weil sie sich nicht
überlebt haben.

Ein schönes und wichtiges Buch.

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