Was hat die hunderte Jahre alte Tradition der Samurai dem heutigen Management des Westens zu bieten? Was können Führungskräfte von den Kampftechniken des Budos lernen und in ihren Betrieben umsetzen? Welche Tricks haben Verkäufer auf Lager, wenn sie aus einem Samurai-Management-Training zurückkehren? Der Autor Reinhard Lindner beschreibt in seinem Buch „Der Samurai Manager“ unter anderem Riten, Sitten und Gebräuche aus Japan, die Kunst des Kampfes und Unterschiede zu anderen asiatischen Unternehmensgebaren. Lindner liegt sehr viel daran, dass wir die japanische Unternehmenskultur verstehen, genauso wie deren Sozialverhalten. Daher wird das japanische Management vieler Firmen vorgestellt, aber auch, was ein koreanisches Unternehmen davon unterscheidet und besser sowie erfolgreicher macht.
In aufgezeichneten Interviews von in Japan arbeitenden Managern zeigt Lindner die Unterschiede zu vielen westlichen Unternehmen. Viele der Werte eines Samurai sind natürlich auch uns bekannt und werden gelebt, allerdings gibt es bis heute keinen Ehrenkodex bei Managern wie bei Ärzten und anderen Berufsgruppen. Der Autor macht uns deutlich, dass, wer von seinen Mitarbeitern zum Beispiel Ehrlichkeit, Mut und Entschlossenheit verlangt, dieses vorleben muss. Etwas, was eigentlich selbstverständlich ist, geht in vielen Bereichen verloren, wie all die öffentlich gemachten Skandale deutlich zeigen.
Das Timing bei Verkaufsgesprächen zeigt uns, wann es Zeit ist, das Richtige im richtigen Moment zu sagen, und wann wir verloren haben. Auch hier treten wichtige Aspekte aus den Übungseinheiten des Budo in Kraft, die auch für Käufer nicht unwichtig sind. Die richtigen Fragen zur richtigen Zeit und ich habe eine Menge Geld als Käufer gespart oder als Verkäufer einen guten Schnitt gemacht. Das alles ist mit viel Übung machbar.
Viele Prominente, Politiker wie Geschäftsleute des Westens, leben bereits nach den alten Vorstellungen der Samurai. Es gibt Trainingscamps für Lernwillige, die der Autor vorstellt, welche abgeschieden und bar jeglicher Ablenkungsmöglichkeiten sind. Wir lernen den „letzten Samurai“, Hidetaka Nishiyama, ein wenig kennen, dessen Worte lassen erahnen, wie sehr diese Lindners Leben geprägt haben, wie auch der im Epilog vorgestellte „größte Sieg“ in seinem Privatleben.
Allerdings kommt allzu oft der Eindruck, dass hier Werbung in eigener Sache gemacht werden soll, fehlende Worte, Buchstaben, Schreibfehler mindern das Lesevergnügen. Das macht aber den Informationsgewinn dieses Buches nicht geringer. Ob es nun ein nur von Informationen über die Japanische Kultur, die Werte der Samurai und ihre Vorzüge für westliche Unternehmen und ihr Personal handelndes Buch ist, oder doch mehr Werbung für die Seminare und Vorträge des Autors, möge der Leser/die Leserin entscheiden.
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