Rezension zu "Der Haifisch" von Reinhard Schlüter
Eine Biographie, die lebendig ist. Sie nimmt den Leser mit in eine Zeit, in der die Menschheit quasi noch so unterentwickelt war, dass große Sprünge in Sachen Forschung und Entwicklung quasi tagtäglich gemacht wurden. Wir finden kleine Anekdoten, zum Beispiel, dass die Rapp Motoren dafür bekannt waren, an der Kriegsfront ständig auszufallen und ausgerechnet aus dieser Firma die Bayerischen Motorenwerke wurden. Dazwischen kommen Zeitzeugen zu Wort, werden die allgemeinen Zustände in Europa zwischen den Kriegen beschreiben und das Leben, das Camillo Castiglioni führte. Die Biographie von einem, der das kapitalistische System für das erkannte, was es war und zu seinem Bedarf genutzt hat. Gespielt hat er dabei mit dem Geld der Reichen, nicht den Leben der Armen. Posthum lässt sich leider nur sagen: Ist der Ruf erst ruiniert …