Reinhard Schultze

 3,8 Sterne bei 25 Bewertungen
Autor von Das Wasserhaus.
Autorenbild von Reinhard Schultze (©privat)

Lebenslauf

Reinhard Schultze wurde in Aachen geboren und studierte Rechtswissenschaften in Berlin. Nach Abschluss seiner Promotion arbeitete er als Justiziar einer Landesfilmförderung in Potsdam-Babelsberg, bevor er 2000 nach München wechselte, wo er seither lebt und arbeitet. 2018 veröffentlichte er sein Roman-Debüt "Schneefeuerball" (Verlag Himmelstürmer), mit dem er zahlreiche Leseeinladungen erhielt, unter anderem in die Volksbühne Berlin Roter Salon, in das Theater Stuttgart und das Theater Augsburg, in die Bücherhallen Hamburg, nach Wien und Chur.  

Im März 2021 erschien sein zweiter Roman "Das Wasserhaus" (Verlag Grafit), ein packender Umweltroman rund um das Thema: Wem gehören die letzten Ressourcen der Welt? Der gründlich recherchierte und gesellschaftspolitisch aktuelle Plot, der lebhaft an die Forderungen von Fridays for Future erinnert, ist zugleich ein Familienroman. Als ein bahnbrechendes Projekt zur Wiederaufbereitung von Wasser, dem sich einzelne Romanfamilienmitglieder verschrieben haben, in finanzielle Schieflage gerät, kann nur das Familienerbe noch helfen. So müssen sich alle  der Frage stellen: wieviel bin ich - ganz persönlich - bereit aufzugeben, um anderen den Zugang zur lebensnotwendigen Ressource Wasser zu ermöglichen? Das Global Village hätte fraglos verdient, dass jeder mit anpackt. Nur möchte niemand dafür den traditionsreichen und wertvollen Besitz aufs Spiel setzen, der seit Jahrhunderten den Kitt in ihrer Familie bildet: Burg Gauchstein und sein legendäres Wasserhaus. Es ist das einzige Gebäude, das alle Wirren der Jahrhunderte heil überstanden hat...

"Das Wasserhaus" erhielt bereits zu seinem Erscheinungstermin prominente Leseempfehlungen von Renate Künast (MdB, Buchautorin und Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft a.D.), Dr. Barbara Hendricks (MdB, Bundesministerin für Umwelt und Naturschutz a.D.) und von Christoph Klimke (Buchautor und Träger des Ernst-Barlach-Preises für Literatur). 

Alle Bücher von Reinhard Schultze

Cover des Buches Das Wasserhaus (ISBN: 9783894257705)

Das Wasserhaus

 (25)
Erschienen am 18.03.2021

Neue Rezensionen zu Reinhard Schultze

Cover des Buches Das Wasserhaus (ISBN: 9783894257705)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "Das Wasserhaus" von Reinhard Schultze

Konstrukt und Stil haben mir den Zugang zu dem gut gemeinten Buch versperrt.
Gwhynwhyfarvor 2 Jahren

Der Anfang: «Wenn sie ihnen heute die Geschichte ihrer Familie erzählen wird, wird sie sich Papa zum Vorbild nehmen. Papa hat seinen Job damals gut gemacht und wenn sie ihren Job ebenso gut machen wird, werden Mies, Senta, Flocke und Jeffrey das fehlende Brimborium hinzustaffieren: all das, was es einmal gegeben hat, aber seit 1945 nicht mehr gibt – seit jenem Tag, an dem eine in letzter Minute abgeworfene Kriegsbombe die Familienburg zu einer Ruine reduziert hat.» 


Wem gehört das Wasser? Gehört es Konzernen, die Besitz anmelden oder ist Wasser ein Allgemeingut, das allen Menschen gehört, zu dem jeder Zugang haben muss? Wird es einen Wasserkrieg geben? Mit diesem Thema beschäftigt sich der Roman. Ich habe mich schwergetan beim Lesen, hin und wieder quergelesen, besonders am Anfang. Konstrukt und Stil haben mir den Zugang zu dem gut gemeinten Buch versperrt.


Die Allgäuer Familie Holzrichter hat tiefe Wurzeln, eine bewegende Geschichte mit Stolz und Tradition. Das Oberhaupt ist Ma. Zum Familienbesitz gehört eine Burgruine in Sachsen; nicht verkäuflich, da Ruine. Eine der letzten Kriegsbomben zerstörte die Burg, verblieben ist das intakte Wasserhaus auf dem Gelände. Mutter Marianne, genannt Ma, hat vier Kinder: Mies, Jeffrey, Senta und Flocke. Ma hatte das Gebäude einer insolventen Regenschirmfabrik erworben, um es in ein Geschäftshaus umzuwandeln. Und nun will sie in ein Projekt einsteigen, das sich um die Wiederaufarbeitung von verschmutztem Wassers in Südafrika kümmert. Für den Kredit des Unternehmens muss sie allerdings die Familienburg, bzw. das Wasserhaus, als Banksicherheit einsetzen. Sie darf das nicht allein entscheiden, benötigt die Unterschriften der gesamten Familie. Der Roman beginnt mit dem Familientreffen und uralten Geschichten aus der Familienchronik, bis hin zu den Raubrittern. Nun werden sämtliche Familienmitglieder mit ihren Eigenheiten vorgestellt. Ich fragte mich, wo will der Autor mich hinführen? Diese Anreihen von Anekdoten der Familiengeschichte, mehr oder weniger zusammenhanglos hat mich eher gelangweilt und die reihenweise Vorstellung der Personen schien mir reichlich konstruiert. Man bastelt zusammen, was aneinanderkrachen muss und das kompakt, ohne es literarisch Stück für Stück aufzublättern.


«Man bekommt schon ’ne Menge mit. Die Profs sind gut, sagt sie.

Und die Jungs? Er grinst.

Sie überlegt. Die meisten ihrer Kommilitonen haben sich vagabundierenden Idealen verschrieben. Das Projekt, für das sie sich sofort gemeldet hat, lautet »Menschenrechte und Arbeitsbedingungen in der Globalisierung«. Ihre Familie inklusive Jeffrey würde es bestimmt für Kinderkram halten, allerdings findet sie, es kann nicht schaden, selbst darüber zu diskutieren, anstatt Fernsehmoderatoren zuzusehen, wie die mit ihren Showgästen darüber reden.»


Adoptivsohn Jeffrey, genannt Boxer, ist in Afrika geboren. Er musste Jura studieren; so wollte es Ma. Nun arbeitet er als Anwalt für Gesellschaftsrecht. Er ist der Typ-Klappehalten, hält sich aus jedem Konflikt heraus. Mies arbeitet bei einem Schweizer Lebensmittelkonzern auf verantwortungsvollem Posten – das große N lässt grüßen. Senta, Architektin und Mitherausgeberin einer Architekturzeitschrift hat gerade ein Baby bekommen und pflegt Work-Balance, will nur noch Teilzeit arbeiten, um für die Familie Zeit zu haben. Flocke wird «Die Bundeskanzlerin» genannt, hat Politik studiert, setzt sich für Menschenrechte und soziale Projekte ein. Der Vater ist UNI-Professor. 


Neben dem Hauptthema Wasser kommen Konzernpolitik (was ja noch passt), Diversität, verschiedene Familienstrukturen und Lebensmodelle, Arbeitsüberlastung, Weltansichten usw. zum Tragen, was den Roman thematisch überfrachtet und konstruiert wirkt; Gesellschaftliches wird eben auch nur angeschrammt, die Themen erhalten keine Tiefe bei der Masse. Trotz oder vielleicht gerade darum bleiben die Charaktere hölzern und und seelenlos. 


«Berichtet man die Geschichte Erwachsenen, ist sie ermüdend, denn der Erzähler verfängt sich im Gestrüpp stochernder Rückfragen.»


Endlich geht es dann um das Hauptthema, das Wasserprojekt in Südafrika. Wem gehört das Wasser? Das Problem der Wasserknappheit auf unserem Planeten wird dargestellt, der Krieg ums Wasser, die Verschwendung. Interessant fand ich u.a. das Problem der stillgelegten Minen; Wasser, das hineingepumpt wird, Regenwasser, das sich dort sammelt und Sulfidmineralien auswäscht – ein Trinkwasserproblem entsteht. Es geht um den Krieg der Konzerne, die Wasserrechte, Landwirtschaft, um unseren eigenen verplemperten Wasserverbrauch, den sorglosen Umgang mit Ressourcen. Und hier passiert das, was in manchen aufklärenden Romanen nicht funktioniert: die langen wissenschaftlichen Einlagen, die dem Leser das Thema erklären – hier extrem, zerstören den Fluss der Geschichte. An vielen Stellen klingt es hier nach abgeschriebenen Passagen aus Büchern und Aufsätzen, die absatzweise hineinkopiert wurden. Am Ende sage ich mir, da hat jemand viel und gut recherchiert, konnte sich von seinem Material nicht trennen und hat drum herum eine Geschichte gebaut, Figuren erfunden, die dort hineinmüssen. Nicht die Erzählung hat das Wort, sondern das Wissen aus dem Fachjournal. Was mich zusätzlich nervt, ist der ganz hoch erhobene Zeigefinger gegenüber dem Leser. Ich sage dir, wie du zu denken hast, was du falsch machst. Ich liebe aufklärende Romane. Belehrende Romane mag ich nicht. Und kommen wir zur Stilkritik. Derzeit ist es in Mode, die grammatischen Zeichen der wörtlichen Rede wegzulassen. Bisher hatte ich nie ein Problem damit, weil dies stilistisch sicher eingesetzt wurde. Hier hat es mich erschlagen, da das Buch fast ausschließlich aus Dialogen besteht. Bisweilen ist man verwirrt: Wer, wie, was wird gesagt, gedacht, wer handelt? Es gibt interessante Informationen in diesem Buch zum Thema Wasser, einiges ist bekannt, anderes nicht so verbreitet. Aber ganz ehrlich, bei Interesse ist es besser zum Thema ein Sachbuch zu lesen.


Reinhard Schultze wurde in Aachen geboren und studierte Rechtswissenschaften in Berlin. Nach Abschluss seiner Promotion arbeitete er als Anwalt und Justiziar einer Landesfilmförderung in Potsdam-Babelsberg, bevor er 2000 nach München wechselte, wo er seither lebt und als Syndikusrechtsanwalt im Medienbereich arbeitet. Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen erschien 2018 sein Debütroman »Schneefeuerball«. Wie diesen sieht Autor Reinhard Schultze auch »Das Wasserhaus« ganz in der Tradition jener Universalromane, die Gesellschaftliches, Politisches und Historisches miteinander verweben, um auf diesem Boden die Geschichten ihrer Helden zu erzählen.


https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/wasserhaus-von-reinhard-schultze.html


Cover des Buches Das Wasserhaus (ISBN: 9783894257705)
D

Rezension zu "Das Wasserhaus" von Reinhard Schultze

Fünf vor zwölf? – Das ist schon längst vorbei!
Dauerleserinvor 3 Jahren

Wir Menschen haben zurzeit viele Herausforderungen zu meistern. Was vielen aber noch nicht bewusst ist, ist, dass der globale Wassermangel immer weiter fortschreitet. Diejenigen, die das bereits verstanden haben, versuchen,  „ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen“ und schrecken dabei vor nichts zurück.  Die Hauptprotagonistin dieses Buches, Ma, nimmt einen Job bei einem umstrittenen Projekt in Südafrika an, bei dem es um Wasseraufbereitung geht. Doch Opponenten gibt es nicht nur vor Ort, auch ihre eigene Familie ist nicht mit allem einverstanden. Und dann kommt auch noch „Das Wasserhaus“ ins Spiel … Ma muss sich entscheiden. 

Schreibstil, Cover, etc.: 

Das Cover des Buches kommt eher schlicht, dafür aber mit wunderschönen Farben daher. Das Thema Wasser wird im Cover aufgegriffen, alles super. Der Schreibstil des Autors war für mich am Anfang ein bisschen gewöhnungsbedürftig, und die vielen verschiedenen Protagonisten, die man erstmal kennen lernen musste, machten das Ganze auch nicht gerade einfacher, aber im Verlauf war das kein Problem mehr.

Fazit und Leseempfehlung:

Ich muss zugeben, dass ich am Anfang ein paar Schwierigkeiten hatte, in das Buch reinzukommen. Aber ich habe nicht aufgegeben und bin jetzt sehr froh darüber, dieses ganz besondere und fantastische Buch gelesen zu haben. Vor allem das Ende hat mich überzeugt, denn es macht Lust auf eine Fortsetzung.

„Wasserhaus“ beschäftigt sich mit einem sehr ernsten Thema, dem globalen Wassermangel und den dazugehörenden politischen und wirtschaftlichen Machenschaften, aber das Ganze wird dem Lesenden sorgsam in einer wirklich spannenden Familiengeschichte eingepackt serviert. 

Ganz nebenbei erfährt man auch viel Wissenswertes rund um das Thema Wasser (z. B. erfährt man, wie viel Wasser Goldminen brauchen, was „virtuelles Wasser“ ist, und warum Hühner VR-Brillen tragen sollten.
Wassermangel geht uns alle an. Ich empfehle „Wasserhaus“ daher  allen, die sich abseits der sonst üblichen Quellen mit dem Thema auseinandersetzen wollen und vergebe fünf begeisterte Sterne.

Die Dauerleserin


 

 


 


 


 


 


 


 

 

Cover des Buches Das Wasserhaus (ISBN: 9783894257705)
Anja123s avatar

Rezension zu "Das Wasserhaus" von Reinhard Schultze

Außergewöhnlich
Anja123vor 3 Jahren

Oh diese Holzrichters! Diese extravagante, egozentrische und global agierende Familie soll uns "Normalsterblichen" den nachhaltigen Umgang mit Wasser beibringen?! Wir, die von Kindesbein an gelernt haben, Wasser zu sparen? Und das so effektiv, dass manche Abwasserleitungen zusätzlich gespült werden müssen. Wir, die nicht im Ansatz das Budget haben, bei einem Nervenzusammenbruch das Hotelzimmer zu fluten, sollen mit Ma und ihrem Wasserprojekt mitfiebern?

Solche und ähnliche Fragen stellen sich beim Lesen dieses Buches. Die Geschichte um Familie Holzrichter polarisiert und regt zum Nachdenken an. Bis sich schließlich die Erkenntnis aufdrängt, dass es wohl leider nicht ausreicht, wenn jeder einen kleinen Beitrag leistet. Es muss genauso mutige und finanzstarke Menschen geben, die sich die großen globalen Wasserprobleme vornehmen.

Marianne Holzrichter "Ma" gehört zu diesen Personen. Sie opfert - erneut - eine traute Familienidylle, riskiert ihre Ehe und den mühevoll aufgebauten Famileinzusammenhalt, um in Südafrika innovative Wasseraufbereitungsanlagen zu etablieren. Mir viel Engagement, Ausdauer und Durchsetzungsvermögen widmet sie sich ihrem Projekt und  zwängt dabei sowohl ihrer Familie als auch dem Leser die Frage auf: 

"Wem gehört das Wasser?"

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